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Nachricht vom 18.04.2011    

„Keiner darf verloren gehen“: Lernpatenprojekt kommt an Grundschulen gut an

Der Anfang ist gemacht: seit Februar 2011 betreuen elf hoch motivierte Lernpaten Grundschulkinder aus unserem Kreisgebiet. Nach erfolgreichem Abschluss der Schulung, die unter anderem die Bereiche Rolle und Aufgabe des Lernpaten, Entwicklungspsychologie und Gesprächsführung beinhaltet, konnten die Ehrenamtlichen in den Grundschulen eingesetzt werden.

Westerwaldkreis. Mit Hilfe der Klassenlehrer waren die Patenkinder schnell ausgesucht und erste Kontakte konnten geknüpft werden. Frank Simon, Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuzes in Brandscheid, organisierte die Vorstellungen und Hospitationen der Lernpaten in den vier beteiligten Grundschulen in Montabaur, Selters, Bad Marienberg und Hachenburg.

Die Kinder, die von den Lernpaten betreut werden, könnten unterschiedlicher nicht sein. Eines haben aber alle gemeinsam: Sie benötigen eine besondere Förderung. Dabei geht es nicht vorrangig um Nachhilfe in einem Unterrichtsfach, sondern diese Kinder erhalten durch den Lernpaten einen verlässlichen Ansprechpartner, der ihnen Zeit, Geduld und Wertschätzung entgegenbringt. Es gilt, durch die besondere Zuwendung nicht nur die schulischen Leistungen zu verbessern, sondern auch das Selbstbewusstsein der Kinder zu stärken sowie ihr Sozialverhalten zu verbessern.

Wie kann man sich eine individuelle Förderung im Schulalltag vorstellen? Kevin* zum Beispiel hat Schwierigkeiten im Fach Deutsch. Das Lesen will noch nicht so flüssig gelingen, wie es von einem Zweitklässler erwartet wird. Auch im Sozialverhalten gibt es nach Auskunft der Lehrerin schon mal Schwierigkeiten. Seit Anfang Februar betreut die Lernpatin Ingrid M.* den Jungen. Er freut sich richtig, wenn sie jeden Mittwoch zur gleichen Zeit kommt. Erst machen sie zusammen Hausaufgaben. Aber heute hat Frau M. versprochen, mit Kevin ein Eis essen zu gehen. Auf dem Weg dorthin verbindet die Lernpatin die Leseschwierigkeiten mit einem Spiel, in dem sie Kevin die Straßenschilder lesen lässt. Das macht dem Jungen Spaß und gleichzeitig werden ihm unbekannte Wörter zum Lesen und Verstehen angeboten. Und das Eis schmeckt dann nach einer großen Portion Lob natürlich umso besser.



„Neben der Förderung der Kinder ist es uns aber auch ein besonderes Anliegen, die Lernpaten, die mit großem Engagement und hoher Motivation diese Aufgaben übernehmen, bestmöglich zu unterstützen“, gibt Alexandra Khan, Mitarbeiterin des Kreisjugendamtes und Betreuerin des Lernpaten-Projektes, an. Hierzu treffen sich die Lernpaten alle vier bis sechs Wochen in den Räumen des DRK in Brandscheid. Frank Simon, der Lernpatenmentor, betreut die Ehrenamtlichen und fungiert als Bindeglied zur Schule. Diese Treffen werden genutzt, um Erlebtes mit den anderen zu teilen, Probleme anzusprechen, Konflikte zu lösen und eigenständig Lösungen zu finden.

„Darüber hinaus gibt es aber auch immer was zu lachen, und man merkt es den Lernpaten an, dass sie mit Begeisterung und Freude an diesem Projekt teilnehmen. Das wirkt sich natürlich auch auf die Patenkinder aus“, meint Simon.

Ab dem kommenden Schuljahr 2011/12 möchte die Kreisverwaltung eine weitere Lernpatengruppe initiieren, denn es liegen noch zahlreiche Bewerbungen von Grundschulen im Westerwaldkreis vor. „In diesem Projekt kann man etwas gestalten, etwas bewegen. Man bekommt von den Kindern viel zurück und der Kontakt wird als sehr bereichernd erlebt. Und die Kinder fühlen sich als Gewinner“, wirbt Alexandra Khan für das Projekt.

Wer sich also als Lernpate bewerben möchte, kann sich gerne bei Alexandra Khan, Kreisjugendamt Montabaur unter der Telefonnummer 02602-124397 oder per Mail unter Alexandra.Khan@westerwaldkreis.de informieren oder anmelden.

* Name geändert


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