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Nachricht vom 12.10.2021    

Limbacher Runde 34: Wanderung in die Barockstadt Hachenburg

Von Katharina Kugelmeier

Mit fast 15 Kilometern ist die Limbacher Runde 34 eine der längeren Wanderungen, welche dem Ort in der Kroppacher Schweiz zum Beinamen Wanderdorf verholfen haben. In der Tour mit dem Namen "Barockstadt Hachenburg" geht es vom Wanderdorf in die oft als "Perle des Westerwalds" bezeichnete Stadt Hachenburg.

Der Marktplatz in Hachenburg. (Foto: Martin Schüler)

Limbach. Unter Wanderfreunden schon lange kein Geheimtipp mehr – aber doch etwas ganz Besonderes – sind die Limbacher Runden. Über 25 abwechslungsreiche Strecken unterschiedlicher Länge lassen Wandernde die wunderschöne Umgebung erkunden. Entgegen der meisten bekannten Wanderwege sind die Limbacher Runden allerdings nicht als solche eigenständig markiert. Sie nutzen teilweise andere Markierungen, gehen aber auch eben solche Wege, wie sie die Einheimischen früher auf ihren alltäglichen Strecken nutzten. Somit wandert man nicht nur durch wunderschöne Natur, sondern gleichzeitig auf den Spuren der Geschichte des Alltags der Limbacher. Zur Orientierung sind für alle Wege GPX-Dateien verfügbar, alternativ gibt es sowohl online als auch beim Haus des Gastes in Limburg Streckenbeschreibungen für alle Limbacher Runden. Und vielleicht ist es gerade das naturnahe, nicht perfekt gepflegte der früheren Wege und Pfade, was das Erlebnis auf den Limbacher Runden ausmacht.

Foto: Martin Schüler

Start der Limbacher Runde 34 ist wie bei allen Touren das Haus des Gastes in Limbach. Aufgrund der nicht vorhandenen Markierung wird die Beschreibung ein wenig ausführlicher, damit man sich auch ortsunkundig ein wenig orientieren kann. Vom Haus des Gastes geht es das kurze Stück zur Bergstraße und diese dann bergab, um erst den Lehmbach und anschließend über die imposante Steinbrücke die Kleine Nister zu überqueren. Hinter der Brücke geht es rechts in die Mühlenaustraße, bis man mit dem Schild „Rainpfad“ diese nach links verlässt und den Hang hinauf wandert. Oben angekommen folgt man ein kurzes Stück dem Assweg, bevor man in der Rechtskurve nach links in den Feldweg abbiegt, während man einen schönen Blick zurück auf Limbach und ins Lembachtal genießen kann.

Nach einiger Zeit sieht man einen Friedhof, vor welchem man in einer Linkskurve nach rechts abbiegt und durch Wiesen hinauf bis zu einem Querweg wandert. Diesen geht man nach links weiter und folgt ihm mit herrlichem Blick ins Tal der Kleinen Nister immer geradeaus, bis man auf den Westerwaldsteig (grünes W auf weißem Grund) stößt. Diesem folgt man nun und kann sich eine Zeit lang an seiner Beschilderung orientieren. Am Waldende, nachdem man kurz vorher an einem beeindruckenden Totholzstamm der „Kräheneiche“ vorbeigekommen ist, verlässt man schließlich den Westerwaldsteig und folgt der Beschilderung in Richtung Hachenburg. Etwas später kann man jetzt erstmals in der Ferne Hachenburg mit dem hervorstechenden Schloss sehen. In Richtung Nauberg geht es weiter auf das Zwischenziel der Runde zu. Gleich nach einer Betonbrücke hält man sich zunächst links, um dann gleich darauf nach rechts in den Wald zu wandern. Immer auf dem Splitweg geradeaus erreicht man nach einem guten Kilometer einen stillgelegten Abschnitt der L 281, welchen man schräg nach rechts überquert und dann dem Feldweg parallel zur Straße bergab folgt.

