Kloster und Burg Ehrenstein: ganz viel Geschichte im Tal der Wied
Von Katharina Kugelmeier
Inmitten der Gemeinde Asbach, genauer gesagt in Ehrenstein, liegen gleich nebeneinander die Burgruine Ehrenstein und das Franziskanerinnen-Kloster Ehrenstein. Während die Burgruine teilweise saniert wird und meist frei zugänglich zu erkunden ist, bietet das Kloster ein vielfältiges Programm.
Ehrenstein. Eine Burg gleich neben einem Kloster, nicht oft findet man diese Gebäude so eng nebeneinander. In der Gemeinde Asbach ist dies allerdings der Fall, wobei die Burg, welche heute nur noch eine Burgruine ist, ganze 150 Jahre älter ist, als das Kloster. Erstmals wurde die Burg im Jahr 1331 urkundlich erwähnt, das Kloster wurde hingegen erst im Jahr 1486 gegründet. Während die Burg nur noch als Ruine und herrenlos vorhanden ist, ist das Kloster ein belebter und besonderer Ort der Ruhe, Einkehr und Besinnlichkeit.
Die Burgruine
Über die Burgruine ist verhältnismäßig wenig bekannt. Wie viele Burgen der Region wurde auch sie im Dreißigjährigen Krieg zerstört. Nach der Zerstörung durch schwedische Truppen wurde sie nicht wieder aufgebaut. Erstmals Erwähnung fand sie im Jahr 1331 durch Rorich von Uetgenbach, welcher sich seitdem Herr zu Ehrenstein nannte. Später gehörte sie Wilhelm zu Rennenberg, der sie Franz von Loe zu Wissen vererbte, bevor sie im Jahr 1584 in den Besitz der Herren von Nesselrode gelangte, die sie erst im Jahr 1993 aufgaben. Seitdem gilt sie als herrenlos.
Die Ruine der einstigen Hangburg ist für gewöhnlich frei zugänglich, wird allerdings durch die Gemeinde Asbach, den Kreis Neuwied und vom Landesamt für Denkmalpflege fortlaufend saniert. Das markanteste Merkmal ist der vorgelagerte Artillerieturm, welcher mächtig aus dem Wald neben dem Kloster emporragt. Außer dem Artillerieturm ist außerdem der runde Ringmauer-Flankierungsturm in voller Höhe erhalten. Während vom Wohnturm immerhin noch Teile erhalten sind, sind die Seitenmauern nahezu komplett zerstört und auch das Torhaus ist nur noch zu erahnen.
Das Kloster
Etwas über 150 Jahre nach der Burg wurde schließlich das Kloster Ehrenstein in der Vorburg erbaut. Ursprünglich dem Orden der Kreuzbrüder zugehörig ist es heute im Besitz der Franziskanerinnen. Doch bis dahin hat das Kloster einiges erlebt. Die Kreuzbrüder wirkten bis zur Aufhebung des Klosters im Jahr 1812 bis weit über die Region hinaus. Im Jahr 1632 zerstörten schwedische Gruppen während des Dreißigjährigen Kriegs die Burg und plünderten das Kloster. Im Jahr 1795 wurde das Kloster erneut ausgeraubt, diesmal von französischen Truppen. Infolge der Säkularisation wurde es im Jahr 1812 aufgelöst, bis ab 1893 wieder Ordenskonvente im erhaltenen Teil der Klosteranlage wirkten. Nach Franziskanern, Kreuzbüdern und Montfortanern befindet sich das Kloster seit 2009 in der Trägerschaft der Marienhaus GmbH und wird von Franziskanerinnen bewohnt. Auf Betreiben des Kreuzbruders Pater Werner Kettner wurde das stark verfallene und teilweise zerstörte Kloster durch das Erzbistum Köln von Grund auf instand gesetzt.
Heute ist das Kloster mehr als nur der Lebensmittelpunkt der Franziskanerinnen. Die Idee der Marienhaus GmbH bei Anmietung des Klosters war es, Kloster Ehrenstein zu einem geistlich-spirituellen Zentrum zu gestalten. Und die Franziskanerinnen leben diese Idee. Sie gestalten nicht nur ein abwechslungsreiches Jahresprogramm, sondern kümmern sich auch gemeinsam mit Mitarbeiterinnen um den Gästebetrieb. Sie zeigen Besuchern nicht nur das Kloster, sondern beantworten auch alle Fragen, welche sich dabei ergeben. Außerdem gibt es immer wieder Veranstaltungen, welche entweder über einen oder auch mehrere Tage gehen. Unter dem Motto „Besinnung – Impulse – Kultur“ reicht das Angebot von Exerzitien über Feldenkrais- und Themenwochenenden bis hin Auszeiten, Klangschalenmeditationen und Vorträgen. Selbstverständlich finden auch Gottesdienste im Kloster Ehrenstein statt. Das Programm findet sich auf der Website des Klosters.
Teil des Klosters Ehrenstein ist die Kreuzherrenkirche, welche täglich von 10 bis 18 Uhr frei zugänglich ist. In dieser finden sich auch kunsthistorische Besonderheiten wie die noch aus der Erbauungszeit stammenden Bleiglasfenster mit Glasmalereien, welche neben geistlichen auch weltliche Szenen zeigen. Außerdem sind die barocke Kanzel und ein spätgotisches Figuren-Ensemble Besonderheiten, welche die Kreuzherrenkirche zu einem beliebten Ausflugsziel machen. Gottesdienste finden in ihr jeden Samstag um 17 Uhr statt.
Haben Sie auch einen Ausflugstipp? Dann schreiben Sie uns gerne an westerwaldtipps@die-kuriere.info. Vielen Dank!
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