Unnau im Wandel der Zeit - Bäckerei Schürg schließt Ende Januar
Ulrich Kohlhaas war der letzte Bäckerlehrling, den Cafe-Besitzer Willi Schürg 1968 ausbildete. Die „goldenen Jahre“ als Luftkurort waren bereits vorüber, aber Unnau war noch immer eine lebendige Gemeinde mit einem pulsierenden Geschäftsleben und zahlreichen Einkaufsmöglichkeiten.
Unnau. Im Laufe der vergangenen 70 Jahre hat sich das, wie anderorts ebenfalls, dramatisch verändert. Mit der Schließung der Bäckerei ist nun auch die letzte Einkaufsmöglichkeit verschwunden. Während andere Gemeinden versuchen „Tante-Emma-Läden“ neu zu beleben, wird in Unnau Ende Januar das letzte Geschäft geschlossen.
Ulrich Kohlhaas hat sich dem Beruf des Bäckers und Konditors verschrieben. Als Bäckermeister kam er 1988 in seinen früheren Ausbildungsbetrieb zurück und nutzte die Chance zum Kauf der gut eingeführten Bäckerei. Über 33 Jahre belieferte er seine Kunden im Umkreis von 20 Kilometern, darunter auch Kollegen, die er mit Backwaren und Kuchen versorgte. Mit Erreichen der Altersgrenze und weil er keine Nachfolger finden konnte, gibt der 68-Jährige nun auf. Ab dem 31. Januar bleibt der Backofen kalt. Auch der angegliederte Lebensmittelbereich und die beliebten Wurstwaren aus der Metzgerei Flick aus Niederroßbach/Hof gibt es dann in Unnau nicht mehr zu kaufen.
Beim Blick zurück bleibt festzustellen, dass im Laufe der vergangenen Jahrzehnte in der Großgemeinde Unnau elf Gastwirtschaften, drei Cafes, neun Lebensmittelgeschäfte, zwei Tankstellen, drei Bank-Filialen, drei Metzgereien sowie Arztpraxen und Postfilialen geschlossen wurden. Das Fehlen eines Anschlusses an die Nistertalstraße war für die Entwicklung der Infrastruktur ein weiteres Hemmnis, das sich bis heute negativ bemerkbar macht. Repa
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