Grandioser St. Martin-Umzug in Ransbach-Baumbach
Von Wolfgang Rabsch
Einen solchen Auflauf von Menschen erlebt man in Ransbach-Baumbach auch nicht alle Tage. Auf dem Vorplatz vor der Stadthalle von Ransbach-Baumbach tummelten sich am St. Martinstag unzählige Menschen, die gemeinsam feiern wollten. Wenn man davon ausgeht, dass in der Töpferstadt rund 8.000 Menschen leben, dann war zumindest jeder Achte davon auf den Beinen.
Ransbach-Baumbach. Unzählige versammelten sich am St. Martinstag vor der Stadthalle in Ransbach-Baumbach: viele Eltern mit ihren Kindern, dazu Großeltern mit Enkeln und - was sehr positiv auffiel - sehr viele Eltern mit Kleinkindern aus anderen Ländern und mit anderen Religionen. Die erwartungsvolle, bunte Vielfalt der Besucher drückte sich auch in einer eher ausgelassenen Stimmung aus. Die Kinder liefen aufgeregt herum, spielten, lachten oder sangen, während die Großen im gemütlichen Plausch vertieft waren. Bis der riesige „Lindwurm“ sich in Bewegung setzte, unterhielten Drittklässler von der Astrid-Lindgren-Schule mit einigen St.-Martinsliedern die Wartenden, dafür heimsten sie viel Beifall ein.
Dann war es endlich soweit, mit einbrechender Dunkelheit formierte sich langsam ein schier endloser Zug, der sich in Richtung Erlenhofsee in Bewegung setzte. Vorneweg führte St. Martin auf einem edlen Ross den Zug an, dahinter folgte der Musikverein Ransbach-Baumbach, der den Zug musikalisch begleitete. Im Zug selbst herrschte ein lebhaftes Durcheinander von Groß und Klein. Viele der Kleinsten wurden noch im Kinderwagen geschoben, hielten aber ganz tapfer ihre Laternen in die Höhe. Ein Stimmengewirr lag über dem Zug, alles schnatterte munter drauf los.
Am Erlenhofsee loderten die Flammen
Ähnlich einer Prozession bewegte sich der St. Martinszug durch die Straßen von Ransbach-Baumbach in Richtung Erlenhofsee. Dort auf der großen Wiese, direkt neben der Senioren-Residenz, hatte die Freiwillige Feuerwehr (FFW) aus Ransbach-Baumbach einen riesigen Scheiterhaufen aufgebaut, der sofort angezündet wurde, als der Zug eintraf. Es dauerte nicht lange, da loderten riesige Flammen bis zu 20 Meter hoch in den kalten Nachthimmel.
Apropos kalte Nacht: Die Veranstalter und Zugteilnehmer durften sich über das Wetter nicht beklagen, es war zwar ziemlich nebelig und kühl, aber das Wichtigste, es blieb trocken. Der Scheiterhaufen entwickelte dank seiner Größe eine solche Hitze, dass man nicht näher als 15 Meter an die Flammen heranrücken durfte. Alles war vorbildlich von der FFW Ransbach-Baumbach abgesichert, auch am Erlenhofsee spielte der Musikverein unverdrossen weiter. Auch dort standen die Besucher wie in einer riesigen schwarzen Masse, jeder erfreute sich an dem hellen Lichterschein. Aber auch das Feuer ist irgendwann einmal endlich, und verglüht langsam. Nun ging man langsam zum gemütlichen Teil über, für die Kids standen Unmengen an Brezeln bereit, die nur darauf warteten, verspeist zu werden. Dazu gab es heißen Kakao oder Kinderpunsch. Die frierenden Eltern und Großeltern durften sich von innen mit heißem Glühwein aufwärmen.
Alles in Allem konnten die Organisatoren sehr zufrieden sein, die große Resonanz überraschte doch sehr, aber es ging alles glatt über die Bühne. Strahlende Kinderaugen und zufriedene Erwachsene, das ist die richtige Belohnung für viele Mühen. (Wolfgang Rabsch)
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