Corona: Aktive Fallzahlen steigen an im Westerwald - Die Inzidenzen noch nicht
Das RKI meldet mit 92.223 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden in Deutschland abermals einen Negativrekord. Die Labore kommen kaum mit den PCR-Tests, geschweige denn mit der Genomsequenzierung hinterher. Im Westerwaldkreis steigen die aktiven Fallzahlen zwar an, die Inzidenzen hingegen halten sich noch im Rahmen.
Westerwaldkreis. Laut Landesuntersuchungsamt fällt die 7-Tage-Inzidenz im Westerwald ganz leicht auf 231,7. Die Hospitalisierungs-Inzidenz steigt zwar etwas auf 2,76, bleibt aber immer noch unter der wichtigen Marke von 3. In den letzten 7 Tagen kam es zu 470 Neuinfektionen. Insgesamt aber sind wieder mehr als 1.000 Fälle im Westerwaldkreis aktiv, nämlich 1.056. Die meisten Ansteckungen werden noch immer registriert bei den Jugendlichen unter 20 Jahren, mit einer Inzidenz von 402,0. Bei den Senioren über 60 fällt die Inzidenz sogar auf 65,9 je 100.000 Einwohner.
Impfstatus
Laut kassenärztlicher Vereinigung wurden bis gestern 31,58 Prozent der Westerwälder bereits mit einer Auffrischimpfung geboostert, weitere 30,4 Prozent sind 2-fach geimpft. Die Wirksamkeit der Impfung zeigt sich im Wochenbericht des Landesuntersuchungsamtes sehr detailliert. In den letzten 14 Tagen seit Jahresbeginn entfallen 55 Prozent aller Neuinfektionen auf Ungeimpfte, also 45 Prozent auf die Geimpften. 63 Prozent aller Covid-19-Patienten auf Intensiv sind ungeimpft und bei den Verstorbenen sind sogar 83 Prozent ungeimpft. In Zahlen bedeutet das, von den 194 Verstorbenen im Westerwald waren 161 nicht geimpft. Kein einziger gestorbener Corona-Patient, der geimpft war, ist jünger als 70 Jahre alt gewesen.
Die Omikron-Welle
Nach seiner emotional geführten Rede vor dem Bundesrat hat Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach gemeinsam mit dem Virologen Christian Drosten und RKI-Chef Lothar Wieler bei einer Pressekonferenz noch einmal bekräftigt, dass Omikron nicht zu unterschätzen sei. Zwar gäbe es deutlich weniger schwere Verläufe, als bei Delta, jedoch würden im gleichen Maße wesentlich mehr Ansteckungen erfolgen, wodurch eine Überlastung des Gesundheitssystems noch nicht ausgeschlossen werden könne, obwohl die Kapazitäten gegenwärtig ausreichend sind. Es sei das Ziel, die Wand an Neuinfektionen zu einem Hügel abzuflachen. Auch wenn die drei davon ausgehen, dass Corona bis Ende des Jahres endemisch werde, also vergleichbar mit einer Grippewelle, sei auch nicht ausgeschlossen, dass Omikron noch nicht die letzte Variante sei. Lauterbach bekräftigte die Absicht, die Impfzentren bis Ende des Jahres offenzuhalten. Er rechne außerdem damit, dass der sogenannte Totimpfstoff Novawax bis Ende Februar verfügbar sei und Impfgegnern einen Anreiz böte, sich doch noch impfen zu lassen, unabhängig davon, ob eine Impfpflicht kommen wird oder nicht.
Quarantäne und Isolation
Der Bundesrat hat übrigens einer Verkürzung der Quarantäne- und Isolationszeiten zugestimmt. Bisher galt für Kontaktpersonen einer mit der Omikron-Virusvariante infizierten Person eine strikte Quarantäne von 14 Tagen. Um die vulnerablen Personen in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und Einrichtungen der Eingliederungshilfe wirksam zu schützen, kann jetzt die Isolation für die Beschäftigten nach erfolgter Infektion bereits nach sieben Tagen durch einen PCR-Test beendet werden, wenn die Betroffenen 48 Stunden symptomfrei waren. Schüler und Kita-Kinder können sich sogar schon nach fünf Tagen durch einen PCR- oder Antigenschnelltest freitesten.
Aktive Corona-Fälle in den Verbandsgemeinden
In der Verbandsgemeinde Montabaur sind laut Kreisverwaltung inzwischen weit mehr als 200 aktive Fälle registriert. In fünf weiteren Verbandsgemeinden sind jeweils mehr als 100 Fälle aktiv.
Montabaur: 250
Hachenburg: 150
Selters: 120
Bad Marienberg: 111
Rennerod: 106
Wirges: 101
Höhr-Grenzhausen: 94
Ransbach-Baumbach: 89
Westerburg: 75
Wallmerod: 58
Quellen: Landesuntersuchungsamt, Kassenärztliche Vereinigung, Kreisverwaltung, Landesregierung, Bundesregierung, RKI, Redaktion
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