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Nachricht vom 18.02.2011    

Expertin mahnt: Pflegende Angehörige schulen

Wird ein Mensch pflegebedürftig, kommt dies für die Angehörigen oft überraschend. Damit die anschließende Pflege leichter fällt, hatte der Pflegestützpunkt Westerburg-Rennerod eine Veranstaltung für pflegende Angehörige von Demenzkranken in Westerburg organisiert. Sabine Tögel vom Gertrud-Bucher zeigte dabei Pflegehandgriffe, die den Rücken schonen.

Tipps für pflegende Angehörige gab Sabine Tögel, Leiterin des Seniorenzentrums Bucher-Haus, in Westerburg.

Westerburg. Das Waschen, das Umlagern von Bett zu Stuhl oder in eine Badewanne bedeuten oft eine große körperliche Anstrengung für einen Pflegenden. Daher kommt es häufig zu körperlichen Symptomen wie Rückenschmerzen oder Verspannungen. Doch das ist nicht nötig, wenn die natürlichen Bewegungen eines Menschen unterstützend in der Pflege eingesetzt werden.

Laut Sabine Tögel, Leiterin der Einrichtung Bucher-Haus, bleiben die Reflexe auch bei pflegebedürftigen Menschen meist erhalten und es gilt diese zu nutzen. Zum Beispiel hilft es beim Aufstehen von einem Stuhl, den Pflegebedürftigen sich nach vorne beugen zu lassen. Das Geheimnis sei über die Impulse der natürlichen Bewegung zu arbeiten. „Zerren ist bei der Pflege nicht erlaubt. Das kostet Kraft, und dies ist bei der richtigen Technik nicht notwendig“, sagt Tögel.

Ein Pflegebett ist eine wichtige Vorraussetzung, um den Rücken zu schonen. Denn ein solches Bett ist in der Höhe verstellbar. Beim Herausheben wird das Bett genau auf die richtige Fusshöhe angepasst. Damit der Pflegende sich nicht bücken muss, kann es dann zum Beispiel beim Waschen oder Windelwechseln jeweils angepasst werden. Die Gitter helfen, dass der Kranke während der Pflege beim Drehen nicht herausstürzt.

Auch auf die Frage, wie nächtliches „Durchnässen“ verhindert werden kann, ging die Leiterin ein: „Nicht die Dicke, sondern das Innenleben einer Windel bestimmt das Fassungsvermögen“. Sie führt unterschiedliche Windeln und ihre Anwendungsgebiete vor. Dabei soll das Bündchen der Windel aufgerichtet werden – sonst läuft alles heraus. Weiterhin zeigt sie die richtige Anlegetechnik, denn auch da gibt es Fehlerquellen.



„Das größte Problem ist, dass Angehörige nicht geschult werden“, sagt Tögel, die seit über zehn Jahren das Seniorenzentrum in der Trägerschaft des Evangelischen Vereins für Innere Mission (EVIM) leitet. Die Teilnehmer konnten während der Veranstaltung gleich praktisch die Handgriffe üben und nahmen einige neue Pflegetricks mit nach Hause.

Die Veranstaltung organisierte der Pflegestützpunkt Westerburg-Rennerod, eine kostenlose und unabhängige Beratungsstelle für kranke, ältere, behinderte oder pflegebedürftige Menschen und deren Angehörigen. Sie bietet unter anderem pflegenden Angehörigen von Demenzkranken regelmäßig ein Treffen an.

Der Pflegestützpunkt ist in Westerburg in der Hergenrotherstraße 2. Ansprechpartner für die Beratung von Angehörigen von Demenzkranken ist in Westerburg Sybille Stuart, Telefonnummer: 0 26 63⁄91 70 43 3, und in Rennerod Antje Heinen (0 26 64⁄99 05 01).


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