SPD-Frühjahrsempfang in Wirges im Zeichen der Solidarität
Von Wolfgang Rabsch
Pandemie, Hochwasserkatastrophe im Ahrtal und nun auch Putins Krieg in der Ukraine. Angesichts dieser Krisen stellte die SPD-Wirges ihren Frühjahrsempfang unter das Motto "Solidarität". Dazu hatten die Sozialdemokraten prominente Redner gewinnen können, unter anderem den Landesinnenminister und Landesvorsitzenden der Partei, Roger Lewentz.
Wirges. Hochkarätige Gäste konnte Sylvia Bijou-Schwickert, die Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Wirges, beim Frühjahrsempfang der SPD in Wirges begrüßen: Landesinnenminister Roger Lewentz, der sich explizit zu dem Thema mit einer bemerkenswerten Rede äußerte, Landtagspräsident Hendrik Hering, den Europaabgeordneten Karsten Luck, die Bundestagsabgeordnete Tanja Machalet sowie die ehemaligen Bundestags -und Landtagsabgeordneten Gabi Weber und Harald Schweitzer. Auch Alexandra Marzi (CDU), die Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Wirges, konnte als Gast begrüßt werden, die mit ihrem Besuch bewies, dass man auch überparteilich agieren kann.
Bijou-Schwickert machte in ihrer Begrüßungsrede das Moto des Empfangs klar: Solidarität. Die Vorsitzende: "Wir haben in den vergangenen zwei Jahren eine überbordende Hilfsbereitschaft der Menschen erlebt: durch die nachbarschaftliche Hilfe während der Pandemie und die unglaubliche und andauernde Bereitschaft, den Betroffenen der Hochwasserkatastrophe im Ahrtal bei Räumung und Wiederaufbau beizustehen. Fassungslos blicken wir nun auf das Leid, das der menschverachtende Angriffskrieg in der Ukraine über die Menschen bringt und sie zur Flucht zwingt. Und wieder stehen unsere Bürgerinnen und Bürger zur schnellen Hilfe bereit, organisieren Spenden und Hilfstransporte, nehmen Flüchtende auf und kümmern sich rührend. Ihnen allen gebührt unsere Unterstützung und unsere Anerkennung und dafür möchten wir mit unserem diesjährigen Empfang danken."
Bewegende Rede von Roger Lewentz
Mit dem Landesinnenminister von Rheinland-Pfalz, Roger Lewentz, hatten die Sozialdemokraten aus Wirges genau den richtigen Mann eingeladen, der zu den wesentlichen Punkten authentische Aussagen tätigen konnte. Zunächst zeigte sich Lewentz sehr enttäuscht über das Abstimmungsergebnis im Deutschen Bundestag, als die Impfpflicht für über 60- jährige mehrheitlich abgelehnt wurde. Der Politiker, der auch Vorsitzender der Landes-SPD ist, stellte weiter fest, dass die Impfkampagne zurzeit praktisch zum Stillstand gekommen ist. Knapp 64 Millionen Bundesbürger sind geboostert – das entspricht einem Bevölkerungsanteil von 76 Prozent. Bei den Ü60-Bürgern hätte eine allgemeine Impfpflicht für diese Gruppe eine enorme Steigerung bedeutet, da 2,7 Millionen Bürger noch nicht geimpft sind.
Großes Lob zollte der Innenminister dem polnischen Volk, das nach Ausbruch des kriegerischen Überfalls auf die Ukraine bisher rund zwei Millionen Geflüchtete aus der Ukraine aufgenommen hat. Aber man könne auch auf die deutsche Bevölkerung und die Kommunen stolz sein, da eine Woge der Solidarität und Hilfsbereitschaft durch das Land schwappt. Insgesamt sind bisher etwa 300.000 Geflüchtete zu uns gekommen, davon seien, anders als 2015, 83 Prozent Kinder und Frauen. Auch in Rheinland-Pfalz ist eine riesige Bereitschaft zu erkennen, Geflüchtete aufzunehmen, unterzubringen, und zu versorgen. Zudem würden ohne Pause dringend notwendige Hilfsgüter, wie Lebensmittel und Medikamente, bis zur polnischen Grenze, und in die Ukraine transportiert. Lewentz wörtlich: "Wir müssen alles daransetzen, dass es zu keinem dritten Weltkrieg kommt."
Als Landesinnenminister ist Roger Lewentz ebenfalls für den Sport im Land zuständig. Er zeichnete ein dramatisches Bild in vielen Sportvereinen, da rund 60.000 Mitglieder während der Pandemie ausgetreten sind. Er sagte zu, dass die Landesregierung den Vereinen zwei Millionen Euro zur Verfügung stellen will, damit sie darin unterstützt werden, viele Mitglieder zurückzugewinnen.
Grundsätzlich stellte Lewentz fest, dass sich in der Mitte der Bürgerschaft eine warmherzige Gesellschaft entwickelt habe, die lediglich an den Rändern ausgefranst sei. Der flammende Appell von Lewentz, der den Erhalt von Demokratie und Solidarität beinhaltete, wurde von den Genossen mit viel Beifall aufgenommen und bedacht.
Der Europaabgeordnete Karsten Lucke lobe in seiner Rede den Zusammenhalt der EU-Mitgliedsstaaten, die im Krisenmanagement seit dem Ausbruch des Ukrainekriegs fast immer mit einer Stimme sprächen und somit, sehr zum Missfallen von Putin, als eine Einheit agierten.
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