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Pressemitteilung vom 17.01.2022    

Zwei Niederlagen, eine böse Verletzung und ein medizinischer Notfall bei den Rockets

Ein unschönes Wochenende für die Rockets: Nicht nur, dass die Eissport-Gemeinschaft Diez-Limburg (EGDL) gleich zwei Niederlagen einstecken musste, zu allem Überfluss wurde Neuzugang Kevin Loppatto bei seinem Debüt für die Rockets so schwer verletzt, dass an Eishockey erst mal nicht mehr zu denken ist.

EGDL gegen Rostock. (Foto: EG Diez-Limburg)

Diez-Limburg. Wenn ein einziges Spiel ein Spiegelbild einer ganzen Saison sein kann, dann haben die Rockets genau dieses Spiel am Freitagabend beim Krefelder EV (KEV) gespielt. Immerhin entführte die EG Diez-Limburg beim 2:3 (1:1, 1:0, 0:1, 0:1) nach Verlängerung einen Punkt beim KEV, die Partie aber war gekennzeichnet von unglücklichen Aktionen für die EGDL – und damit irgendwie bezeichnend.

Kevin Loppatto sitzt in Krefeld auf der Bank der Rockets. Etwas mehr als sechs Minuten sind im letzten Drittel noch zu spielen. Auf dem Spielfeld versuchen sie, die Blutspur vom Eis zu kratzen, die er hinterlassen hat. An der Bande kümmern sich mehrere Sanitäter um den Amerikaner, der an diesem Abend sein Debüt für die Rockets gibt. In stoischer Ruhe lässt Loppatto die medizinische Erstversorgung über sich ergehen. Ein Schlittschuh hat zu einer tiefen Fleischwunde an seinem Bein geführt, die Arterie ist verletzt, der Stürmer verliert viel Blut. Spät in der Nacht können die Rockets ihren Stürmer mit nach Hause nehmen – das ist die gute Nachricht. In einem schnellen Eingriff im Krankenhaus konnte die Verletzung versorgt werden. An Eishockey spielen ist vorerst aber nicht zu denken.

Trotz der Verletzung und der schlimmen Bilder auf der Spielerbank wollen die Rockets das Spiel zu Ende spielen. Zu diesem Zeitpunkt liegen sie mit 1:2 zurück. “Die Jungs sind rausgegangen und haben einfach noch einmal Vollgas gegeben, das war beeindruckend", sagte Arno Lörsch, Sportlicher Leiter der Rockets. Die Belohnung: Noureddine Bettahar gelingt zwei Minuten vor dem Ende der hochverdiente 2:2-Ausgleich.

Doch damit nicht genug: Jordan King hatte die Rockets in seinem ersten Spiel gleich mal in Führung geschossen (8. Minute). Den Ausgleich besorgte Krefelds Florian Maierhofer im Powerplay (13. Minute). Als die EGDL im zweiten Drittel eine Großchance verpasste, ging Krefeld im Gegenzug in Führung: Torschütze Tim Dreschmann (34. Minute). Die Story des Tores: Der KEV fuhr einen Konter, Kevin Loppatto sprintete einmal über das gesamte Feld, um defensiv auszuhelfen. Als er den Querpass erahnte, schmiss er sich in den Passweg und knallte anschließend in die Band. Kurz zuvor aber hatte er den Puck unglücklich ins eigene Tor abgefälscht.

Insgesamt hätten beide Teams dieses Spiel gewinnen können – darüber waren sich am Ende alle einig. Und auch der entscheidende Treffer fiel in der Overtime nach einer kuriosen Situation: Die Scheibe schien bereits geklärt, als Mathias Onckels doch noch einmal aus kurzer Distanz zum Schuss kam und die unübersichtliche Situation zum Siegtreffer nutzte.

“Das Ergebnis rückt bei einer solchen Verletzung in den Hintergrund", sagte Krefels Trainer Elmar Schmitz. “Sowas braucht kein Mensch." Sein Gegenüber Jan Pantkowski bilanzierte: “Wir haben nach unserem Führungstreffer leider ein bisschen den Fokus verloren, waren zu unorganisiert. Am Ende hatten wir viele gute Chancen, aber nicht das nötige Glück. Aber wir haben uns den Punkt hart erarbeitet und verdient."

Sonntags-Spiel Rockets gegen Rostock
Das Heimspiel am 16. Januar verliert die EGDL gegen die Rostock Piranhas mit 1:4 (0:1, 1:2, 0:1). Zwar zeigten die Rockets vor 534 Zuschauern eine engagierte Leistung, mussten sich am Ende aber verdientermaßen geschlagen geben. Die Rockets hatten gerade in der ersten Spielhälfte bei zahlreichen Chancen schlichtweg nicht das nötige Glück im Abschluss.