Foto: Martin Schüler

Am Ende des Feldweges stößt man auf eine asphaltierte Straße, über die man nach und durch den Ort Nister kommt. Im Ort Nister biegt man später nach links in die Straße Dorfwiese und damit wieder auf den Westerwaldsteig. Diesem folgt man nun bis nach Hachenburg, was eine entspannte Phase dank der durchgängigen Markierung ermöglicht. Denn es lohnt sich auf diesem Abschnitt, die Aufmerksamkeit voll und ganz der Umgebung zu widmen. Über einen Steig passiert man die Große Nister und wandert ein ganzes Stück durch die Kleine Holzbachschlucht. Wildromantisch und ebenso beeindruckend wie anstrengend durchwandert man diese bis man nach einem Abschnitt mit vielen Stufen die ersten Häuser Hachenburgs erreicht. Im Ort angekommen verlässt man am Burggarten den Westerwaldsteig und schlendert genüsslich durch den Park. Wer ausreichend Zeit hat, dem ist an dieser Stelle ein Ausflug in das Landschaftsmuseum ans Herz zu legen, welches direkt an den Burggarten anschließt, bevor man am Schloss vorbei die Altstadt erkundet.



Foto: Martin Schüler

In der Hachenburger Altstadt fühlt man sich ein wenig, wie in einer anderen Welt. Die wunderschönen und gepflegten Fachwerkhäuser am Fuße des Schlosses und die Franziskanerkirche sowie der Löwenbrunnen machen den Marktplatz einfach zu einem ganz besonderen Juwel. Außerdem bieten sich hier vielfältige Rastmöglichkeiten, um sich für den Rückweg zu stärken. Diesen legt man das erste Stück auf dem „Kölner Weg“ (weißes K auf schwarzem Grund) zurück, bis man am Cadillac Museum vorbeikommend nach einiger Zeit die Nistermühle erreicht. Was viele nicht wissen: die Nistermühle war einst ein Versteck, in dem sich Konrad Adenauer vor den Nazis verborgen hielt. Noch heute findet man am Haus der Mühle ein Schild, das an damals erinnert. An der Nistermühle verlässt man den Kölner Weg und folgt der Rad-Beschilderung nach Streithausen über die Große Nister.

Foto: Martin Schüler

Auf der Höhe angekommen trifft man auf die Stelle, an der man auf dem Hinweg bereits die Straße (L 288) überquert hat. Kurze Zeit später erreicht man auch erneut die Kräheneiche und kommt wieder auf den Westerwaldsteig, welchem man nun bis Limbach folgt. Die ersten Meter kennt man bereits vom Hinweg, aber am Pfadende führt das grüne „W“ des Westerwaldsteigs nach rechts über die Kuppe und Streithausen zurück nach Limbach. Im Tal angekommen und nach Überquerung der Kleinen Nister hat man die anstrengendsten Passagen geschafft und kann über den flachen „Invalidenweg“ gemütlich zum Ausgangsort zurückwandern. Bis man diesen erreicht hat, kommt man noch an einer Weiheranlage, einem tollen Spielplatz und der Limbacher Mühle vorbei. Hier verlässt man dann den Parkplatz kreuzend den Westerwaldsteig und erreicht am rechten Nisterufer entlang die Steinbrücke und somit nach nur wenigen Metern auch wieder das Haus des Gastes.

Die Limbacher Runde 34 mit dem schönen Namen „Barockstadt Hachenburg“ ist eine sehr anspruchsvolle aber dafür unheimlich abwechslungsreiche Runde. Wie bei allen Limbacher Runden sollte man sich ein klein wenig vorbereiten und zur Strecke informieren, sofern man nicht GPS-geführt wandert. Auch festes Schuhwerk ist ein absolutes Muss! Eine kleine Verpflegung für unterwegs, vor allem etwas zum Trinken, sollte auch unbedingt mitgenommen werden, denn die Strecke nach Hachenburg, wo man schließlich einkehren und einkaufen kann, ist nicht zu unterschätzen. Ob die Strecke für Familien geeignet ist, ist sehr individuell von der Familie abhängig. Sie ist sicher nichts für kleine Kinder aufgrund von Distanz und Steigungen. Wer sich vor größeren Distanzen und Höhenmetern nicht scheut, hat mit dieser Limbacher Runde allerdings eine absolut empfehlenswerte Tour.


Tour-Informationen:

Art: Rundweg
Schwierigkeit: schwer
Strecke: 14,8 km
Dauer: 4 Stunden
Steigung: circa 320 Höhenmeter
Familiengeeignet: bedingt
Beschildert: Nein
Beschaffenheit: überwiegend Naturwege und Pfade
Besonderheit: Limbacher Runde 34
Startpunkt: Haus des Gastes (Hardtweg 3, 57629 Limbach)
Zielpunkt: wie Startpunkt

Download GPX-Datei & weitere Infos


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