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Nachricht vom 01.02.2022    

Mehr Arbeitslose im Westerwald durch Wintereffekt

3.318 Menschen sind derzeit ohne Job im Westerwaldkreis. Das sind aufgrund des Wintereffekts 315 Personen mehr, als im Dezember, aber 911 weniger als noch im Januar 2021. Gegenüber dem Vorjahr zeichnet sich also eine deutliche Entspannung ab.

Symbolfoto

Westerwaldkreis. Im Westerwaldkreis haben derzeit 3.318 Menschen keinen Job – 315 mehr als im Dezember, aber 911 weniger als im Januar 2021. Die Quote liegt jetzt bei 2,9 Prozent und damit 0,3 Punkte über dem Wert des Vormonats und 0,8 Punkte unter dem des Vorjahresmonats.

Zum Jahresauftakt 2022 hat sich die Zahl der Arbeitslosen im gesamten Bezirk der Agentur für Arbeit Montabaur (das sind der Westerwald- und der Rhein-Lahn-Kreis) deutlich erhöht und die 5.000er Marke überschritten: Ende Januar waren 5.374 Menschen in beiden Kreisen ohne Job gemeldet; das sind 550 Personen mehr als im Dezember.

Niedrigste Januar-Arbeitslosigkeit seit sechs Jahren
Für Agenturchef Elmar Wagner kommt dieser Schub nicht überraschend. Nach dem Jahreswechsel schlagen gleich zwei Effekte zu Buche. Zum einen können im Winter etliche Tätigkeiten im Freien nicht ausgeübt werden. Dafür ist im Frühling wieder mit einer Belebung zu rechnen. Zum anderen wirkt sich aus, dass zum Jahres- und Quartalsende befristete Verträge ausgelaufen sind und die Betroffenen sich neu orientieren müssen. Auch diese so genannte Durchgangsarbeitslosigkeit baut sich erfahrungsgemäß rasch wieder ab.

Wagner hält fest: „Der Arbeitsmarkt hat sich 2021 trotz Corona kontinuierlich vom Einbruch in der ersten Pandemiephase erholt. Nun fällt die Winterarbeitslosigkeit wegen der eher moderaten Witterung relativ gering aus und wir haben die niedrigste Januar-Arbeitslosigkeit seit sechs Jahren.“

Die Statistik spiegelt den Saisoneffekt deutlich: Im Laufe des zurückliegenden Monats meldeten sich im Westerwald- und Rhein-Lahn-Kreis 1.347 Menschen aus der Arbeitslosigkeit ab. Auf der anderen Seite kamen 1.907 Personen hinzu. Bei den Männern stieg die Arbeitslosigkeit um 408, bei den Frauen nur um 142 Personen. Auch dies belegt, so Elmar Wagner, die jahreszeitliche Flaute der witterungsabhängigen Branchen, in denen deutlich mehr Männer als Frauen beschäftigt sind.

Langzeitarbeitslosigkeit sinkt

Diese saisonbedingten Arbeitslosmeldungen sind vor allem bei der Agentur für Arbeit zu verzeichnen, deren Kundenkreis die Menschen mit Anspruch auf Arbeitslosengeld I als Versicherungsleistung sind. Ihre Zahl erhöhte sich gegenüber dem Dezember um 396 Personen. Im Bereich der Jobcenter war der Anstieg im Monatsverlauf mit 154 Männern und Frauen deutlich schwächer ausgeprägt. Dort wird etwa die Hälfte der Arbeitslosen betreut - das sind in beiden Landkreisen etwas mehr als 2.700 Menschen, die mit ihren Familien von der steuerfinanzierten Grundsicherung (Arbeitslosengeld II) leben. In diesem Bereich beginnt sich nun auch allmählich die Langzeitarbeitslosigkeit zu reduzieren, die während der Corona-Krise erheblich angestiegen war.



Stellenmarkt im Winter
Auch auf dem Stellenmarkt ist die Winterpause zu spüren. Die Betriebe meldeten dem gemeinsamen Arbeitgeberservice der Agentur Montabaur und der Jobcenter im Januar 538 Stellen. Das ist ein Minus von 160 im Vergleich zum Vormonat, jedoch ein Plus von 203 gegenüber dem Vorjahresmonat. Der Bestand ist mit 4.000 Stellen innerhalb der vergangenen Wochen auf sehr hohem Level konstant geblieben. Sowohl Stellenzugänge als auch Stellenbestand liegen 60 Prozent über dem Vorjahreswert. „Für Menschen auf Jobsuche bieten sich also beste Chancen. Mit guter beruflicher Qualifikation findet sich leicht eine Beschäftigung in der Region“, resümiert der Agenturleiter die Marktsituation. (PM)



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