Die Coronawelle verharrt im Westerwald auf hohem Niveau
Laut kassenärztlicher Vereinigung haben im Westerwald bis zum 14. Dezember 38.626 Personen eine Auffrischimpfung erhalten. Mit dem Impfzentrum wird sich die Geschwindigkeit weiter erhöhen. Die Welle scheint leicht zurückzugehen, nur die Hospitalisierungsrate steigt noch. Wieder ist ein Mensch gestorben.
Westerwaldkreis. Laut Landesuntersuchungsamt haben sich seit vergangenem Mittwoch 334 Personen im Westerwald neu mit Corona infiziert. Die Fallzahl sinkt leicht auf 1110 aktive Fälle. Hingegen steigt die Hospitalisierungsrate noch immer an: auf jetzt 4,30 je 100.000 Einwohner. Die 7-Tage-Inzidenz fällt auf 164,7. Während wir uns jetzt schon darüber freuen, hätten wir im Oktober noch die Hände über den Kopf zusammengeschlagen angesichts solcher Werte.
Wer sich in dieser Woche infiziert, wird Weihnachten in Quarantäne verbringen müssen. Mehr als 51 Prozent der Neuinfektionen in den vergangenen sieben Tagen betreffen Jugendliche unter 20 Jahren. Wenn die Generationen an Weihnachten zusammen kommen, stellt dies vor allem für die Älteren ein Risiko dar. Laut Gesundheitsamt ist jetzt erneut ein 77-Jähriger aus der Verbandsgemeinde Westerburg gestorben.
Überregional überschlagen sich derzeit die Ereignisse
Während Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach ausgerechnet jetzt, wo die Impfzahlen massiv steigen, mitteilen musste, dass der Vorrat an Impfstoffen im ersten Quartal des nächsten Jahres zur Neige gehen könnte, werden reihenweise die Karnevalsveranstaltungen abgesagt. Zuletzt auch der Rosenmontagszug in Mainz. Der erste Totimpfstoff gegen Corona wird gegenwärtig von der EMA geprüft und könnte schon Anfang nächsten Jahres verimpft werden, wenn alle Stufen durchlaufen wurden. Als Totimpfstoff wird die klassische Methode des Impfens bezeichnet, nämlich das Immunsystem mit ungefährlichen Virusproteinen zu stimulieren. Diese Art der Impfung ist auch gegen die Grippe am gängigsten.
1.000 Impfungen täglich im Impfzentrum Westerwald-Sieg in Hachenburg
Dort wo vorher in Hachenburg in der Straße Am Schwimmbad 2 in der ehemaligen Graf-Heinrich-Realschule das Landesimpfzentrum aufgebaut wurde, wird seit heute wiederum fleißig geimpft. Dieses Mal stehen die drei Landkreise Neuwied, Altenkirchen und Westerwald hinter dem gemeinsamen Impfzentrum Westerwald-Sieg. Initiator ist dieses Mal also nicht die Landesregierung. Trotzdem steht das ehrgeizige Ziel im Raum, jeden Tag bis zu 1.000 Menschen zu impfen.
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Parallel fahren auch die Impfbusse beinahe täglich ein Ziel im Westerwald an. Während für die Impfung im Bus kein Termin notwendig ist, arbeitet das Impfzentrum nur nach Terminvergabe. Anmeldungen sind online hier oder telefonisch unter 0800-5758100 möglich. Die drei Kreisverwaltungen, deren Gesundheitsämter sowie die Impfstelle selbst können keine Anmeldungen entgegennehmen. Für den Fall, dass ein Termin nicht wahrgenommen werden kann, wird gebeten, unter obigem Link den Termin abzusagen.
Das Impfzentrum Westerwald-Sieg impft nach Anmeldung alle Personen ab 12 Jahren. Eine Booster-Impfung ist derzeit erst fünf Monate nach der Zweitimpfung möglich. Aktuell empfehlen die Hersteller der mRna-Impfstoffe ein Boostern nach nur drei Monaten, es kann also sein, dass sich die Mindestabstände im nächsten Jahr noch verkürzen. Noch gilt aber die 5-Monats-Begrenzung. Kinder unter 12 Jahren werden im Impfzentrum übrigens nicht geimpft.
Der Impfbus wird zu folgenden Terminen in den Westerwald kommen:
17. Dezember
Kino Capitol
Werkstrasse 3, Montabaur
9 bis 17 Uhr
17. Dezember
Sporthalle
Am Sportplatz, Norken
14 bis 20 Uhr
20. Dezember
Carl-Lefknecht-Halle, Irmtraut
10 bis 18 Uhr
Im Impfbus wird kein Termin benötigt. Da die Nachfrage sehr hoch ist, kann es aber zu Wartezeiten von zwei bis vier Stunden kommen.
Wichtig: Egal wo man sich impfen lässt, zum Termin gehören gegebenenfalls die Nachweise der Erst- und Zweitimpfung, sowie ein Personalausweis.
Die aktiven Fallzahlen laut Kreisverwaltung in den Verbandsgemeinden
Montabaur: 165
Höhr-Grenzhausen: 97
Westerburg: 87
Selters: 69
Hachenburg: 68
Ransbach-Baumbach: 61
Bad Marienberg: 58
Wirges: 56
Rennerod: 54
Wallmerod: 50
Quellen: Landesuntersuchungsamt, Kassenärztliche Vereinigung, Kreisverwaltung, Landesregierung, Bundesregierung, RKI, Redaktion
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