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Pressemitteilung vom 07.09.2021    

Neuregelung des Bereitschaftsdienstes: CDU schreibt Offenen Brief an die Kassenärztliche Vereinigung

Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Rheinland-Pfalz plant, ab Oktober den Bereitschaftsdienst im Kreis Altenkirchen neu zu regeln. In einem Offenen Brief haben sich die CDU Gemeindeverbände Altenkirchen und Flammersfeld und die CDU-Fraktion im Stadtrat Altenkirchen nun an die KV gewandt. Im Anschluss lesen Sie den offenen Brief im Wortlaut.

Foto Quelle: pixabay.com / fernandozhiminaicela

"Sehr geehrte Damen und Herren der Kassenärztlichen Vereinigung, zum ersten Oktober (2021) beabsichtigten Sie, den Bereitschaftsdienst im Kreis Altenkirchen neu zu regeln.
Was als Vorteil für die Bürger dargestellt wird, stellt sich bei genauer Betrachtung als weitere Reduzierung der ärztlichen Präsenz im Kreis Altenkirchen und insbesondere in der Verbandsgemeinde und der Kreisstadt Altenkirchen dar. Die ärztliche Präsenz im Kreis Altenkirchen, insbesondere in der Kreisstadt Altenkirchen, wird dabei über Nacht drastisch eingeschränkt. Nur noch an drei Tagen pro Woche und jeweils nur bis 23 Uhr steht Patienten der ärztliche Bereitschaftsdienst zur Verfügung. Der zentrale Anlaufpunkt für eine Notfallversorgung über Nacht wird somit aufgegeben.

Die ärztliche Bereitschaft, bisher im Krankenhaus Altenkirchen angesiedelt, wird von 113 Wochenstunden auf 37 Wochenstunden reduziert. Auch in Kirchen erfolgt eine erhebliche Reduzierung. Der Standort Wissen wurde bereits im vergangenen Jahr komplett aufgelöst. Somit ist im gesamten Kreis Altenkirchen eine durchgängige Bereitschaft, in Zeiten nicht besetzter Hausarztpraxen, nicht mehr gegeben.

Nachdem bereits für Altenkirchen eine negative Entscheidung durch einen Krankenhausneubau in Müschenbach (Westerwaldkreis) getroffen wurde, ist dies ein weiterer Rückschritt in der ärztlichen Versorgung im Kreis und der Stadt Altenkirchen. In Aussicht gestellte Kompensationsleistungen nach einer Krankenhausschließung werden dadurch bereits heute ausgehöhlt. Dies schmerzt umso mehr, da der volle Bereitschaftsdienst zukünftig in Hachenburg (Westerwaldkreis) vorgehalten werden soll, was vor allem zu deutlich längeren Anfahrtswegen Not leidender Patienten aus der betroffenen Region führt.

Die betroffene Region erstreckt sich über den gesamten Kreis Altenkirchen und erhebliche Teile des Kreises Neuwied (unter anderem Asbach und Puderbach) Auf welcher Basis Ihre Standortentscheidung getroffen wurde, hat Ihr Vertreter in der Online-Infoveranstaltung nicht beantwortet. Auch das Pilotprojekt „Aufsuchender Ärztlicher Bereitschaftsdienst" hilft nur bedingt.

Die Entscheidung, das neue Krankenhaus in Müschenbach in unmittelbarer Nähe zu Hachenburg zu bauen, ist im Hinblick auf die gegenwärtigen Entwicklungen doch als bedenklich anzusehen. Gerade die aktuelle Situation in der Krankenhauslandschaft spricht gegen eine Investition von über 120 Mio. Euro bei dieser geringen Bettenzahl. Die geplante Bettenzahl wird sich vermutlich schnell als nicht wirtschaftlich erweisen mit der Konsequenz einer nochmaligen Erweiterung auf über 400 Betten und gleichzeitig Schließung weiterer Häuser in Kirchen, Selters, Dierdorf oder Asbach. Für einen Bruchteil des Betrages hätte das Krankenhaus in AK erweitert (aufgestockt) werden können. Dies wäre eine vertretbare und sinnvolle alternative Lösung für die Bürger gewesen.

Es ist zu befürchten, dass durch die geplanten Standortverlagerungen sich auch die fachärztliche Versorgung Richtung Hachenburg orientiert und in Altenkirchen keine Nachbesetzung oder Neuansiedlung von Fachärzten mehr stattfindet. Nicht nur subjektiv ist für die Bevölkerung in der Region Altenkirchen erkennbar, dass die ärztliche Versorgung Stück für Stück in den Bereich Hachenburg verlagert wird. Was wird als Nächstes folgen?



Verbandgemeinde und Stadt Altenkirchen sind permanent bemüht, die Attraktivität der Region zu verbessern, um junge Menschen zu halten und jungen Familien eine gute Perspektive zu bieten. Die älter werdende Bevölkerung hat einen erhöhten Bedarf gut erreichbarer ärztlicher Versorgung. Unsere Anstrengungen werden konterkariert, wenn die ärztliche Grundversorgung nicht gegeben ist oder in absehbarer Zeit erheblich abgebaut wird.

Diese Entwicklung – einseitiger Abbau in Altenkirchen und gleichzeitig Aufbau in der Region Hachenburg – können wir nicht hinnehmen. Hier dürfen nicht politische Ambitionen den Ausschlag geben, sondern der Bedarf der Bevölkerung.
Wir erwarten, dass Sie Ihre Entscheidungen überdenken und stehen gerne für Gespräche zur Verfügung."

CDU-Gemeindeverband Altenkirchen
Torsten Löhr (Vorsitzender)

CDU-Gemeindeverband Flammersfeld
Bernhard Meffert (Vorsitzender)

CDU-Fraktion Stadtrat Altenkirchen
Ralf Lindenpütz (Fraktionsvorsitzender)

(Pressemitteilung)


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