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Nachricht vom 12.01.2011    

Viele Gemeinden im Landkreis entscheiden sich für Eon Mitte

Es scheint gut zu laufen für die Eon Mitte AG, denn 78 von insgesamt 115 Städten und Ortsgemeinden haben sich bereits für die Vergabe der Stromkonzessionen an Eon Mitte entschieden. Erstmals ging der Konzern jetzt an die Öffentlichkeit im Landkreis. Die Eon-Vorstandsmitglieder ließen keinen Zweifel daran, dass man im Kreis eine faire und gute Partnerschaft aufbauen will und kündigten auch im Falle eines erfolgreichen Abschlusses die Übernahme der RWE-Mitarbeiter im operativen Bereich an. Noch fehlen wichtige Entscheidungen aus den großen und bevölkerungsstarken Verbandsgemeinden. Wissen nimmt im Verfahren eine Sonderrolle ein.

Gemeinsam an die Öffentlichkeit traten Eon Mitte-Vorstandsmitglied Georg von Maibom, Konrad Schwan, Sprecher der Kreis-Arbeitsgruppe, Eon Mitte-Vorstandsmitglied Thomas Weber, Jörg Hartmann, Leiter Netztechnik, und Marco Müller, Leiter des Eon- Mitte Regionalzentrums Süd, Dillenburg. (von links) Foto: Helga Wienand

Kreis Altenkirchen. Es haben sich bislang 78 Städte und Ortsgemeinden von insgesamt 115 Kommunen im Landkreis für die neuen Stromkonzessionsverträge mit der Eon Mitte AG entschieden. Mit diesem Ergebnis ging der Sprecher der Verhandlungskommission der Verbandsgemeinden, Bürgermeister und Erster Kreisbeigeordneter Konrad Schwan sowie die Eon Mitte Vorstandsmitglieder Georg von Maibom und Thomas Weber an die Öffentlichkeit. An der Pressekonferenz in Gebhardshain nahmen von der Konzernseite unter anderem auch der Leiter Netztechnik, Jörg Hartmann, und der Leiter des Regionalzentrums Süd, Marco Müller teil.
Die Konzessionsverträge mit dem bisherigen Netzbetreiber RWE laufen am 28. Februar aus. Für rund 130.000 Einwohner im Landkreis muss die Stromversorgung sichergestellt werden, und dies geschieht über das Niederspannungsnetz. Es geht und ging nicht um den Bezug der Energie, hier kann jeder Bürger seinen Stromanbieter frei wählen. Die Netze, durch die der Strom fließt (oder auch eingespeist wird) werden in langfristigen Konzessionsverträge geregelt. Ebenso die Straßenbeleuchtung. Die "Arbeitsgruppe Konzessionsverträge" hatte eine Ausschreibung nach den geltenden Bestimmungen durchgeführt und war zum Schluss gekommen, den Gemeinden die Vergabe an Eon Mitte zu empfehlen (der AK-Kurier berichtete).
Nach Abwägung aller für die Verbandsgemeinden wichtigen Kriterien war man zum klaren Ergebnis gekommen, die Konzessionsverträge mit Eon Mitte zu empfehlen. Schwan dankte den Mitgliedern der Arbeitsgruppe, insbesondere Sonja Hackbeil-Krumm und Martin Schäfer, die ein besonderes Engagement gezeigt hatten. Schwan nannte drei wichtige Punkte, die zur Entscheidung geführt hatten. Klare Favorisierung der Erdverkabelung mit großzügigen Regelungen, deutlich bessere Endschaftsbedingungen und deutlich günstigere Straßenbeleuchtungskosten. Für Schwan war es ein wichtiger Punkt, dass man mit Eon auf Augenhöhe verhandelt hat und das Unternehmen konkret auf die Wünsche aus den Kommunen eingegangen sei.
Dass Eon Mitte nicht an die Öffentlichkeit ging und auch keine Presseanfragen beantwortete, lag am fehlenden Aufsichtsratsbeschluss. Nun lag er vor. Ob es an der sich abzeichnenden Netzübernahme im AK-Land liegt?
Vorstandsmitglied Georg von Maibom zeigte sich erfreut über die bereits zahlreich erfolgten Entscheidungen der Ortsgemeinden. "Daher sind wir optimistisch, dass die Voraussetzung für eine Übernahme der Netze bezüglich einer ausreichend großen Anzahl von Netzkunden in einem möglichst zusammenhängenden Gebiet erfüllt wird. Wir setzen auf eine erfolgreiche Partnerschaft mit den Städten und Gemeinden im Landkreis Altenkirchen", sagte von Maibom. Man werde schnell die Anlagenkenntnis erwerben und den Netzbetrieb sicherstellen, versprach von Maibom.
Die räumliche Nähe von Eon Mitte mit dem Regionalzentrum Süd in Dillenburg habe den Konzern zur Bewerbung bewogen. Auch gebe es im Landkreis eine Struktur, wie man sie aus dem bestehenden Netzgebiet kenne, führt Vorstandsmitglied Thomas Weber aus.

