Pressemitteilung vom 08.03.2022
Frauenpower zum "Internationalen Frauentag" auf dem Marktplatz in Bad Marienberg
Von Wolfgang Rabsch
Der Arbeitskreis "Internationaler Frauentag im Westerwaldkreis" hatte am 8. März in Bad Marienberg mit einem Infostand Interessierte beider Geschlechter eingeladen, um auf die Diskrepanz von rechtlicher Gleichstellung und weiblicher Lebenswirklichkeit in Deutschland hinzuweisen.
Bad Marienberg. “Wer braucht Feminismus?“, war die Frage des Tages. Diese Frage verbinden die Westerwälder Akteurinnen mit dem Slogan des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) für den Internationalen Frauentag “Wandel ist weiblich!“. Damit fordern sie den gesellschaftlichen Wandel hin zu mehr Chancengleichheit, Gewaltfreiheit und politischer Teilhabe ein. Im Gespräch mit dem WW-Kurier unterstrich Beate Ullwer, die Gleichstellungsbeauftragte des Westerwaldkreises, nochmals ihre Forderungen. “Mit unserer Aktion wollen wir die Diskrepanzen sichtbar machen, die sich in Altersarmut von Frauen, unterschiedlichen Löhnen, Gewaltschutz und Folgen der Pandemie gegenüber der grundgesetzlich verankerten Gleichwertigkeit von Männern und Frauen auftun. Eben darum braucht es Feminismus.“
In der Stellungnahme vom DGB Koblenz heißt es: “Die Pandemie hat die Ungleichheit in der Verteilung der Sorge- und Erwerbsarbeit zwischen Männern und Frauen, beziehungsweise deren Konsequenzen verstärkt. Die Verantwortlichen in Politik und Wirtschaft tragen gerade jetzt eine große Verantwortung dafür, dass der Weg in eine Nach-Coronazeit mit massiven Veränderungen durch die Digitalisierung und den Klimawandel, für Frauen ein Wandel zu mehr Chancengleichheit wird“.
Wie funktioniert der “Arbeitskreis Internationaler Frauentag des Waldkreises?“
Der Arbeitskreis Internationaler Frauentag organisiert seit mehr als 20 Jahren kulturell-politische Aktionen im Westerwaldkreis. Der Notruf Frauen gegen Gewalt e. V., das Präventionsbüro Ronja, das Frauenzentrum Beginenhof, Frauen für Frauen e. V., DGB Region Koblenz, sowie die Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises und der Verbandsgemeinden Hachenburg und Westerburg waren mit ihren Vertreterinnen auf dem Marktplatz anwesend.
Das Ziel, auf die angesprochene Problematik im Beruf und Haushalt hinzuweisen, schien aufgegangen zu sein, denn viele Besucherinnen des Wochenmarkts waren in lebhafte Diskussionen verwickelt. Als kleines Dankeschön erhielt jede der Besucherinnen eine wunderschöne dunkelrote Edelrose überreicht.
Maximale Forderungen des Arbeitskreises: Ich brauche Feminismus, weil…
…Mädchen und Frauen frei über den eigenen Körper entscheiden können;
…Gleichberechtigung nicht nur ein Wort ist. Sie muss auch in Taten umgesetzt werden. Alle Menschen sind gleich!
…alle Menschen selbst frei entscheiden können, ob, wann und wen sie heiraten möchten!
Große Beachtung fanden einige Hinweisschilder, auf denen einige Fakten zum Ungleichgewicht zwischen Männern und Frauen nachzulesen waren:
2021 befanden sich 617 alleinerziehende Personen im Hartz-IV-Bezug im Westerwaldkreis, davon waren 90,8 Prozent Frauen.
2019 waren 334 Frauen Opfer häuslicher Gewalt, 2020 stieg die Zahl auf 367 Frauen.
Von 13.287 Personen, die gering beschäftigt waren, betrug der Frauenanteil 63,1 Prozent.
2018 betrug der Durchschnitt der gesetzlichen Rente bei Männern 1.143 Euro, während der Durchschnitt bei den Frauen 650 Euro betrug.
Wie man sehen kann, es ist noch viel zu tun, um eine Gleichstellung zu erreichen. Dafür werden die Mitstreiterinnen des Arbeitskreises alles in ihrer Macht Stehende versuchen, diese zu erreichen, da kann man sicher sein.
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