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Pressemitteilung vom 15.03.2022    

Montabaur: Zukunftswald auf dem Köppel

Über 100 Christinnen und Christen pflanzten 800 Bäume im Rahmen der ökumenischen Pflanzaktion. Der Köppel sei dabei ein Ort, der verbinde, denn hier kommen verschiedene Gemeinden zusammen, die nun ein Zeichen für den Klimaschutz setzen.

Pfarrer Stefan Salzmann und Pfarrerin Anne Pollmächer bei der Baumpflanzaktion (Foto: privat)

Montabaur. "Auch wenn ich wüsste, dass morgen die Welt untergeht, würde ich heute noch einen Apfelbaum pflanzen." Mit diesem dem Reformator Martin Luther zugeschriebenen Satz fasste der Vorsitzende vom NABU Montabaur und Umgebung Roger Best die Begeisterung und Motivation zusammen, die er als Kooperationspartner und Vater bei dem ökumenischen Projekt "Klima-Zukunftswald Montabaurer Höhe" spürte.

Über 100 Teilnehmer aus drei Generationen übergaben in zwei Pflanzgruppen in einem vom Forstamtsleiter Friedbert Ritter, Forstwirtschaftsmeister Johannes Hutter und Waldklimaförster Oskar Thamm präparierten Areal im Schatten der Alarmstange die Baumsetzlinge der Obhut der Erde. Zu Beginn der Aktion betete Pastoralreferent Markus Neust zusammen mit Pfarrerin Anne Pollmächer das Schlussgebet der Enzyklika "Laudato si" von Papst Franziskus, der diesen Brief im Jahr 2015 an alle "Menschen guten Willens" als Zielgruppe verfasst hatte und zu aktivem Klimaschutz sowie zur Bewahrung des Planeten Erde aufgerufen hatte.

Über 800 Setzlinge wurden für sieben verschiedene Baumarten eingepflanzt: Traubeneichen, Stieleichen, Weißtannen, Bergahorn, Vogelbeeren, Rotbuchen und Winterlinden. "Dieser Punkt hier oben auf der Montabaurer Höhe ist ja symbolisch", fasste Forstamtsleiter Friedbert Ritter die Bedeutung der ökumenisch initiierten Pflanzaktion zusammen. "Hier kommen viele Gemeinden zusammen. 21 Waldbesitzer treffen sich hier. Es ist der höchste Punkt und ist ein Symbolpunkt geworden für die Verletzlichkeit unserer Erde."

Der Klimawandel habe hier in den Jahren 2018 bis 2020 durch die Extremereignisse eine Situation für die Baumart Fichte geschaffen, die man nicht mehr habe kontrollieren können. "Umso mehr ist es aber auch eine schöne Betrachtungslinie, dass das gemeinschaftlich Verbindende hier oben weiter wächst." Der Wald sei etwas Menschengemachtes, auf den Menschen Einfluss nähmen. "Wir Menschen brauchen den Wald als Klimaraum, wir brauchen ihn für unsere Versorgungsleistungen Holz und Wasser, hier ist ein Raum der Begegnung, des Rückzugs, der Freizeitgestaltung."



Ritter zeigte sich von der Teilnehmerzahl an der Aktion überwältigt. "Vielleicht kann diese ein Impuls sein, diesem Ort hier oben auch im Bereich des Gemeinschaftsgeistes eine entsprechende Note zu geben.“ Ulrich Rothkegel, Vorsitzender des Sachausschusses Erwachsenenbildung des Pfarrgemeinderats St. Peter Montabaur und Stelzenbachgemeinden, zeigte sich als Mitinitiator hocherfreut über die hohe Teilnehmerzahl. Wer über den Köppel gehe und die Entwicklung der vergangenen Jahre verfolgt habe, den habe es immer gedrängt, auf irgendeine Weise helfen zu können. "Dass wir das heute so tun konnten, macht uns glücklich letztendlich.“

Gesamtkoordinator Pastoralreferent Markus Neust war am Ende der Aktion erleichtert: "Ich bin sehr froh, dass wir diese Aktion nach einer coronabedingten Verschiebung im Herbst jetzt im Frühjahr endlich durchführen konnten." Alle Gruppen seien vertreten gewesen: Erwachsene der Kirchengemeinden, der NABU, Familien mit ihren Kindern, der Verbandsbürgermeister, Messdiener, evangelische Jugendliche, Pfadfinder, eine Lehrerin mit Schülern ihrer Klasse und auch Menschen, die einfach etwas tun wollten. "Es war mir ein Herzensanliegen und es kann und soll an diesem Ort noch weitergehen", sagt Neust. "Frei nach dem Motto der gemeinsamen Dialog- und Handlungsreihe 'Wert.voll.leben - Gemeinsam Verantwortung für die Zukunft übernehmen'". Gerade in einer Zeit großer Hoffnungslosigkeit tue es gut, ein Zeichen gegen die Ohnmacht zu setzen. "Auch die Gemeinschaft ist ein wichtiger Punkt: das haben wir gemacht! Wie Erich Kästner gesagt hat: es gibt nichts Gutes, außer man tut es.“ (PM)


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