Pressemitteilung vom 16.03.2022
Steinebach an der Wied: Besucherlenkungsmaßnahmen am Hofmannsweiher
Nachdem die Ablage von Schnittmaterial am östlichen Dammabschnitt des Hofmannsweihers in den letzten Tagen für Unmut gesorgt hat, trafen sich Vertreter der Orts- und Verbandsgemeinde sowie der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe vor Ort, um sich gemeinsam ein Bild von der Situation zu machen und das weitere Vorgehen zu besprechen.
Steinebach an der Wied. Im Zusammenhang mit Verkehrssicherungsmaßnahmen hatte die NABU-Stiftung im Februar anfallendes Schnittmaterial am östlichen Dammabschnitt aufschichten lassen, um den Schilfgürtel am Ostufer vor Störungen zu schützen, da dieser Bereich für Brutvögel besonders bedeutsam ist. Letztes Jahr hatten hier fünf Vogelarten Brutversuche gestartet, darunter eine in Rheinland-Pfalz extrem seltene Art. Bruterfolg hatte letztlich aber nur das Blässhuhn. Versuche, Störungen durch Hinweisschilder und eine Absperrung mit Sisal-Seil zu verhindern, waren nicht erfolgreich. Mit der nun umgesetzten Maßnahme soll ein besserer Schutz des sensiblen Uferbereichs erzielt werden.
Hoffmannsweiher ist ausgewiesenes Vogelschutzgebiet
Die hohe naturschutzfachliche Bedeutung des Hofmannsweihers spiegelt sich in seiner Ausweisung als Vogelschutzgebiet und Fauna-Flora-Habitat(FFH)-Gebiet wider. Damit ist er Teil des europäischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000. Im Zuge des Flächenerwerbs durch die NABU-Stiftung Nationales Naturerbe wurde zwischen dem Land Rheinland-Pfalz und der NABU-Stiftung eine öffentlich- rechtliche Vereinbarung abgeschlossen. Diese regelt neben den wasserbaulichen Sanierungsarbeiten auch naturschutzfachliche Ziele. Grundlage für die naturschutzfachliche Bewirtschaftung der Seenplatte sind demnach die Landesverordnung über die Erhaltungsziele in den Natura-2000- Gebieten und die Natura-2000-Bewirtschaftungspläne. Ziel der Landesverordnung für das Gebiet ist unter anderem die Erhaltung und Wiederherstellung möglichst unbeeinträchtigter Gewässer- und Uferzonen mit Röhricht- und Seggenbeständen.
Wandernde sollen bald wieder freien Blick auf den Weiher haben
Armin Teutsch nahm in Vertretung von Gabriele Greis und Marco Dörner, die beide krankheitsbedingt kurzfristig absagen mussten, für die Verbandsgemeinde Hachenburg an dem Termin teil und bestätigte, dass Ausbringung von Astmaterial eine gängige Maßnahme zur Besucherlenkung seien. Dennoch waren sich alle Teilnehmer des Ortstermins einig, dass dies auch ästhetisch ansprechender möglich sein sollte - auch, da es sich bei dem Dammweg um einen Rad- und Wanderweg handle. So verständigten sich Armin Teutsch, der Bürgermeister von Steinebach Jürgen Hebel und Inés Noll von der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe darauf, dass das angefahrene Fichten-Schnittmaterial zeitnah beseitigt und die Höhe der Asthaufen reduziert werden soll, damit Wandernde wieder einen besseren Blick auf den Weiher erhalten. Die ausführende Gehölzfirma war ebenfalls an dem Termin zugegen und sagte eine zeitnahe Umsetzung zu.
Die NABU-Stiftung wies allerdings auch darauf hin, dass Unbekannte letztes Jahr illegal Gehölzschnitt in dem östlich des Weihers liegenden Gehölzbestand entsorgt haben. Gehölzarbeiten nördlich des Dammweges erfolgten zwar durch dieselbe Gehölzfirma, jedoch nicht im Auftrag der NABU-Stiftung, da sich ihr Besitz nur südlich des Dammweges erstreckt. Dabei entstandene Befahrungsspuren nördlich des Weges werden ebenfalls kurzfristig beseitigt.
Verkehrssicherungsmaßnahmen: Neue Sitzbank und Infotafel
Verbunden mit der Ablage des Schnittmaterials war auch die Sorge von Jürgen Hebel und der Verbandsgemeinde, dass am Hofmannsweiher keine Besucher mehr willkommen seien. Darauf erwiderte Christof Hast, unter anderem am Stegskopf tätiger Bundesförster und von der NABU-Stiftung mit der Verkehrssicherung an der Westerwälder Seenplatte beauftragt, dass am Hofmannsweiher und auch an anderen Weihern der Seenplatte umfangreiche Verkehrssicherungsmaßnahmen umgesetzt worden seien, um Besuchereinrichtungen wie Bänke und Tafeln erhalten beziehungsweise hier am Hofmannsweiher wieder aufstellen zu können. Denn im Bereich von Besuchereinrichtungen und entlang von Straßen ist der Eigentümer verpflichtet, Verkehrssicherung an Gehölzen durchzuführen. Insgesamt hat die NABU-Stiftung dieses und letztes Jahr dafür bereits rund 40.000 Euro investiert. Am Hofmannsweiher, Brinken- und Hausweiher wurden zum Schutz von Besuchern zudem Nester des Eichenprozessionsspinners abgesaugt.
Der Ortstermin wurde daher auch genutzt, um gemeinsam den Standort für die Wiederaufstellung einer Sitzbank und Infotafel des Zweckverbands festzulegen. Von hier haben Gäste dann wie gehabt freie Sicht auf den Hofmannsweiher. Da die alte Bank und Tafel laut Auskunft des Bauhofes nicht mehr einsatzfähig sind, sorgt die Verbandsgemeinde für Ersatz. Zudem soll geprüft werden, ob die schon seit mehreren Jahren bestehenden extremen Vertiefungen im Dammweg Richtung Schenkelberg ausgebessert werden können. (PM)
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