Pressemitteilung vom 22.03.2022
Jenny Groß MdL sieht ehrenamtliche Feuerwehrstruktur im Kreis in Gefahr
Angesichts eines drohenden personellen Mangels bei den Feuerwehren im Kreis wandte sich Jenny Groß MdL an die Feuerwehr- und Katastrophenschutzakademie Rheinlandpfalz und erkundigte sich nach dem aktuellen Stand der Lehrgangsanträge. Gemäß Groß könne der Bedarf an Lehrgängen momentan nicht durch die Akademie gedeckt werden.
Westerwaldkreis. Die zahlreichen Feuerwehrkräfte sowie Katastrophenschützer begeben sich oft in teils lebensgefährliche Situationen, um anderen Menschen das Leben zu retten. Die meisten Feuerwehren in Rheinland-Pfalz und nahezu alle Wehren im Westerwaldkreis sind ehrenamtlich organisiert. Laut der Westerwälder Landtagsabgeordneten Jenny Groß MdL könne den ehrenamtlichen Kräften für deren Einsatz nicht genug gedankt werden.
Feuerwehr- und Katastrophenschutzakademie Rheinland-Pfalz könne Lehrgangsbedarf nicht bedienen
In den letzten Wochen haben sich verschiedene Verbandsgemeinden im Kreisgebiet als Träger des örtlichen Brandschutzes an die Christdemokratin gewandt, um auf den drohenden personellen Mangel bei den Führungskräften der Feuerwehren aufmerksam zu machen. Die Abgeordnete hat deswegen die Landesregierung nach dem aktuellen Sachstand zu den Anträgen für Lehrgänge an der Feuerwehr- und Katastrophenschutzakademie Rheinland-Pfalz (LFKA) befragt. Groß zeigt sich jedoch mit der Antwort der Landesregierung unzufrieden: "Die LFKA kann nicht im Ansatz den aktuellen Lehrgangsbedarf bedienen. Das ist ein verheerendes Signal an alle ehrenamtlichen Wehrkräfte und erst recht an die Träger des Brandschutzes."
Wie der Antwort auf die Anfrage zu entnehmen ist, sind die Zahlen bei der Bewilligung und der Zuteilung der Lehrgangsplätze gering. Im Jahr 2018 gab es bezogen auf den Westerwaldkreis 387 und im Jahr 2019 insgesamt 389 Bedarfsmeldungen. In beiden Jahren konnten allerdings nur knapp jeweils 200 Plätze bedient werden. In den beiden Corona-Jahren hat sich die Situation laut der Abgeordneten weiter verschärft: "Im Jahr 2020 konnten im Westerwaldkreis nur 88 und im Jahr 2021 sogar nur 65 Plätze zugeteilt werden." Jenny Groß sieht hier perspektivisch eine hohe Gefahr für den ehrenamtlichen Brandschutz im Westerwaldkreis. Denn in den kommenden zehn Jahren werden viele Führungskräfte aus den geburtenstarken Jahrgängen aus Altersgründen aus dem aktiven Feuerwehrdienst ausscheiden. In der Konsequenz bedeutet das, dass der Bedarf der Kommunen an Lehrgangsplätzen bei der LFKA weiter steigen wird.
Appell an die Landesregierung: Genügend Lehrgangsplätze schaffen
"In unseren Feuerwehren droht ein personeller Flächenbrand auszubrechen und unsere ehrenamtliche Feuerwehrstruktur in Gefahr zu geraten", so Groß. Umso erschreckender sei es für die Abgeordnete, dass ehrenamtliche Wehrkräfte, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen, teilweise mehr als fünf Jahre auf die Teilnahme an den Lehrgängen warten. Die Christdemokratin sieht die Landesregierung in der Pflicht, bereits heute zu reagieren und die LFKA mit den notwendigen Ressourcen auszustatten, um genügend Lehrgangsplätze zur Verfügung zu stellen.
Bezüglich der Frage nach den Gründen für eine Ablehnung beziehungsweise nach den Kriterien zur Vergabe des Lehrgangsplatzes antwortet die Landesregierung, dass Letzteres in zwei Schritten erfolge. Zunächst werden die Bedarfe bei den Trägern des örtlichen Brandschutzes abgefragt. "Auf Grundlage der durch den Arbeitskreis Feuerwehr festgelegten jährlichen Aufgabenschwerpunkte und der an der LFKA vorhandenen Ressourcen wird die Menge der möglichen Lehrgangsplätze pro Lehrgangsart ermittelt", ist in der Antwort zu lesen. Die Vergabe der Lehrgangsplätze an die Aufgabenträger wird über eine seit 2011 praktizierte Formel berechnet, wobei die Einwohnerzahl in den Kommunen als wichtiger Indikator gilt. Jenny Groß macht darauf aufmerksam, dass über eine Restplatzbörse der LFKA manchmal Nachrücker bei kurzfristig freigewordenen Plätzen doch an den Lehrgängen teilnehmen können. "Ich werde mich weiterhin für die vielen ehrenamtlichen Feuerwehrmänner und -frauen sowie für die Katastrophenschutzhelfer einsetzen und für eine gute Ausrüstung, Ausbildung und Fortbildung stark machen", bekräftigt Jenny Groß abschließend. (PM)
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