Nach dem ersten Drittel gab es keine zwei Meinungen: die Rockets waren die bessere Mannschaft. Die Gastgeber erspielten sich mehrere gute Torchancen, scheiterten aber bei allen Versuchen an Lucas Di Berado im Piranhas-Gehäuse. Auf der Gegenseite hatten die Gäste Glück, dass Justin Maylan die Scheibe in einer unübersichtlichen Situation im Tor unterbringen konnte (8. Minute).



Der ohnehin kleine Kader – 13 Feldspieler, 2 Torhüter – kämpfte weiterhin vorbildlich, musste ab Minute 17 aber auf einen weiteren Stürmer verzichten: Paul König. Als Alexander Seifert nach einem sauberen und nicht geahndeten Check auf dem Eis von drei Rostocker Spielern gleichzeitig attackiert wurde, sprang König von der Bande dem Verteidiger zur Seite. Den Unparteiischen blieb keine andere Wahl als König dafür mit einer Spieldauerstrafe zu belegen. Dass es auf der Gegenseite lediglich eine Zwei-Minuten-Strafe gab, war hingegen durchaus kreativ.

Im zweiten Abschnitt und mit nur noch zwei Reihen am Start musste die EGDL zunächst den zweiten Treffer durch Maximilian Herz hinnehmen (22. Minute). Erfreulich aber: Die Rockets gaben weiter alles, suchten die Zweikämpfe und ihre Chancen - und wurden im Powerplay belohnt: Jordan King und Nourredine Bettahar hatten vorbereitet, Nico Lehtonen zum 1:2-Anschlusstreffer vollendet (29. Minute).

Doch zu weiteren Toren sollte es an diesem Abend nicht mehr reichen für die Gastgeber, die noch im zweiten Drittel das 1:3 durch Jonas Gerstung (37. Minute) hinnehmen mussten. Und nach dem 1:4 durch Kilian Steinmann (53. Minute) sieben Minuten vor dem Ende war die Partie natürlich entschieden. Einmal mehr konnte sich der kleine, aber aufopferungsvoll kämpfende EGDL-Kader nicht belohnen.

“Wir hatten im ersten Drittel mehr Spielanteile und haben gut Druck gemacht", sagte Rockets-Trainer Jan Pantkowski. “Beim Gegentor hat dann leider die Zuordnung nicht gestimmt. Wir waren über weite Strecken der Partie gut im Spiel, waren aggressiv und wollten den Sieg. Am Ende aber ist uns natürlich mit kleinem Kader die Kraft ausgegangen. Aber ich bin stolz auf die Mannschaft und bin zuversichtlich, was die Zukunft angeht. Es werden noch Spieler hinzukommen, die uns helfen werden – darauf freuen wir uns alle. Wir sind glücklich über jeden, der gemeinsam mit uns bereit ist, hart zu arbeiten."

Überschattet wurde die Partie zudem von einem medizinischen Notfall auf der Tribüne. Die Rockets wünschen dem engagierten Fan, der noch im Stadion medizinisch versorgt wurde, eine schnelle Genesung.

Spieldetails
Freitag, 14. Januar gegen Krefeld
EG Diez-Limburg: Guryca (Busch) - Seifert, Shevyrin, Valenti, Bettahar, Ketter, Wächtershäuser - Krymskiy, King, Loppatto, Lademann, Slaton, Wellhausen, König, Lehtonen
Schiedsrichter: Haack / Meissner
Zuschauer: 25
Tore: 0:1 Jordan King (8.), 1:1 Florian Maierhofer (13.), 2:1 Tim Dreschmann (34.), 2:2 Noureddine Bettahar (59.), 3.2 Mathias Onckels (62.).
Strafen: Krefeld 12, Diez-Limburg 4.

Sonntag, 16. Januar gegen Rostock
EG Diez-Limburg: Guryca (Busch) - Seifert, Shevyrin, Valenti, Ketter, Wächtershäuser - Krymskiy, King, Bettahar, Lademann, Slaton, Wellhausen, Lehtonen, König
Schiedsrichter: Licau / Meissner
Zuschauer: 534
Tore: 0:1 Maylan (8.), 0:2 Herz (22.), 1:2 Lehtonen (29.), 1:3 Gerstung (37.), 1:4 Steinmann (53.)
Strafen: Diez-Limburg 8 plus 20 König, Rostock 6

Der Ausblick:
Dienstag, 20 Uhr: Herne vs EGDL
Freitag, 20.30 Uhr: Herford vs EGDL
Sonntag, 18.30 Uhr: EGDL vs Halle (PM)



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