Pressemitteilung vom 16.02.2022
Ein Gottesdienst für Liebende, der zu Herzen geht
Sechs Krüge stehen vor dem Altar der Evangelischen Kirche in Hilgert. Sechs Gefäße, die während dieses besonderen Gottesdienstes ein Symbol für die Liebe sind: Mal sind sie bis zum Rand mit süßem Wein gefüllt, mal leer und ziemlich ausgetrocknet. Die 13 Paare, die diesen Gottesdienst zum Valentinstag erleben, werden solche Höhen und Tiefen kennen.
Hilgert. Es ist ein Gottesdienst für die Liebe. Das passt, finden Pfarrer Wolfgang Weik und die Referentin für Erwachsenenbildung im Evangelischen Dekanat Westerwald, Regina Kehr. Wenn sie zu Beginn des Abends Texte von Liebesliedern und Verse aus der Bibel zitieren, merkt man, wie dicht beides beieinanderliegt. "Er küsse mich mit dem Kusse seines Mundes, ja Deine Liebe ist köstlicher als Wein", steht zum Beispiel im Alten Testament, im Hohelied Salomos. Das ist sinnlich, aber so ist die Liebe nun einmal. Und dann wieder ziemlich schmerzhaft.
Die schweren Zeiten haben an diesem Abend ebenso ihren Platz wie die schönen. In ihrer gemeinsamen Predigt erzählen Regina Kehr und Wolfgang Weik zunächst die biblische Geschichte der Hochzeit zu Kana, in der Jesus leere Krüge mit Wasser füllen lässt und aus dem Wasser bester Wein wird. "Manchmal fühlt sich unsere Beziehung leer an. Wie schnell verliert man sich aus den Augen und hat sich nichts mehr zu sagen", sagt Wolfgang Weik und Regina Kehr fährt fort: "Diese Zeiten der leeren Krüge kennen wir alle. Aber die Liebe ist unendlich kostbar. In der Geschichte werden die Krüge wieder mit Wasser gefüllt - also mit etwas Alltäglichem. In der Partnerschaft sind das die gemeinsamen Spaziergänge, die Gespräche, der Kaffee zu zweit. All das sind Augenblicke, die den anderen spüren lassen: Ich nehme dich wahr, und es ist gut, dass du da bist."
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Dieses "Alltagswasser" hilft, damit die Krüge nicht leer werden, glaubt Weik: "Wenn wir bereit sind, uns Zeit füreinander zu nehmen, kann Gott aus diesem Wasser Wein werden lassen. Dann kann eine Liebe wachsen, die Bestand hat." Dass Gott die Menschen dabei nicht auf dem Trockenen sitzen lässt, veranschaulichen Regina Kehr und Wolfgang Weik mit einem besonders schönen Symbol: Sie segnen die Paare und geben ihnen Zeit, sich in die Augen zu sehen und sich gegenseitig gute Wünsche zuzusprechen.
Der Valentinstags-Gottesdienst ist ein Abend der Wertschätzung. Die gefühlvollen Musikbeiträge von Ulrike Haude (Gesang und Gitarre) und Corina Supper-Münzer am Klavier gehen zu Herzen; es gibt persönliche Wünsche für jedes Paar und am Ende ein schönes Portraitfoto nebst einem Fläschchen Sekt für daheim. Ein Liebe-voller Gottesdienst, der zeigt, dass es sich lohnt, sein Gegenüber im Blick zu haben. (PM)
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