Schwach und verwundet vor Gott treten: Online-Konferenz mit Pater Erik Riechers
Pater Erik Riechers gab bei einer Online-Konferenz der Katharina Kaspaer Stiftung allen, die ein Licht im Dunkeln suchen, drei Lektionen für die Adventszeit mit auf den Weg.
Dernbach. Bei einer adventlichen Online-Konferenz folgten viele Teilnehmer der Einladung der Katharina Kasper Stiftung in Dernbach. Pater Erik Riechers aus Vallendar referierte über das Licht im Dunkeln.
Die vermeintlich so helle und alle so froh machende Weihnachtszeit kann insbesondere die Menschen unter Druck setzen, bei denen derzeit nicht alles glatt und hoffnungsfroh läuft. Trennungserfahrungen, Verluste lieber Menschen, vorgeburtlich oder aus dem Leben, Wut und Spaltung aus der Coronasituation machen schwach und verwundet.
Schwach und verwundet dürfen wir laut Pater Erik vor die Krippe und vor Gott treten.
Rund um Jesu Geburt herrschte ebenfalls Dynamik und Chaos: Maria und Josef überfordert, der Ort ungeeignet, die Hirten rauh, unwirtlich mit Stallgeruch, die Weisen auf dem Weg, aus fremden Ländern. Pater Erik zog daraus seine Schlüsse und gab den Teilnehmern drei Lektionen mit auf den Weg:
Lektion 1:
Wir dürfen schwach und müssen authentisch sein in der Begegnung mit Gott und den Mitmenschen. Bethlehem ist eine Einladung an die Schwachen. Der Perfektionismus mit seinem hohen Vollkommenheitsanspruch macht die Menschen kalt und unberührbar und arbeitet der Liebe entgegen.
Lektion 2:
Die Vollkommenheit von Bethlehem lebt aus der Unvollkommenheit und Schwäche und ist ein Sieg der Liebe. Die Vollkommenheit Gottes liegt darin, dass keine Unvollkommenheit Gott aufhalten kann zu lieben.`
Lektion 3:
Wir müssen Bethlehem überall bauen, reproduzieren und neu beleben, an unseren Orten, in unseren Familien, an Orten der Zerrissenheit und der Gebrechlichkeit und Unvollkommenheit.
Durch die Dunkelheit wird das Licht sichtbar, durch Risse scheint das Licht und schafft sich Raum und Zukunft weit über die Zerrissenheit hinaus. Das sind die Chancen der Krisen und der Dunkelheit. Es ergeben sich unerwartete `Licht-Geschenke` und Entwicklungen, weit über den Horizont der Trauer hinaus.
Mit dieser Hoffnungsbotschaft verabschiedete Pater Erik die Zuhörerschaft hinein in eine gute Advents- und Weihnachtszeit. (PM)
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