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Pressemitteilung vom 16.11.2021    

Haus der Jugend: Bunt statt grau

Das Haus der Jugend Montabaur gestaltete mit einer Projektgruppe den Treppenaufgang an der Eichwiese mit Graffiti-Kunst. Montabaur naturnah setzte den inhaltlichen Rahmen des Bildes. So entstand ein farbenfroher Hingucker.

Das neue Grafitti in Montabaur und die Künstler. (Foto: Haus der Jugend)

Montabaur. Graffiti ist Kunst. Wer daran noch zweifelt, dem sei ein kurzer Spaziergang vom Parkplatz Eichwiese zur Innenstadt empfohlen. Das Haus der Jugend hat in einer Projektgruppe den Treppenaufgang hinauf zur Sauertalstraße unter fachkundiger Anleitung künstlerisch gestaltet. 20 Kinder und Jugendliche aus der Verbandsgemeinde Montabaur haben mitgewirkt. Für die Graffitis kamen Spraydosen in allen Farben zum Einsatz: Grün für die Wald- und Wiesenlandschaften, Blau für die Unterwasserwelten, Schwarz für das Weltall und Kunterbunt für die Bewohner dieser Naturräume. Die vormals grauen Betonwände an der Treppe sind nun ein farbenfroher Hingucker; wie bei einem Wimmelbild kann man bei jedem Vorbeigehen etwas Neues entdecken. Die städtische Arbeitsgruppe „Montabaur naturnah“ hatte die Fläche ausgesucht und mit dem Stichwort „Naturmotive“ den inhaltlichen Rahmen gesetzt.

Graffiti-Kunst gehört schon seit zehn Jahren zum Kursangebot im Haus der Jugend in Montabaur. Die Fassade des Hauses an der Odenwaldstraße ist ein schönes Beispiel dafür. „Eigentlich wollten wir in diesem Jahr die Rückseite des Hauses mit Graffitis gestalten. Aber wegen der Corona-Lage hatten wir zu wenig Zeit für die Vorbereitung eines solch großen Projektes. Da kam uns das Angebot von „Montabaur naturnah“, den Treppenaufgang an der Eichwiese zu gestalten, gerade recht“, berichtet Ivan Sudac, welcher das Haus der Jugend leitet. Für die Durchführung des Graffiti-Projektes „Urban Art United Montabaur“ hat er sich fachkundige Unterstützung geholt: Zusammen mit den beiden Kunstpädagoginnen Christina Kutzbach und Tatjana von Grumbkow von der Jugendkunstschule „KreArtiv“ aus Neuwied hat er die Projektidee entwickelt und die vorbereitenden Workshops geleitet.

Zum Team gehörte außerdem der Künstler Eugen Schramm; er hat die Arbeit vor Ort begleitet und selbst Hand angelegt. Bereits in den Sommerferien haben die Vorbereitungen für die große Sprayaktion an der Eichwiese begonnen: In mehreren Workshops haben die Kinder und Jugendlichen zunächst den Umgang und verschiedene Techniken mit der Spraydose gelernt und geübt. Lernen und üben mussten sie auch, Skizzen für ihre großformatigen Kunstwerke von Hand auf Papier zu zeichnen, sie auf das passende Format zu vergrößern und schließlich auf Schablonen zu übertragen, die bei der Arbeit vor Ort eingesetzt wurden. Zwanzig Kinder und Jugendliche im Alter von 11 bis 21 Jahren haben an dem Gesamtprojekt teilgenommen. „Sie waren alle sehr konzentriert bei der Sache. Wir haben jeden Tag die Fortschritte gesehen. Alle haben auf das große Finale, die Gestaltung einer echten Betonwand, hingearbeitet“, erzählt Sudac.



Das „große Finale“ war für die zweite Woche der Herbstferien vorgesehen. Das Team des Bauhofs hatte zuvor die Betonflächen gereinigt und grundiert. „Beinah hätten wir absagen müssen, denn das Wetter war in dieser Woche kalt und regnerisch. Einen Tag mussten wir wegen des Sturms pausieren. Aber wir sind trotzdem fertig geworden“, berichteten Sudac und Kutzbach den Familien und Freunden der jungen Künstler, die sich zu einer kleinen Einweihungsfeier an der Treppe eingefunden hatten. Sudac dankte dem Bauhof für die Unterstützung, der Feuerwehr für die Mitnutzung der Sanitärräume und der Stadt Montabaur, die die Flächen zur Verfügung gestellt hatte. „Das ist nicht selbstverständlich“, stellte Christina Kutzbach fest. „Viele Kommunen haben Bedenken, dass die Graffiti-Kunst Jugendliche dazu animieren könnte, illegal irgendwelche Wände einfach so zu besprühen. Aber wir vermitteln Graffiti als Kunstform und bringen den Teilnehmern den richtigen Umgang damit bei.“ Das sei ein großer Unterschied. Die Jugendlichen seien stolz, ihre Stadt zu verschönern.

Im Stadtrat von Montabaur war das Projekt sofort auf breite Zustimmung gestoßen. Die Arbeitsgruppe „Montabaur naturnah“ hatte das Projekt dort eingebracht und dabei Vorschläge für den gestalterischen Rahmen gemacht. „Es ist die Aufgabe der Gruppe, das Thema Grün der Stadt voranzubringen. Das ist ein breites Spektrum. Ein Kunstprojekt unter freiem Himmel und mit Naturmotiven passt sehr gut dazu“, erklärt Markus Kuch, der als Sachgebietsleiter Umwelt bei der Verbandsgemeinde die Aktivitäten von „Montabaur naturnah“ koordiniert. Kuch und Sudac denken schon über eine Fortsetzung des Projektes 2022 nach und suchen nach geeigneten Flächen. (PM)


Mehr dazu:   Kinder & Jugend  
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