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Pressemitteilung vom 03.11.2021    

Geführte Wanderung in Stockum-Püschen: Rätsel des Kackenberger Steins gelöst

Bei der in diesem Jahr letzten geführten Wanderung auf den neuen "Gemaahnsweschelschern" in Stockum-Püschen begleiteten über 40 Wanderer den Initiator der Wege und Wanderführer Rainer Lemmer. Sogar das Wetter spielte bei der 14 Kilometer langen Runde mit.

Begeisterte Wanderer auf den Gemaahnsweschelschern. (Foto: Rainer Lemmer)

Stockum-Püschen. 43 gut gelaunte und hochmotivierte Wanderer trafen sich am 31. Oktober in Stockum-Püschen, um bei einer geführten Wanderung des Hauptvereins des Westerwald-Vereins mit Wanderführer Rainer Lemmer einen der zehn Stockum-Püscher "Gemaahnsweschelscher" gemeinsam zu entdecken. Während einige Wanderer „zu Fuß“ aus dem Ort anreisten, hatten andere Wanderfreunde eine längere Anreise an diesem Morgen. Die Nummernschilder zeigten eindeutig, dass die geführte Wanderung des Westerwald-Vereins Wanderfreunde weit über die Region hinaus anlockte.

Nach Begrüßung und Einweisung in das Wanderwege-Konzept des neuen Projektes "QR-Code Scannen und loswandern" wurde mit dem Götzenberg schon die erste Erhebung der 14 Kilometer langen Rundwanderung gemeistert. Durch den immer noch herbstlich bunten Wald führte die Wanderung an ehemaligen Steinbrüchen vorbei zum Kackenberger Stein, mit 525 Metern über Null der höchste Punkt der Wanderung.

Wanderführer Rainer Lemmer erklärte viel Wissenswertes über den Basaltabbau und den Seilbahntransport über das Tal nach Nister zur weiteren Verarbeitung des Basalts im Basaltwerk in Großseifen. Oberhalb des ehemaligen Steinbruches, etwas abseits des Weges, erinnert ein schlichtes Holzkreuz an die kaum bekannte, tragische Geschichte des Flugzeugabsturzes am Heiligabend des Jahres 1944, die Lemmer erzählte.

Bei der Rast mit Rucksackverpflegung am Kackenberger Stein wurde dann der geschichtliche Hintergrund des mysteriösen Kackenberger Steins und das Geheimnis um die Namensgebung des heutigen Neuhochsteins gelüftet. Andre Hauptmann, nun auch aktives Mitglied im Westerwald-Verein, sowie souveräner Kenner der heimischen Geschichte und passionierter Heimatforscher, wusste viel über den Braunkohleabbau im ehemals größten Braunkohleabbaugebiet im Westerwald zu berichten. Hauptmann hatte im Vorfeld der Wanderung im Wald an ehemaligen Abraumhalden Braunkohlestücke verschiedener Ausprägung gefunden, die durch die Wandergruppe interessiert in Augenschein genommen wurden.



Der Braunkohleabbau im Gebiet um Höhn ist schon seit dem 16. Jahrhundert nachgewiesen. Zuerst oberflächennah und in geringem Umfang wurde die wenig energiereiche Weichbraunkohle für den Hausbrand gefördert. 1917 wurde die „Westerwälder Lignitflammkohlen Bergbau Gewerkschaft Alexandria“ gegründet. Sicherlich führte dieser für Wäller-Zungen schwer aussprechbare Name dazu, dass die bis zu 1000 Arbeiter, die zur Blütezeit in den 1920er-Jahren hier arbeiteten, von der „Alex“ sprachen, wenn das Bergwerk gemeint war. Circa 150.000 Tonnen energiereicher Hart-Braunkohle wurden hier bis zur Stilllegung der Grube 1961 gefördert.

Nach dem Abstieg zum Wasserlösestollen der Alexandria erklärte Lemmer dann die weitere Nutzung des ehemaligen Bergwerkes. Die rund zehn Kilometer lange, ehemalige Hauptförderstrecke und die unzähligen Stollen, die einem Spinnennetz gleich von der Hauptförderstrecke abzweigen, versorgen die Verbandsgemeinde Bad Marienberg und umliegenden Orte mit bestem Trinkwasser. Erstaunliche 60 Prozent des Trink- und Brauchwasserbedarfs liefert „die Alex“. Am Auslaufstollen wird der Großen Nister eine vereinbarte Mindestmenge an Wasser zugeführt, um das empfindliche Biotop der Nister zu schützen.

Der anfängliche Nebel lichtete sich im Verlauf der Wanderung und ermöglichte beste Aussichten in das Wällerland und bis zur Bad Marienberger Höhe. Wieder am Startpunkt der Wanderung angekommen, konnte nun auch die am Anfang der Wanderung versprochene Aussicht auf den Stöffel-Park vom 16 Meter hohen Aussichtsturm genossen werden. (PM)


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