Erste Fortschritte bei der Wiederbewaldung bei Neuhäusel
Die CDU-Landtagsabgeordnete Jenny Groß informierte sich im Forstamt Neuhäusel über die Lage im Staatswald. Themen waren die Genehmigungsverfahren für einen Windpark, die Wiederaufforstung, Forschungsprojekte und die Zukunft des Waldes.
Neuhäusel. Seit Beginn ihrer Tätigkeit als CDU-Landtagsabgeordnete im Jahr
2019 sucht Jenny Groß unter dem Slogan #Nahdran den engen Austausch mit dem Forstamt Neuhäusel. Im Fokus der heimatverbundenen Politikerin liegen einerseits die Entwicklung des Waldes, andererseits nachhaltige Projekte, die in eine richtungsweisende Zukunft führen. Jüngst informierte sie sich beim Forstamt vor Ort.
Friedbert Ritter, der Leiter des Forstamtes Neuhäusel, empfindet das stetige Gespräch als positiv. „Es ist der Austausch zwischen der Politik und der Praxis, der uns zusammen voranbringt“, sagt Ritter.
Windkraftanlagen im Staatswald
Vorangebracht wird in manchen Verbandsgemeinden des Westerwaldes auch die Windenergie. Vor Jahren schon wurde mit der Planung des Windparks Haiderbach begonnen, die vertraglichen Voraussetzungen für Windkraftanlagen im Staatswald
wurden geschaffen. Diese Schritte wurden in der frühen Phase mit einer
Informationsveranstaltung begleitet. Jetzt, so berichtet Ritter, seien die Pläne und Standorte noch einmal überarbeitet worden. Nun läuft die Prüfung zur
Genehmigung von drei Windkraftanlagen auf Flächen des Staatswaldes. Wenn alle notwendigen Antragsunterlagen eingegangen und geprüft sind, beginnt das öffentliche Beteiligungsverfahren.
Ritter selbst zeigt sich offen für den stetigen Dialog mit beteiligten Behörden, Kommunen und der Öffentlichkeit, wie der Bürgerinitiative, sodass mit ihm als Vertreter von Landesforsten die stets notwendigen Fragestellungen erörtert werden können.
Wälder der Zukunft
Erste Fortschritte gibt es bei der Entwicklung der Wiederaufforstung des durch
Windwurf und Borkenkäfer geschädigten Walds. Ritter zeigt sich hoffnungsvoll optimistisch: „Unsere Anstrengungen der letzten Jahre im Waldumbau zeigen Wirkung, die Naturverjüngung des Waldes auf den Schadflächen ist im Gange. Auf vielen Flächen wurden bereits seit den 1990er Jahren unter Fichtenaltbeständen Buche als
zentrale Mischbaumart für die kommende Waldgeneration von den Förstern eingebracht. Zusammen mit klimaresistenten und standortheimischen Mischbaumarten schließt sich das Konzept für die Wälder der Zukunft."
Als hilfreich hat sich dabei auch die finanzielle Förderung aus dem
GAK-Programm erwiesen(GAK ist das Kürzel für die Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes). 6,5 Millionen Euro
haben die kommunalen wie auch privaten Waldbesitzer im Forstamt Neuhäusel bisher erhalten. Fördergelder wurden vom Bund und vom Land Rheinland-Pfalz ausgezahlt für den Waldschutzansatz bei der Entnahme der vom Borkenkäfer befallenen Bäume, für die Wiederbewaldung, die Verkehrssicherung und die Holzkonservierung des Sturmwurfholzes.
Das GAK-Förderprogramm läuft noch bis 2023. Wie die Förderung der Zukunft aussehen wird, ist derzeit noch ungewiss. Eine weitere Unterstützung für den Wald sei dringend notwendig, wie der Forstamtsleiter die sich derzeit darstellende Situation beurteilt.
Besonders zu bemerken war, dass innerhalb der letzten zwei Jahre viele Initiativen zur Wiederaufforstung stattfanden, unterstützt und durchgeführt von Vereinen, Privatpersonen, Firmen und Dachverbänden. „Der Wald ist unsere Heimat und die massiven Kahlflächen im Kreis lassen niemanden kalt. Bekannt ist auch, dass die Aufforstung eine Mammutaufgabe ist und wir diese nur mit vielen Akteuren lösen können, daher danke ich allen, die sich hier engagieren“, kommentiert Jenny Groß.
Der Wald als Forschungsgebiet
Ganz zum Schluss des Gespräches lässt Ritter sich noch ein bislang nicht öffentlich bekanntes Forschungsprojekt, entlocken, welches kurz vor der Ausweisung, die im April erwartet wird, steht: Auf der Montabaurer Höhe wird ein etwa 65 Hektar großes Gebiet als Naturwaldreservat ausgewiesen. Dabei handelt es sich um ein wissenschaftliches Forschungsgebiet, mit dem Ziel, eine vom Menschen unbeeinflusste Naturwaldentwicklung zu erforschen. Die daraus gewonnenen wissenschaftlichen Erkenntnisse fließen in die Konzepte einer ökologisch ausgerichteten, naturnahen Forstwirtschaft ein. Ritter verweist darauf, dass zudem ein über 40 Hektar großes Buchen-Naturwaldreservat im Forstamtsbereich einer Naturwald-Forschung überlassen wird. (PM)
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