"16 gestartet, 17 am Start": Westerwaldcup Ski alpin der Schüler am Salzburger Kopf
Von Elke Stockhausen
Der Salzburger Kopf ist die dritthöchste Erhebung im Westerwald und somit eines der schneereicheren Gebiete. Die integrierte Schüler-Vereinsmeisterschaft "Ski alpin" war auch dieses Jahr ein voller Erfolg. Sogar das 500. Vereinsmitglied konnte der WSV Salzburger Kopf an diesem Abend begrüßen.
Stein-Neukirch. Kühle ein Grad, leichter Schneefall und ein Ski-Hang voller Leben. 52 Kinder auf Brettern trafen sich zum Schüler-Westerwald-Cup des Skibezirks Westerwald zu einem Vielseitigkeitswettbewerb. Davon 38 aus dem hiesigen Verein für die vereinsinterne Meisterschaft der Junioren. Bereits 1970 gründete sich der WSV Salzburger-Kopf und etablierte den Ski-Sport in der Region. Gemeinsam mit den Eltern war dies ein großes Event, das von acht verantwortlichen Vereinsmitgliedern geleitet wurde. Rennleiter, Schiedsrichter, Streckenchef, die Zeitnahmen – elektrisch und mit Stoppuhr, Torrichter, so wie Start- und Zielrichter sorgten für eine korrekte Aufzeichnung und Auswertung des Wettkampfes. Arbeit, teilweise im Hintergrund, die von Vereinsmitgliedern geleistet wurde. Es galt, zwei Durchgänge zu erfassen und aus der Addition beider Zeiten die Gewinner zu bestimmen.
Der 2. Vorsitzende des WSV Salzburger-Kopf, Markus Jung, gab zu Beginn der Veranstaltung Auskunft über die derzeitige Situation des Vereins. Das 50-jährige Jubiläum 2020, das – terminlich angelehnt – mit der Kirmes in Stein-Neukirch gefeiert werden sollte, fiel coronabedingt aus. So war der heutige Tag, der unter allen Coronaauflagen durchgeführt wurde, ein Lichtblick. Trotz der schwierigen Zeiten erlebt der Verein einen Aufschwung. Zu Beginn der Saison waren 432 Personen Mitglied, am Tag des Westerwaldcups wurden es 500 Mitglieder.
Das 500. Mitglied des Vereins
Der spontane Besuch von Michael Wäschenbach und dem Verbandsbürgermeister Gerrit Müller überraschte Besucher und Veranstalter des Abends gleichermaßen. Es wurden Informationen zum Vereinsleben ausgetauscht und auf Vorschlag des Sportwarts alpin, Daniel Born, wurde Gerrit Müller mit seiner Familie ein Teil dieses Vereins. Zwei Kinder und deren Eltern hoben die Mitgliederzahl auf runde 500 und natürlich bekam Gerrit Müller als Verbandsgemeindebürgermeister diese ehrenvolle Mitgliedsnummer.
Die bislang stärkste Mitgliederzahl war in der Saison 2018/2019 zu verzeichnen – 456 Personen waren damals im Vereinsbuch eingeschrieben, dann erfolgte ein leichter Einbruch. Doch die Zeiten werden wieder besser. Dies ist auch dem Einsatz von Johanna Gros zu verdanken, die sich in der Skischule intensiv engagiert und den Kindern so ermöglicht, eine fundierte Ausbildung zu erhalten. Der Abend war auch gleichzeitig ein Treffen mit Vereinsgeschichte, denn auch einer der Gründungsväter und langjähriger erster Vorsitzende, Klaus Theis, war zugegen. Sein Amt übernahm von 2004 bis 2021 sein Sohn Jens Theis.
Erfolgreicher Rennabend und viele Helfer
Eine Sportart an der frischen Luft, eine körperliche Betätigung ohne Maske, wenn man nicht gerade am Lift anstehen muss, das sind Pluspunkte. Das spiegelt sich auch in der Teilnehmerzahl wider. Es waren in der Vergangenheit meist nur 20 Kinder aus dem eigenen Verein, die teilgenommen hätten, in diesem Jahr wurden 38 Nachwuchssportler gemeldet. Markus Jung strahlte ein wenig, als er dies erzählte. Ein kurzes Gespräch, denn er hatte viel zu tun, mehr als nur die Verantwortung, für die Einhaltung der Coronaauflagen zu sorgen.
André Schnorr und Markus Reis, beides Väter von skifahrenden Kindern aus dem Verein, bezeichneten sich als das, was sie sind. Freiwillige, engagierte Väter, die dort anpacken, wo Hilfe benötigt wird. Ob es das Verlegen von Kabeln zwischen der Zeitnahmemaschine und der Anzeigetafel ist oder ob sie während des fast zweistündigen Wettkampfes als Torrichter an der Piste standen und Eintragungen in die Disqualifikationsliste vornehmen mussten, wenn ein Tor nicht richtig passiert wurde – ihre Erzählung zeugte von Begeisterung und ist ein Teil dessen, was einen Verein ausmacht. Miteinander und Füreinander, verbunden durch ein gemeinsames Interesse.
