Nur noch 2,7 Prozent: Arbeitslosigkeit im Westerwald sinkt weiter
Der Arbeitsmarkt im Agenturbezirk Montabaur bleibt auf Erholungskurs: Sowohl im Westerwald- als auch im Rhein-Lahn-Kreis gehen die Arbeitslosenzahlen weiter zurück. Hingegen spitzen sich die Auswirkugen des Fachkräftemangels zu. Offene Stellen bleiben sehr lange unbesetzt.
Montabaur/Region. Die Arbeitslosigkeit in der Region ist erneut zurückgegangen. Ende Oktober sind im Bezirk der Agentur für Arbeit Montabaur, also Westerwald- und Rhein-Lahn-Kreis, 4.899 Menschen ohne Job gemeldet. Das sind 153 Personen weniger als im September.
Davon haben im Westerwaldkreis derzeit 3.048 Personen keine Beschäftigung (131 weniger als im September und 1.065 weniger als im Oktober 2020).
Die Arbeitslosenquote ist im Monatsverlauf um 0,1 Prozentpunkte auf nur noch 2,7 Prozent gesunken. Gegenüber dem Oktober 2020 gibt es 1.622 Erwerbslose weniger und einen Rückgang in der Quote um 0,9 Prozentpunkte. Vor einem Jahr waren es also noch 3,6 Prozent.
Elmar Wagner, Chef der Agentur für Arbeit Montabaur, beobachtet eine kontinuierliche Entspannung: „Der Arbeitsmarkt erholt sich seit Jahresbeginn in kleinen Schritten von den Folgen der Pandemie. Darin spiegelt sich der wirtschaftliche Aufwärtstrend. Die Zahl der Arbeitslosen konnte im Vergleich zum Herbst 2020 um ein Viertel abgebaut werden und ist erstmals seit fast zwei Jahren wieder unter 5.000 gesunken. Wir nähern uns erfreulich schnell dem niedrigen Niveau vor der Krise.“
Von der positiven Entwicklung profitieren alle Personengruppen, besonders aber die unter 25-Jährigen. Ihre Arbeitslosenquote beträgt nur noch 1,9 Prozent. Wagner: „Der Fachkräftebedarf spitzt sich in immer mehr Branchen bedenklich zu. Deshalb finden gerade junge Menschen, die aus einer Ausbildung kommen, leicht einen passenden Job mit guten Konditionen.“
Im Laufe des Monats meldeten sich 1.581 Männer und Frauen arbeitslos, während 1.741 Personen sich wieder abmelden konnten. Damit sind die Zu- und Abgänge auf dem niedrigsten Oktoberwert seit 2015. „Es ist ein Begleiteffekt der Corona-Krise, dass der Arbeitsmarkt weniger in Bewegung ist als gewohnt“, sagt der Agenturchef. „In ungewissen Zeiten setzt man auf eher Sicherheit als auf Risiko. Arbeitnehmer, die sich eigentlich verändern möchten, warten ab. Und die Betriebe haben dank der erleichterten Kurzarbeiterregeln die Möglichkeit, ihre Beschäftigten zu halten, auch wenn die Auftragslage noch nicht wieder zufriedenstellend ist.“
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Auf dem Stellenmarkt geht es etwas belebter zu. Im Oktober meldeten die Betriebe dem Arbeitgeberservice der Agentur und der Jobcenter 628 Stellen; das sind 22 mehr als im September. Deutlicher fällt das Plus in der Jahressumme aus: von Januar bis Oktober gab es 6.167 Jobangebote der Unternehmen – 1.089 mehr als im gleichen Zeitraum 2020, der stark von der Pandemie mit ihren betrieblichen Einschränkungen bis hin zum Lockdown geprägt war. Jetzt zieht vor allem das verarbeitende Gewerbe wieder an. Der Bestand an zu vermittelnden Stellen liegt mit 3.976 fast wieder auf Rekordniveau und zeigt, wie gesucht insbesondere Fachkräfte sind. Oft können Stellen erst nach geraumer Zeit besetzt werden oder bleiben vakant.
Und so sieht es in den beiden Landkreisen des Agenturbezirks aus: Die Quote ist im Monatsverlauf um 0,1 Prozentpunkte auf 2,7 Prozent gesunken und liegt jetzt 0,9 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert.
Im Rhein-Lahn-Kreis sind 1.851 Arbeitslose gemeldet. Das sind 22 Personen weniger als vor einem Monat und 557 Personen weniger als vor einem Jahr. Die Quote bleibt auf dem Septemberwert von 2,8 Prozent und ist wie bei den Nachbarn gegenüber dem Vorjahresmonat um 0,9 Prozentpunkte zurückgegangen.
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