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Nachricht vom 20.02.2022    

Verkehrsunfallbilanz 2021 im Westerwaldkreis veröffentlicht

Von Thomas Sonnenschein

Die Polizeidirektion Montabaur ist trotz eines leichten Anstiegs der Gesamtunfallzahlen mit der Unfallbilanz 2021 zufrieden, da sich die Zahl der Verunglückten weiter reduziert hat. Alle Zahlen im Überblick:

Symbolfoto

Westerwaldkreis. Insgesamt kamen bei Verkehrsunfällen im Jahr 2021 weniger Menschen im Westerwaldkreis zu Tode als in den Jahren zuvor. Erstmals gab es nur fünf tödliche Verkehrsunfälle, wohingegen in den vier Jahren zuvor (2017 bis 2020) jeweils 11 Verkehrsunfälle mit tödlichem Ausgang verzeichnet wurden. 2020 verstarben bei diesen 11 schrecklichen Unfällen noch 13 Menschen, 2021 gab es bei fünf Unfällen auch fünf Tote, also acht weniger als im Jahr zuvor. Dennoch ist jeder Tote im Straßenverkehr ein schmerzlicher Verlust - und das Ziel, dass niemand im Straßenverkehr zu Tode kommt, bleibt weiterhin eine große Herausforderung in der Verkehrsunfallbekämpfung. Von den tödlichen Unfällen sind zwei Motorradfahrer gleichzeitig Verursacher und Betroffener, zwei tödliche Unfälle gingen auf Fahranfänger bis zu einem Alter von 24 Jahren zurück.

Gesamtzahl der Verkehrsunfälle
Im Jahr 2021 kam es insgesamt im Westerwaldkreis zu 5.932 Verkehrsunfällen, das sind 133 mehr, als 2020. Hingegen kam es zu weniger Unfällen mit Verletzungen. 141 Menschen wurden bei 123 Unfällen schwer verletzt, 13 weniger als noch 2020, 642 Personen wurden bei 466 Unfällen leicht verletzt, das sind 77 weniger, als im Jahr zuvor. Einzig die Unfälle mit Sachschaden ohne Verletzungen stiegen um 23 auf 272.

Unfallursachen
Mit steigender Tendenz ist eine der Hauptursachen für Verkehrsunfälle im Westerwaldkreis der nicht eingehaltene Mindestabstand. Immer häufiger drängeln nachfolgendde Fahrzeuge hinter langsameren Pkws odder Lkws und fahren zu dicht auf. 1.832 mal führte dies zu Unfällen im Jahr 2021, 179 mal mehr als noch ein Jahr zuvor. Auch bei unangemessener Geschwindigkeit legt die Statistik um 59 auf 725 Unfälle zu. Ebenfalls gestiegen sind die Unfallzahlen aufgrund rücksichtslosen Überholens. 117 Unfälle sind hierauf zurückzuführen, sieben mehr als 2020.

Erstmals wurden auch die Unfallzahlen wegen Ablenkung erfasst. Dabei handelt es sich um Beschäftigungen mit dem Handdy während der Fahrt, heruntergefallene Gegenstände oder das sogenannte Gaffen an anderen Unfallgeschehnissen. 93 Unfälle gingen 2021 auf derartige Ablenkungen zurück.

Risikogruppe der jungen Fahrer
In 2021 ereigneten sich 1.821 Unfälle unter Beteiligung von Personen im Alter von 18 bis 24 Jahren. Das entspricht einem Prozentwert von 21,4 Prozent an der Gesamtzahl aller Unfälle. Im Vergleichszeitraum 2020 ereigneten sich 1.840 Unfälle oder 22,3 Prozent unter Beteiligung dieser Risikogruppe. Dies ist insofern auffällig, als dass diese Gruppe lediglich sieben Prozent der Gesamtbevölkerung ausmacht.



Risikogruppe Senioren
Ausweislich der Statistik ereigneten sich 1.424 aller Verkehrsunfälle unter Beteiligung von Senioren im Alter von mindestens 65 Jahren. Damit ist diese Personengruppe an 16,8 Prozent aller Unfälle beteiligt. Hierbei führten 40 Unfälle zu schweren Verletzungen. Personen im Alter von mindestens 75 Jahren waren dabei an 615 dieser Unfälle beteiligt. Das entspricht einem Gesamtanteil von 7,3 Prozent.

Risikogruppe Zweiräder
Mit motorisierter Zweiradfahrerbeteiligung ereigneten sich im Jahr 2021 insgesamt
209 Verkehrsunfälle. Das entspricht leddiglich 2,5 Prozent aller Verkehrsunfälle. 2020 waren es allerdings nur 199 Unfälle, also 2,2 Prozent.

Im Zusammenhang mit Rad- und Pedelecfahrenden ereigneten sich im Jahr 2021
insgesamt 123 Verkehrsunfälle. Das entspricht 1,5 Prozent aller Verkehrsunfälle. Hier gab es eine Beteiligung von 111 Fahrrädern und 12 Pedelecs. Es wurde dabei eine Person getötet, 20 wurden schwer und 71 leicht verletzt.

Alkohol und Drogen
Berauschende Mittel sind im Straßenverkehr absolut vermeidbar. 151 (1,8 Prozent) Verkehrsunfälle ereigneten sich unter der Einwirkung berauschender Mittel. Davon 131 unter Alkoholeinfluss und 27 unter der Einwirkung von Drogen. Die Vergleichszahlen von 2020 lauten: 133 Unfälle mit Alkohol, 31 mit Drogeneinwirkung.

Unfallflucht

In 2021 ereigneten sich 1.497 Unfälle zu denen ein Strafverfahren wegen Unfallflucht eingeleitet wurde. Das entspricht 17,7 Prozent aller Unfälle. Davon konnten 636 Fälle, beziehungsweise 42,5 Prozent aufgeklärt werden.

Wildunfälle
Mit 1.826 Wildunfällen im Westerwaldkreis steigt die Anzahl an den Gesamtunfällen durch Wildschaden erstmals auf 21,5 Prozent aller Verkehrsunfälle. Mehr als jeder fünfte Unfall beruht demnach auf Wildwechsel. (Thomas Sonnenschein)



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