Diebstahl des Abtstabes im Kloster Marienstatt geklärt
Ende November wurden der Abstab und andere sakrale Gegenstände aus dem Kloster Marienstatt gestohlen. Wenige Tage später erhielt das Kloster den Abtstab mittels eines Paketdienstes zurück. Doch erst nach der Zusammenarbeit mit der Polizei Wilnsdorf konnte der gesamte Diebstahl aufgeklärt und der Täter ermittelt werden.
Marienstatt. Nach umfangreichen und über mehrere Monate andauernden Ermittlungen konnte die Polizeiinspektion Hachenburg in erfolgreicher „grenzüberschreitender“ Zusammenarbeit mit der Polizeiwache Wilnsdorf in Nordrhein-Westfalen die Tat nun klären.
Wie bereits berichtet, wurde am Samstag, den 27. November, gegen 15.55 Uhr in der Abtei Marienstatt ein schwarzer Kunstlederkoffer entwendet. In dem Koffer befanden sich der Abtstab und weitere sakrale Gegenstände, wie die Mitra vom Abt, zwei Umhänge für Messdiener und zwei paar weiße Handschuhe. Der materielle Schaden wurde auf etwa 5.000 Euro geschätzt. Der ideelle Wert des Abtstabes, welcher zur Zeit der Wiederbesiedlung des Klosters angefertigt wurde, sei laut Klosterangaben unermesslich.
Zur Tatzeit hatte ein junger Mann bei einem Pater vorgesprochen und um eine Geldspende gebeten. Dem jungen Mann wurde allerdings kein Geld gegeben, sondern eine Mahlzeit angeboten. Während der Pater in die Küche ging, nutze der junge Mann dessen kurze Abwesenheit aus, um den in dem Zimmer abgestellten Koffer samt den darin befindlichen Gegenständen zu entwenden und mit der Beute in einem bereitgestellten weißen Lieferwagen zu flüchten.
Im Rahmen der vom Bezirksdienst der Polizeiinspektion Hachenburg geführten intensiven Ermittlungen ergaben sich vage Hinweise, dass es sich bei dem unbekannten Täter um den Angehörigen eines Wanderzirkus handeln könnte, welcher im Siegerland ein Winterlager aufgeschlagen hatte. Die daraufhin von der Polizeiwache Wilnsdorf vor Ort durchgeführten Ermittlungen verliefen zunächst erfolglos.
Von dem reumütigen Täter wurde der Abtstab, welcher in seine vier Teile zerlegt war, mittels eines Paketdienstes am 04.12.2010 dem Kloster Marienstatt unbeschädigt übersandt. Lediglich die in der Krümme befindliche Hirtenfigur fehlte. Der Verbleib der weiteren Gegenstände (schwarzer Kunstlederkoffer, Mitra vom Abt, zwei Umhänge für Messdiener, zwei paar weiße Handschuhe) blieb weiter ungeklärt. Absender des Paketes war eine irreführende Anschrift in Altenstadt/Hessen.
Im weiteren Verlauf der Ermittlungen konnten vom Bezirksdienst der Polizeiinspektion Hachenburg dann neue gewinnbringende Hinweise zum Kennzeichen des Täterfahrzeuges gewonnen werden, welche der Polizeiwache Wilnsdorf übermittelt wurden. Durch den Bezirksdienst von der Polizeiwache Wilnsdorf wurden dann die zwei in Burbach und Neunkirchen campierenden Zirkusse erneut überprüft. Hierbei wurde auch ein abgemeldeter weißer Kastenwagen festgestellt. Weitere Ermittlungen ergaben, dass es sich hierbei um das Täterfahrzeug handelte. Im Anschluss konnte dann ein 20-jähriger Zirkusmitarbeiter als Täter ermittelt werden. In der durchgeführten Vernehmung räumte er die Tat ein. Der schwarze Koffer, die Mitra vom Abt und die Umhänge konnten schließlich aufgefunden und sichergestellt werden. Die aus reinem Silber gefertigte Hirtenfigur hatte der Täter bereits versetzt. Als Tatmotiv gab er finanzielle Probleme an.
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