Letzte Dekanatssynode der Legislaturperiode in Westerburg
Ein Blick zurück und ein Blick nach vorne: Auf der letzten Sitzung ihrer sechsjährigen Amtszeit trafen sich die Synodalen des Ebangelischen Dakanates Westerwald zur Dekanatssynode in Westerburg. Bis 2030 will die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau viele Kosten durch Zusammenlegungen einsparen.
Westerburg. Die Zukunft der Evangelischen Kirche im Westerwald beschäftigte die Synodalen des Evangelischen Dekanats Westerwald, die zur letzten Sitzung ihrer sechsjährigen Amtszeit in die Stadthalle nach Westerburg gekommen waren. Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden der Dekanatssynode, Bernhard Nothdurft, und Dekan Dr. Axel Wengenroth ging der stellvertretende Dekan Benjamin Schiwietz in seiner Andacht auf das Gleichnis aus Matthäus 13 ein, das von einem Mann erzählt, auf dessen Acker wertvoller Weizen und ärgerliches Unkraut wächst. „Wir haben in den vergangenen sechs Jahren im Dekanat Westerwald sehr viel Weizen ernten können“, resümierte Schiwietz.
Blick in die Zukunft
„Wir dürfen wieder gespannt sein, was die neue Saat bringt, die auf unserem Acker ausgebracht wird, und was auf unserem Acker wachsen wird“, sagte Schiwietz mit Blick auf die neue Synode des Dekanats, die im Januar gebildet wird.
Ebenfalls in die Zukunft schaute Präses Bernhard Nothdurft, der den Synodalen den Entwicklungsprozess EKHN 2030 veranschaulichte, nach dem die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau die Strukturen auf landeskirchlicher Ebene und in den Regionen an die sinkenden Kirchensteuereinnahmen anpassen will. Die Regionen sollen aus den vorhanden Kirchengemeinden Nachbarschaftsregionen bilden. Dazu gehört die Bemessung im Verkündigungsdienst, ein Gebäudebedarfs-und Entwicklungsplan und schließlich gemeinsame Gemeindebüros auf regionaler Ebene. Der Prozess soll im Jahre 2030 auf allen Ebenen abgeschlossen sein, Teilbereiche schon deutlich früher.
Nach der Präsentation entspann sich eine lebhafte Diskussion unter den Synodalen. Während zahlreiche Synodale Sorge wegen der Reduzierung von kirchlichen Gebäuden und um die Individualität der Gemeinden zeigen, ermutigten andere den Prozess als Chance für positive Veränderungen zu nutzen. Pfarrerin Swenja Müller aus Selters sagte: „Das was man von Herzen gerne macht, das kommt an. Wenn wir Kirche gestalten, habe ich keine Sorge etwas zu verlieren. Wir müssen uns fragen: Wie können wir unseren Glauben leben, was brauchen wir eigentlich, wie bekomme ich die Botschaft von Jesus Christus zu den Menschen.“
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Höchstenbach, Wahlrod und Freirachdorf-Roßbach fusionieren
Im Anschluss war in der abstimmungsarmen Synode doch ein Beschluss zu fassen: die Zusammenlegung der Pfarrstellen Wahlrod und Höchstenbach. Die beiden halben Stellen sind Teil der Trinitatisgemeinde, die ab Januar aus den bestehenden Gemeinden: Willkommensgemeinde Freirachdorf-Roßbach, Höchstenbach und Wahlrod fusionieren wird. Elisabeth Huhn ist Pfarrerin in Höchstenbach, Wahlrod ist derzeit vakant. Pfarrer in der Willkommensgemeinde ist seit kurzem Frank Dönges. Die Synode stimmte der Zusammenlegung der halben Pfarrstellen mit großer Mehrheit zu.
Blick in die Vergangenheit
Danach wagten die Synodalen einen intensiven Blick auf die vergangenen sechs Jahre. Geprägt war die zweite Hälfte der Synode von den Berichten der Dekanatsleitung, der Arbeitsbereiche des Dekanats, der Regionalverwaltung Rhein-Lahn-Westerwald aus Nassau und des Diakonischen Werks im Westerwald über Themen und Aufgaben, die gut liefen und andere, die in den vergangenen Jahren verbesserungswürdig gewesen waren. Nach den intensiven Aktivitäten im Lutherjahr 2017 waren die damaligen Dekanate Selters und Bad Marienberg am 1. Januar 2018 zum Dekanat Westerwald fusioniert. Der Dekanatssitz in der Westerburger Neustraße wurde daraufhin erweitert und umgebaut und die dekanatlichen Mitarbeiter zogen – nach einem Übergangsjahr in Selters – wieder dort ein.
In diesem Jahr sind neue Kirchenvorstände in den Evangelischen Kirchengemeinden im Westerwald gewählt worden. Aus deren Abgesandten wird im Januar des kommenden Jahres eine neue Synode gebildet, die die Geschicke des Dekanats lenken und einen neuen Dekanatssynodalvorstand als leitendes Organ wählen wird.
Die musikalische Gestaltung der Dekanatssynode lag in den Händen der Dekanatskantoren Christoph Rethmeier (Piano) und Jens Schawaller (Geige), sowie Kirchenmusikerin Eva Maria Mombrei (Gesang) und der Vorsitzenden des Fördervereins Musica Sacra, Monika Schlößer (Gesang).
Zum Abschluss erhielten die Synodalen eine Dankurkunde und ein kleines Geschenk für ihren Dienst in der Synode und Dekan Dr. Axel Wengenroth entließ die Synodenteilnehmer mit einem Segen. (PM)
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