Dr. Andreas Nick besucht das Hospiz St. Thomas in Dernbach
Das Hospiz St. Thomas in Dernbach war Station der Sommertour des CDU-Bundestagskandidaten Dr. Andreas Nick. Dort wurde ihm vor Augen geführt, warum die Abrechensysteme und der damit verbundene bürokratische Aufwand den Nachwuchs in der Pflege schnell desillusionieren. Das System sei demnach weder für Patienten, noch für die Angestellten befriedigend.
Dernbach. Themen wie die Wertschätzung der Pflege und der steigende Verwaltungsaufwand standen im Mittelpunkt beim Besuch des Bundestagsabgeordneten Dr. Andreas Nick (MdB), der auf seiner Sommertour in Begleitung von CDU-Landtagsfraktionsvorsitzendem Christian Baldauf (MdL) und CDU-Kreisgeschäftsführer Harald Orthey das Hospiz St. Thomas in Dernbach besuchte.
Manfred Sunderhaus, Geschäftsführer des Trägers Katharina Kasper ViaSalus GmbH sowie Eva-Maria Hebgen, Leiterin und Pflegedirektorin des Hospiz St. Thomas, begrüßten die Politiker und gaben ihnen unter strengen Hygieneauflagen einen kurzen Einblick in die Räumlichkeiten, bevor man sich im Seminarraum des Hospizes zu aktuellen Fragen austauschte.
„Für uns ist die Wertschätzung der Pflege ein wichtiges Thema“, erklärt Hospizleiterin Eva-Maria Hebgen und erläutern weiter: „Wir sind hier zwar in der glücklichen Lage, keine Personalnot zu haben, aber ich komme aus der Pflege und werde im Herzen immer Krankenschwester bleiben.“ Hebgen betont, dass man den Beruf nicht schlechtreden darf, denn er sei sehr erfüllend, wenn die Rahmenbedingungen stimmen: „Dazu gehört sicherlich eine angemessene Bezahlung, aber Geld allein ist nicht alles. Die jungen Menschen starten mit einer idealistischen Einstellung ihre Ausbildung, aber steigen oft schon schnell wieder aus, weil sie sich viel mehr den Menschen widmen wollen, als sie es in der Praxis können.“
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„Der steigende Verwaltungsaufwand und speziell die Dokumentationspflichten desillusionieren die Pflegenden“, bestätigt Manfred Sunderhaus, „und wenn nicht alles genau dokumentiert ist, können wir die Leistung nicht abrechnen. Das DRG-System hat uns zur Wirtschaftlichkeit gezwungen. Die jetzige auf Fallzahlen basierende Finanzierung bedarf aber dringend einer Überarbeitung. Jetzt ist die Pflege zwar aus dem DRG-System herausgetreten, aber dadurch wird das Problem nicht kleiner, zumal die Kassen nur den Tariflohn erstatten“, erklärt Sunderhaus weiter, der als Geschäftsführer des Trägers ViaSalus auch für das benachbarte Herz-Jesu-Krankenhaus sowie drei weitere Häuser und 16 Seniorenzentren in Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Hessen spricht.
Die Krankenkassen waren auch eines der Stichworte für Dr. Andreas Nick und Christian Baldauf, als Hospizleiterin Hebgen die Hospizarbeit weiter vorstellte. Rund 100 Gäste werden pro Jahr begleitet, die durchschnittliche Verweildauer beträgt 36 Tage. Doch damit die Krankenkassen die Kosten übernehmen – übrigens nur zu 95 Prozent, der Rest muss über Spenden finanziert werden – muss eine austherapierte Tumorerkrankung vorliegen. „Dabei gibt es weitere Krankheitsverläufe, bei denen die Betreuung durch ein Hospiz ebenso angebracht wäre“, erklärt Hebgen.
(PM)
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