Wäller Markt steht in den Startlöchern
Von Wolfgang Tischler
Gemeinsam mit den Kurieren hat der Wäller Mark eine Umfrage unter unseren Lesern gestartet. Nachstehend die Ergebnisse und ein Ausblick auf die aktuelle Entwicklung des Wäller Marktes. In Kürze fällt der Startschuss. Die Lieferfahrzeuge lassen auf sich warten.
Bad Marienberg. Der genossenschaftliche Ansatz wird als regionales Bündnisprojekt mit beachtlicher Mehrheit (84,5 Prozent) mit den Schulnoten 1 und 2 bewertet. Dies zeigt, dass ein gemeinschaftlich getragenes Projekt auch von den Bürgern positiv bewertet wird. Diese Tendenz zeichnete sich bereits bei der Anwerbung von Genossenschaftsmitgliedern ab. Bis heute entstammen mehr als die Hälfte der aktuell 269 Mitgliedschaften Privatpersonen.
Ein besonderes Augenmerk der Umfrage wurde auf das bestehende Einkaufsverhalten der Befragten gerichtet. Schließlich wollten die Initiatoren wissen, wie hoch der Anteil der Online-Käufer und wie es um die Treue zu den stationären Geschäften bestellt ist. Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass nur noch 3,6 Prozent der Befragten ausschließlich im stationären Handel kaufen. Eine überdeutliche Mehrheit kauft überwiegend (38,4 Prozent), gelegentlich (56 Prozent) oder ausschließlich (2 Prozent) online ein. Dennoch werden die örtlichen Geschäfte geschätzt. Eine Kombination von Online und Stationär ist die Zukunft.
Da sich nachweislich das Kaufverhalten in Zeiten der Pandemie verändert hat - ist man auch dieser Frage - bezogen auf den Westerwald, nachgegangen. Nicht überraschend ist, dass sich knapp 60 Prozent der Befragten dazu bekennen, dass sich ihr persönlicher Anteil an Online-Einkäufen erhöht hat. Wie wir alle dieser Tage feststellen müssen, ist die Pandemie noch nicht vorbei. Auch wenn es keinen flächendeckenden Lockdown gibt, so werden auch die einschränkenden Regeln nicht spurlos am stationären Handel vorbeigehen.
Würden Sie unter der Voraussetzung attraktiver Sortimente und fairer Preise im Wäller Markt bestellen? Auf diese Frage antworteten 55,9 Prozent mit: „Ja, so oft es geht.“ Immerhin 33 Prozent sagten „öfter mal“ und 8,5 Prozent „gelegentlich“. Die Antwort „nie“ lag bei nur 0,7 Prozent.
Lebensmittel spielen im Onlinehandel bislang eine untergeordnete Rolle, zeigen jedoch das größte prozentuale Wachstum auf. Bislang bleibt der Lebensmittel-E-Commerce jedoch auf wenige deutsche Großstädte begrenzt. Deshalb hat sich der Wäller Markt vorgenommen, im ländlich geprägten Westerwald eine Lebensmittel-Onlinebestellung und -Lieferung zu gewährleisten. Insbesondere die zahlreichen Gemeinden ohne örtliche Lebensmittelgeschäfte werden vom Wäller Markt Lieferdienst profitieren können, denn auch frische Produkte werden mittels einer geschlossenen Kühlkette in die Haushalte geliefert werden. Umso erfreulicher ist, dass auch die Bestellbereitschaft für Lebensmittel bei knapp 75 Prozent liegt.
Personalentwicklung
Seit dem 1. November hat der Logistik-Koordinator Thorsten Bienemann seine Arbeit aufgenommen. Er kümmert sich seitdem intensiv um alles, was für einen reibungslosen Start der Lieferlogistik erforderlich ist. Als besondere Herausforderung stellt sich die Erfüllung aller gesetzlichen Anforderungen für die Lieferung und den Umschlag von Lebensmitteln und die damit verbundene Kühlkette dar.
Am 3. Januar 2022 wird die eCommerce- und Online-Marketing-Managerin Natalie Groß ihre Arbeit aufnehmen. Sie ist eine ausgewiesene Marketing- und eCommerce-Expertin mit einigen Jahren Erfahrung. Da der Markt bereits einige schriftliche Zusagen von Anbietern vorliegen hat und täglich neue hinzukommen, kann Natalie Groß nach einer kurzen Einarbeitungsphase unmittelbar mit dem „Onboarding“ der Anbieter starten.
Die Bewerbergespräche für die Auslieferungsfahrer laufen zurzeit. Unterschriebene Arbeitsverträge werden bis Mitte Januar erwartet.
Zur Unterstützung der Anbieter-Gewinnung und -Erstberatung hat der Wäller Markt Doris Koch als freie Mitarbeiterin gewinnen können. Sie hat bereits eine Reihe von Erstberatungen erfolgreich durchgeführt.
Lieferfahrzeuge
Fünf E-Fahrzeuge der Marke Citroën, Modell e-Jumpy, sind seit rund sechs Monaten bestellt. Leider bleibt der Wäller Markt von den anhaltenden Lieferengpässen der Autoindustrie nicht verschont. Trotz bestehenden Vertrags und intensiver Bemühungen des Kfz-Händlers, sind bis dato keine verlässlichen Lieferzusagen des Herstellers gegeben. Ein Rücktritt vom Vertrag würde die Situation nicht verbessern, weil zurzeit kein geeigneter Transporter lieferbar ist. Bedauerlicherweise ist auch der Mietmarkt leergefegt, was auch das Finden einer eventuellen Übergangslösung nahezu unmöglich macht.
Anbieter-Gewinnung
Seit der ersten Dezemberwoche ist der Wäller Markt in der Lage, rechtsverbindliche Vereinbarungen mit Anbietern zu schließen. Seitdem sind alle bisherigen Interessenten kontaktiert worden und erste Vereinbarungen sind geschlossen. Täglich kommen neue hinzu. „Wir sind sehr optimistisch, dass wir unser Ziel, mit mindestens 50 Anbietern zu starten, erreichen werden“, heißt es vom Wäller Markt.
Die digitale Handels-Plattform ist fertig eingerichtet, sodass ab der ersten Januarwoche die ersten Anbieter mit ihren Sortimenten angebunden werden. Erste technische Anbindungen an bestehende Onlineshops konnten reibungslos realisiert werden.
Aus den bisherigen Anbieter-Vereinbarungen ergeben sich bereits interessante Sortimente, wie zum Beispiel Mode & Accessoires, Sportartikel, Feinkost, regionale Lebensmittelerzeugnisse, Heimtextilien und mehr.
Eine gute Nachricht für alle potenziellen Anbieter: Der Wäller Markt verlängert die Starter-Aktion mit dem auf 49 Euro vergünstigen Monatsentgelts bis zum 28. Februar 2022. (woti)
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