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Nachricht vom 12.10.2021    

Wirges freut sich über die erste Streuobstwiese

Von Wolfgang Rabsch

Mitten im Ort weihte die Stadt Wirges ihre erste öffentliche Streuobstwiese ein. Im Mittelpunkt stehen Erholungswert und Treffpunkt der Generationen.

Impressionen (Alle Fotos: Wolfgang Rabsch)

Wirges. Strahlender Sonnenschein und azurblauer Himmel begleiteten die Einweihungsfeier der ersten Streuobstwiese in der Mühlwiese in Wirges. Sylvia Bijjou-Schwickert, die erste Beigeordnete der Stadt Wirges, hatte die ehrenvolle Aufgabe übernommen, das Anlegen der Streuobstwiese zu verwirklichen. Was viele Besucher zu sehen bekamen, überraschte sehr: eine wunderschön angelegte Wiese, auf der in mehreren Reihen allerlei Sorten von Blumen und Sträuchern gepflanzt waren.

Die Idee zu dieser Streuobstwiese wurde geboren, als Stadtbürgermeister Andi Weidenfeller Sylvia Bijjou-Schwickert im Frühjahr 2020 eine Zuwendung der Landschaftsgärtnerei Mondorf zur freien Verfügung übergab. Das war ein Dankeschön der Firma an die Stadt Wirges für ihr Engagement im Rahmen der Aktion Saubere Landschaft in 2018, die Stadt stockte diesen Betrag noch auf. Für die erste Beigeordnete gab es kein langes Überlegen: „Es ist an der Zeit, dass in Wirges etwas Nachhaltiges geschaffen wird, und was eignet sich mehr dazu, als eine Streuobstwiese?“

Die Bäume wurden sorgfältig ausgewählt

Die Bäume wurden mit den Obstkundlern des Obst- und Gartenbauvereins Wirges und der Baumschule Mondorf sorgfältig ausgewählt. Der Kenner schnalzt mit der Zunge, wenn er liest, welche Obstbäume ausgesucht wurden. Wert wurde darauf gelegt, dass es sich um sogenannte alte Sorten handelt, die in der Regel sehr robust sind, zudem ein gutes Geschmacksaroma besitzen:
Sechs Apfelbäume der Sorten 'Roter Boskoop', 'Rheinischer Bohnapfel', 'Kaiser Wilhelm', 'Geheimrat Dr. Oldenburg' und *Ontario Apfel‘;
drei Birnbäume der Sorten 'Alexander Lucas', 'Gute Luise v. Avranches' ;
drei Zwetschenbäume der Sorten 'Hauszwetsche', 'Bühler Frühzwetsche'.

Der Spielmannszug Frei Weg Wirges umrahmte die kleine Feier
Wenn es in Wirges etwas zu feiern gibt, ist der Spielmannszug Frei Weg fast immer dabei. Natürlich auch bei der Einweihung der Streuobstwiese, so konnten sich die Besucher über einige schmissige Melodien erfreuen.

Nun war es an der Zeit, dass Sylvia Bijjou-Schwickert einige offizielle Worte an die Gäste richtete, wobei sie sich über den regen Zuspruch erfreute. Zudem konnte sie Stadtbürgermeister Andi Weidenfeller, etliche Mitglieder aus dem Stadtrat von Wirges, sowie Mitglieder aus dem Obst- und Gartenbauverein in Wirges und den Behindertenbeauftragten Christoph Seimetz begrüßen. Ihr erster Dank ging an die Stadtarbeiter, ohne deren Mithilfe das Anlegen der Streuobstwiese kaum geklappt hätte.

Treffpunkt für Jung und Alt
Bijjou-Schwickert führte weiter aus: „Ich begab mich auf die Suche nach einem geeigneten städtischen Grundstück und wurde tatsächlich in der Stadt fündig. Für mich lagen die Vorteile klar auf der Hand: ein großzügiges Gelände, innerhalb der Stadt gelegen und zudem als öffentliche Grünfläche mit dem Zusatz Spielpark“ im Bebauungsplan ausgewiesen. Beste Voraussetzungen also für Bijjou-Schwickert, im vergangenen Jahr dem Ausschuss für Umwelt und Nachhaltigkeit die Entwicklung dieses Stücks herrlicher Natur vorzuschlagen: als Treffpunkt für Jung und Alt zur aktiven Bewirtschaftung und mit Weiterentwicklungsmöglichkeiten zu einem natürlichen Erholungs- und Freizeitraum.
Im Frühjahr dieses Jahres wurden dazu bereits insektenfreundliche Blühstreifen angelegt.



Zusammen mit Andi Weidenfeller durchschnitt die Initiatorin ein rotes Schleifenband als Symbol der Einweihung des neuen Streuobstwiese. Abschließend wurde die neue Attraktion in Wirges noch im kleinen Rahmen ausgiebig „begossen“, denn die warmen Temperaturen sorgten für vermehrten Flüssigkeitsverlust.

Die Streuobstwiese – ein Spielplatz für alle
Während die neu gepflanzten Bäume jetzt erst einmal wachsen müssen, um den Charme der Streuobstwiese vollends zur Geltung zu bringen, gibt es bereits genügend Ideen, um die Attraktivität für alle weiter zu steigern. Im Gespräch sind unter anderem ein Platz mit Spielgeräten, ein , Wiesen-Schach, Boule, Beete nach dem Prinzip der essbaren Gärten, Nutz- und Lehrobjekte (Insektenhotel, Totholzbereich, Sandhügel als Insektenschlupf), Kunstobjekte und naturnahe Sitzgelegenheiten. Auch wird derzeit geprüft, ob die Integration eines nahen Baches für einen Wasserspielplatz (mit Pumpe, Wasserläufen aus Holz, Matschplatz) möglich ist.

Was sind Streuobstwiesen?
Streuobstwiesen sind wichtige Lebensräume für eine besonders artenreiche Lebensgemeinschaft aus unzähligen Pflanzen und Tieren, von denen viele bedroht sind. Sie sorgen für gutes Klima, ein schönes Landschaftsbild und haben einen hohen Erholungswert. Bürger haben die Möglichkeit einer Patenschaft, um den Erhalt seltener alter Obstsorten und wertvollen Lebensraum zu schützen. Als Belohnung winkt wohlschmeckendes Obst.

Die Anlage von Streuobstwiesen hat neben der Ernte der wohlschmeckenden Früchte wesentliche landschaftsästhetische und ökologische Vorteile: Sie bieten Wind-, Boden- und Wasserschutz. Sie sind Rückzugs- und Lebensraum für eine artenreiche Lebensgemeinschaft, seltener Tier- und Pflanzenarten, Brutstätten für viele Vogelarten und Standort für Bienenvölker. Sie sorgen für ein gutes Mikro-Klima und bereichern das Stadt- und Landschaftsbild nebst Erholungs- und Freizeitwert. (Wolfgang Rabsch)


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