Beim erfolgreichen Abschluss des Wettbewerbs um die Konzessionen will Eon Mitte die RWE-Mitarbeiter mit ihrer Sach- und Ortskenntnis übernehmen. Die Mitarbeiter-Übernahme hänge von der Größe des Netzes ab, all dies sei Verhandlungssache. "Die Netzmitarbeiter vor Ort sind uns extrem wichtig, sie sind für uns wichtige Partner vor Ort", stellte von Maibom deutlich heraus. Die Technologie sei ähnlich und deshalb kein Problem. "Wir werden den RWE-Mitarbeitern im operativen Netzbetrieb ein Übernahmeangebot machen", stellte von Maibom in Aussicht.
Die Bewertung des Netzes und auch die Entflechtungskosten seien Verhandlungssache zwischen RWE und Eon, dies werde Monate dauern. Für den Stromkunden werde sich nichts ändern, den Netzübergang dürfe man eigentlich nicht bemerken. 50 Prozent der Einwohner im AK-Land braucht Eon um das Netz 24 Stunden an 365 Tagen im Jahr sicher zu betreiben.



Die Verkabelung, weg vom klassischen Holzmasten und dem Dachständer auf dem Haus ist eines der Kriterien, die eine wichtige Rolle spielen. Das Thema Erdverkabelung in einem ländlich strukturierten Gebiet sei für die Zukunft ein wichtiges Element. Dies betreffe auch die Technologie der Einspeisung von regenerativer Energie ins Netz. Erfahrungen in anderen Landkreisen hätten gezeigt, dass die Bürger es gerne sehen, wenn der Dachständer weg kommt und der Strom vom Kasten am Haus ins Innere verteilt werde. Seit 20 Jahren habe Eon damit positive Erfahrungen gemacht.

Für die Gewerbekunden, die vom Mittelspannungsnetz versorgt werden, werde sich vorerst mal nichts ändern, sicherten die Eon-Vertreter zu. Denn in diesem Bereich hat die Bundesnetzagentur die Kriterien festgelegt und bis 2018 ist das Thema Kosten reguliert und bleibt stabil. Alle fünf Jahre gebe es eine Bewertung und eine Prognose zur Kostenentwicklung der Mittelspannungsnetze und der damit verbundenen Gebühren sei derzeit nicht möglich.

Da noch die Entscheidungen der großen Kommunen und Städte fehlen, schaut man mit Spannung auf die nächsten Wochen. Wissen nimmt eine Sonderrolle ein und hat eigene Verhandlungen geführt, war aber in die Arbeitsgruppe eingebunden. Die Wissener Stadtwerke GmbH als Gaslieferant (Eon liefert das Gas) mit dem angeschlossenen Siegtalbad haben mit einem besonderen Vertragsmodell eventuell die Möglichkeit Geld einzusparen. Hier werde verhandelt und man denke über eine Zusammenarbeit mit Eon Mitte noch nach. Ein solcher Sonderweg werde aber nicht die Solidarität mit den Kommunen gefährden, gab Schwan mit Zustimmung des Amtskollegen Bürgermeister Michael Wagener bekannt.
Noch ist man sich nicht ganz sicher, ob die magische Grenze (50 % der Einwohner)erreicht wird, denn es fehlen noch die Entscheidungen aus der VG Kirchen, Betzdorf und der Stadt Herdorf. Zwei Kommunen in der VG Daaden und drei in der VG Gebhardshain haben noch nicht entschieden, auch fehlen noch Entscheidungen aus der VG Hamm und aus Wissen. (hw)



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