Ukrainehilfe mit großer Resonanz in Ransbach-Baumbach
Von Wolfgang Rabsch
Eine Welle der Solidarität und Hilfsbereitschaft schlägt den Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine entgegen, die vor den Angriffen der russischen Armee auf ihr Heimatland Schutz suchen. Im gesamten Westerwald organisieren sich Hilfsaktionen, auch Verbandsgemeinden haben sich bereiterklärt, Kriegsflüchtlinge in ihren Gemeinden aufzunehmen.
Ransbach-Baumbach. Die aktuell angespannte Situation ist auch in der Verbandsgemeinde Ransbach-Baumbach erkannt worden und so wurde schnell gehandelt. Der Arzt Dr. Vitalij Bagirov aus Ransbach-Baumbach führt in Zusammenarbeit mit der “Hochwasserhilfe Kannenbäckerland“ eine Spendenaktion durch. Unterstützt und koordiniert wird die Hilfsaktion durch Michael Merz, dem Bürgermeister der Verbandsgemeinde.
Im Vorfeld der Spendenaktion wurde festgelegt, welche Gegenstände zunächst dringend benötigt werden, denn es geht um die Erstversorgung der Kriegsflüchtlinge. Als wichtig wurden folgende Gegenstände angesehen, die den Menschen, insbesondere Kleinkindern und älteren Menschen, von Nutzen sind: Verbandskästen, Medikamente (Schmerzmittel, Durchfallmedikamente und Fiebermittel), haltbare Lebensmittel, Batterien, Taschenlampen, Funkgeräte und Hygieneartikel (Windeln, Toilettenpapier, Zahnbürsten und Zahncreme, Pflegeartikel). Zu den haltbaren Lebensmitteln zählen insbesondere Tütensuppen, Nüsse, Nussmischungen, Studentenfutter, Schokolade, Kaugummi, Energieriegel. Auch Rollatoren und Kinderwagen werden dringend benötigt.
Die Spenden konnten am Samstag, dem 5. März, auf dem Parkplatz vor der Stadthalle in Ransbach-Baumbach und in der abschließbaren Tiefgarage abgegeben werden. Dass der Spendenaufruf seine Wirkung nicht verfehlt hatte, zeigte sich an dem regen Verkehr, der auf dem Parkplatz stattfand. Ohne Pause fuhren Autos vor, aus denen ganze Familien ausstiegen und die mitgebrachten Sachen zur Sammelstelle schleppten. Es fiel auf, dass sehr viele Kinder dabei waren. Möglicherweise nutzten die Eltern die Gelegenheit, ihren Kindern praktisch zu erklären, wie schlecht es Kindern in anderen Teilen der Welt geht, die nicht in Frieden leben können.
Viele Ehrenamtliche halfen vor Ort
In der Tiefgarage und auf dem Parkplatz kümmerten sich viele ehrenamtliche Helfer um das Wegräumen und Sortieren der Spenden. Michael Merz konnte voller Freude berichten, dass eine Organisation aus Hilden im Rheinland bereits viele Spenden eingesammelt hatte, aber der Abtransport in die Krisenregionen noch nicht erfolgen konnte. Als man von der Spendenaktion im Westerwald hörte, wurde unbürokratisch entschieden, die bereits gesammelten Spenden unverzüglich nach Ransbach-Baumbach zu transportieren. Mit großem Hallo wurde der riesige 40-Tonnen-Sattelschlepper bei seiner Ankunft begrüßt. Das Entladen erfolgte relativ schnell, da die Spenden bereits in Folien verpackt auf Paletten angeliefert wurden. Mithilfe eines Gabelstaplers konnten die Paletten von der Ladefläche geholt werden.
In der Tiefgarage hatten viele Helfer alle Hände voll zu tun, die Spenden zu sortieren. Man merkte den Ehrenamtlichen an, dass sie mit teils gespaltenen Gefühlen bei der Arbeit waren. Auf der einen Seite erschüttert, ob des fürchterlichen Geschehens in der Ukraine, auf der anderen Seite ein Gefühl der Zufriedenheit und Dankbarkeit, Hilfe leisten zu können. Der Abtransport der gesammelten Spenden soll schnellstmöglich an die polnisch-ukrainische Grenze erfolgen.
Wohnraum gesucht
Bürgermeister Michael Merz erklärte, dass die Spendenaktion noch nicht beendet sei und weiter Spenden entgegengenommen würden. Weiterhin teilte er mit, dass in der Verbandsgemeinde Ransbach-Baumbach bereits einige ukrainische Kriegsflüchtlinge eingetroffen sind. Die Verbandsgemeinde ist nach wie vor bereit, weitere Flüchtlinge aufzunehmen. Aus diesem Grund wird um Zurverfügungstellung von Wohnraum gebeten. Interessenten senden bitte eine E-Mail an: vorzimmer@ransbach-baumbach.de.
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