Neben den vereinseigenen Helfern waren an diesem Abend auch externe freiwillige Helfer vor Ort. Der DRK (Deutsches Rotes Kreuz) Ortsverein Rennerod e. V. stellte eine Einheit zur Verfügung. Fabian Schallenberg und Fabian Schwarz sicherten im Notfall die Erstversorgung. Sie berichteten, dass dies ehrenamtliche Arbeit wäre und für beide ein Zeichen für soziales Engagement, verbunden mit dem Willen zu helfen. Im Gespräch wird klar – jeder kann mitmachen und um solche Freiwilligkeit zu gewährleisten, bedarf es an Mitgliedern und vor allem “Mitmachern“, die auch der DRK Ortsverein Rennerod e.V. sucht. An diesem Abend verletzte sich kein Teilnehmer.
Während die Kinder dem Rennen entgegenfieberten und die Piste testen konnten, erklärten die Eltern, wie froh sie darüber sind, dass der Nachwuchs die Chance habe, sportlichen Ausgleich zum alltäglichen Leben zu haben. Und gerade in der Region Westerwald bietet sich Skifahren an. Körperliche Betätigung und die Gemeinschaft, trotz der Wettkampfsituation, sind für die Kinder ein wichtiger Bestandteil in ihrer Entwicklung. Der elfjährige Leif Eric Pletz, der im Sommer gerne schwimmt, kam mit seiner Mutter aus Liebenscheid und freute sich sehr, an diesem Rennen teilnehmen zu können. Die zehnjährige Marie Borsbach verbringt ihre Freizeit im Sommer auf dem Rücken eines Pferdes und ist schon zum zweiten Mal dabei. Sie sagte, dass sie diese Hobbies beide leidenschaftlich sieht und mit ihrer Familie im Winter auch Ski fährt.
Auch Theo Seeber, der später den ersten Platz in der Vereinswertung und den zweiten Platz in der Wertung des Skibezirks Westerwald der Klasse “Schüler U10“ einfuhr, teilt seine sportliche Freizeitgestaltung nach den Jahreszeiten ein. Im Sommer ist es der Fußball, im Winter sind es die Bretter. Ski ist in der Familie Seeber ein Gemeinschaftssport. So begann Theo bereits im Alter von drei Jahren, animiert durch seinen Vater, im Garten seines Großvaters den Hang hinunterzugleiten.
Ein Sport auch für jedes Alter
Offenbar finden viele Kinder bereits im Kleinkindalter den Zugang zum Skisport. Die fünfjährige Amelie Nickel aus Wissen und die 13-jährige Hannah Griese standen bereits mit drei Jahren auf den Brettern. Für Hannah ist Skifahren immer ein wenig wie Fliegen, erzählte sie. Ein Sport, der auch von den Eltern getragen wird.
Und auch die Eltern hatten an diesem Abend viel Freude. Das soziale Miteinander und der Spaß, den die Erwachsenen bei richtigem Winterwetter hatten, bot auch ihnen wieder ein Stück Normalität.
Die Normalität ist hier auch immer Koordination und Ordnung, wenn sich die Kinder am Skilift anstellen, die Anspannung vor dem Start spüren, das Fiebern und die Freude, wenn eine gute Zeit gefahren wird. Diese Spannung stieg, als das Rennen begann und dank der Planung seitens des WSV Salzburger Kopf e.V. – der ganze zwei Tage mit den Vorbereitungen beschäftigt war – reibungslos verlief. Die Arbeit für die helfenden Vereinsmitglieder, so auch Konrad Klein, der erst die Zeitnahmemaschine bediente, sich dann deren Auswertung widmete und die Erstellung der Urkunden sicherte, war allerdings damit noch nicht beendet.
Alle kamen unbeschadet ins Ziel, die beiden Sanitäter blieben ohne Einsatz und alle Anwesenden hatten einen ereignisreichen Abend, der mit der Siegerehrung endete. Selbstverständlich bekamen alle Teilnehmer
Sieger der einzelnen Wettkämpfe:
Schülerinnen U 6: Amelie Nickel (SC Wissen)
Schüler U 6 Lio Spies (WSV Salzburger Kopf)
Schülerinnen U 8: Ilvy Reis (WSV Salzburger Kopf)
Schüler U 8: Jonas Dietz (WSV Salzburger Kopf)
Schülerinnen U 10: Elisa Künkler (WSV Salzburger Kopf)
Schüler U 10: Felix Löw (SC Bad Marienberg-Unnau)
Schülerinnen U 12: Lara Geißel (WSV Salzburger Kopf)
Schüler U 12: Kjell Maaß (SC Höhn)
Schülerinnen U 14: Melina Sophie Philipp (Pistenkids e.V.)
Schüler U 14: Leon Geißel (WSV Salzburger Kopf)
Schüler U 16: Noah Weyershausen (WSV Salzburger Kopf)
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