„Höhr-Grenzhausen brennt Keramik“ – ein Fest für alle Fans des edlen Tons
Von Wolfgang Rabsch
Nach dem unerwarteten Wintereinbruch vor wenigen Tagen, hatten die Veranstalter aus Höhr-Grenzhausen, einen Pakt mit dem Wettergott geschlossen, denn bei zwar kühlen Temperaturen, lugte die Sonne häufig zwischen den Wolken heraus. Somit waren beste Voraussetzungen gegeben, um sich von der Vielfalt der Ausstellungen und Aktivitäten selbst zu überzeugen.
Höhr-Grenzhausen. Was erwartete die Besucher?
Jahrhunderte währende Tradition, zeitgenössische Kunst und zukunftsweisende Innovation, sozusagen war also für jeden Geschmack etwas vorhanden. Die Zeiten sind vorbei, in denen das Töpferhandwerk im Westerwald nur auf das bekannte graublaue, salzglasierte Steinzeug reduziert wurde.
Die Keramikwerkstätten hatten die Türen für jedermann geöffnet, sodass die Besucher ihnen häufig beim Töpfern über die Schulter zuschauen konnten. Das Töpferhandwerk ist eines der ältesten handwerklichen Berufe, die es gibt. Hierzu gibt es auch ein besonderes Thema, welches die Keramikwerkstätten besonders in Szene setzen. Dieses Jahr lautet das Motto "Ofenfrisch". Die gesamte Veranstaltung hätte man auch unter dem bekannten Ausdruck "Tag der offenen Tür" bezeichnen können. In allen teilnehmenden Werkstätten und Ateliers wurden die Besucher herzlich willkommen geheißen, und konnten allerlei Fragen stellen, die gerne beantwortet wurden.
Das Zentrum im Keramikmuseum Westerwald
Das Zentrum, und die Anlaufstelle, der gesamten Veranstaltung war das Keramikmuseum Westerwald. Von dort aus starte auch in regelmäßigen Abstand der Keramik-Pendelbus, der die Besucher zu den weiter entfernten Werkstätten chauffierte. Im Keramikmuseum fanden auch einige Aktionen statt: Unter dem Motto "Mitmachen" konnten ganze Familien bei einem gemeinsamen Workshop Ihre kreativen Talente entdecken.
Das Keramikmuseum Westerwald setz sich auch proaktiv für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen ein und hat das Projekt "Keramik all inclusive" ins Leben gerufen. Beschäftigte der Caritas Werkstätten Westerwald-Rhein-Lahn arbeiten mit professioneller Unterstützung in der großen museumspädagogischen Werkstatt an ihren eigenen Kunstwerken. Die hergestellten Exponate konnten bei einer Ausstellung bewundert werden.
Die Vielfalt der Exponate begeisterte
Höhr-Grenzhausen bezeichnet sich selbst als Wiege des keramischen Handwerks, aber auch als das moderne Zentrum. Sicherlich macht die Verknüpfung zwischen Tradition und der Moderne den besonderen Reiz des Ganzen aus. Zeitlos, und für die Gestaltung in Innenräumen oder im Garten, findet sich für jeden Geschmack und Geldbeutel immer das Richtige. Bei einer Gartenausstellung mit Stelen konnten zum Beispiel kombinierte Keramikteile mit Messingelementen und frostsicheren lustigen Tierfiguren bewundert werden.
Die Veranstalter dürften wohl mit der Resonanz sehr zufrieden sein, da nach der Mittagszeit immer mehr Menschen in die Stadt strömten. Dieser Umstand ist auch notwendig, da das Keramikgewerbe nach Jahren des Stillstands wegen der Pandemie, sich wieder von seiner besten Seite präsentieren darf. (wear)
Zum Vormerken:
Der "Europäische Keramikmarkt 2022" findet am 11. Juni 2022 samstags von 10 bis 18 Uhr, und am Sonntag, 12. Juni von 11 bis 18 Uhr statt.
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