Region |
Pro AK: Neudeck und Primor kommen nach Wissen
Der ehemalige Botschafter Israels in der Bundesrepublik, Avi Primor, und Rupert Neudeck, bisweilen als entwicklungspolitisches Gewissen der Republik bezeichnet, kommen im März auf Einladung von Pro AK nach Wissen. Primor anlysiert die Friedenschancen in Nahost, Neudeck bilanziert fünf Jahrzehnte deutscher Entwicklungspolititk.
Region. Gleich zwei Mal lädt das Forum Pro AK im März ins Wissener Kulturwerk. Gleich zwei Mal haben sich Referenten mit internationalem Renommee angesagt. Am Samstag, dem 12. März, 10.30 Uhr, ist der ehemalige israelische Botschafter in Deutschland, Avi Primor, zu Gast in Wissen. Mit Blick auf die Veränderungen in den arabischen Staaten Nord-Afrikas und des Nahen Ostens könnte sein Vortragsthema kaum aktueller sein: „Gibt es reelle Chancen für den Frieden im Nahen Osten?“ lautet seine Kernfrage.
Primor, geboren 1935 in Tel Aviv, studierte von 1952 bis 1955 Politikwissenschaft und Internationale Beziehungen an der Hebräischen Universität Jerusalem. Nach seinem Wehrdienst setzte er sein Studium in New York und Paris fort. Bereits 1961 ging er in den diplomatischen Dienst. Er war u.a. von 1993 bis 1999 israelischer Botschafter in Deutschland. Primor ist Gründer des Zentrums für europäische Studien an der Universität Herzliya in Tel Aviv und leitet dort einen trilateralen Studiengang für israelische, palästinensische und jordanische Studenten.
Für Montag, den 28. März, 18.30 Uhr, lädt Pro AK dann gemeinsam mit den Rotary- und Lions-Clubs aus dem Westerwald zu einer Vortragsveranstaltung mit Dr. Rupert Neudeck ein. 50 Jahre, nachdem Deutschland mit dem späteren Bundespräsidenten Dr. Walter Scheel erstmals einen Minister für wirtschaftliche Zusammenarbeit bekam, unterzieht er die deutsche Entwicklungspolitik einer kritischen Analyse. „1961 – 2011 und kein bisschen weiter - Eine entwicklungspolitische Bilanz vieler Anstrengungen in Afrika, Asien und Lateinamerika“ ist die Veranstaltung daher überschrieben.
Rupert Neudeck ist 1939 in Danzig geboren und in den Kriegswirren in den Westen gekommen. Er hat Philosophie, Germanistik, Soziologie und Theologie studiert, war bei den Jesuiten und hat mehrere Jahre als Journalist gearbeitet. 1979 gründete er das Komitee „Schiff für Vietnam", aus dem 1982 die Hilfsorganisation „Komitee Cap Anamur/Deutsche Notärzte e.V." hervorging. Bis 1998 war Neudeck Vorstand und Sprecher der Hilfsorganisation, die sich in humanitären Projekten überall auf der Welt engagiert hat. 2003 startete er mit dem internationalen Friedenscorps „Grünhelme". In diesem Projekt bauen deutsche Christen und Muslime gemeinsam kriegszerstörte Häuser in aller Welt wieder auf. Neudeck hat mehrere Bücher über humanitäre Arbeit geschrieben, „Abenteuer Menschlichkeit" betitelte er seine Autobiographie. Der Eintritt zur Veranstaltung mit Neudeck von 5 Euro pro Person kommt einem von ihm initiierten Projekt in Pakistan zugute.
Lesen Sie gerne und oft unsere Artikel? Dann helfen Sie uns und unterstützen Sie unsere journalistische Arbeit im Westerwaldkreis mit einer einmaligen Spende über PayPal oder einem monatlichen Unterstützer-Abo über unseren Partner Steady. Nur durch Ihre Mithilfe können wir weiterhin eine ausgiebige Berichterstattung garantieren. Vielen Dank! Mehr Infos.