Zollfahndung und Polizei zerschlagen Westerwälder Drogennetz
Das Drogenmilieu im Westerwald nimmt immer erschreckendere Ausmaße an. Jetzt gelang es den Ermittlern immerhin einen Schlag gegen ein ganzes Netzwerk zu führen und gleich kiloweise Drogen sicherzustellen, darunter Kokain, Amphetamine, Ecstasy, LSD und Marihuana.
Westerwaldkreis. Ermittler des Zollfahndungsamtes Frankfurt am Main haben am 14. Dezember insgesamt 17 Wohn- und Geschäftsräume im Westerwald und im Rhein-Main-Gebiet nach Beweismitteln durchsucht und diverse Mobiltelefone, einen gefälschten Impfpass und Führerschein sowie eine geringe Menge Kokain und Marihuana sichergestellt. Zudem wurde ein bestehender Haftbefehl gegen einen Beschuldigten vollstreckt.
Die Ermittlungen dauerten Monate, dann klickten die Handschellen
Das Zollfahndungsamt Frankfurt am Main ermittelt im Auftrag der Staatsanwaltschaften Koblenz und Darmstadt seit Mitte 2020 und seit Herbst dieses Jahres gegen zwei Rauschgiftgruppierungen aus dem Gebiet zwischen Montabaur und Westerburg sowie dem Rhein-Main-Gebiet. Diese stehen in Verdacht, Betäubungsmittel in nicht geringer Menge unerlaubt aus dem europäischen Ausland nach Deutschland einzuführen und damit Handel zu treiben.
Im Zuge der umfangreichen Ermittlungen konnten bereits im September konspirative Treffen der mutmaßlichen Täter beider Gruppierungen, Rauschgiftübergaben und Transporte von einem Kilogramm Kokain und drei Kilogramm Marihuana sowie eine Bunkerwohnung zur Lagerung von 11 Kilogramm des Cannabiskrauts und einem Kilogramm Haschisch durch Zoll und Polizei aufgedeckt werden.
Ursprung der Verfahren war die Sicherstellung einer Postsendung mit Amphetamin und Amphetaminöl aus den Niederlanden. Die daraufhin aufgenommenen Ermittlungen mündeten in einer Vielzahl weiterer Ermittlungsverfahren und Erkenntnissen, die die Zollfahnder unter anderem bereits auf die Spuren eines Drogenlabors im Raum Münster/Osnabrück sowie letztlich auf die Fährte der oben genannten Tätergruppierungen führte.
Synthetische Drogen, Marihuana und Kokain in enormer Menge sichergestellt
Die bisherigen Sicherstellungen der Ermittler im Gesamtkomplex der zahlreichen Ermittlungsverfahren belaufen sich auf rund sechs Kilogramm Amphetamin und etwa zehn Liter Amphetaminöl, aus dem über 30 Kilogramm der synthetischen Droge hätten hergestellt werden können. Weiterhin wurden fast 20 Kilogramm Marihuana, rund 24.000 Tabletten Ecstasy, über elf Kilogramm MDMA, über ein Kilogramm Kokain und rund 3.500 LSD Trips sichergestellt.
"In diesem Verfahrenskomplex, zu dem auch die beiden Rauschgiftgruppierungen aus dem Westerwald und dem Rhein-Main-Gebiet zählen, wurden bis dato rechtskräftige Haftstrafen von insgesamt 40 Jahren und neun Monaten gegen diverse Täter verhängt. Die Auswertungen der Speichermedien werden zeigen, ob weitere Haftstrafen hinzukommen", so die Pressesprecherin des Zollfahndungsamtes Frankfurt am Main.
Der Einsatz wurde durch die hessische und die rheinland-pfälzische Landespolizei sowie durch Kräfte der Hauptzollämter Frankfurt, Gießen und Koblenz unterstützt. (PM)
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