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Pressemitteilung vom 23.04.2022    

Die Welt mit anderen Augen sehen: Unterwegs mit dem Kräuterexperten

Er ist als Kräuterexperte im WällerLand bekannt: Klaus-Dieter Stahl aus Westerburg. Sobald es grünt und wächst, zieht er schon seit vielen Jahren monatlich seine Runden am Wiesensee. Um ihn herum schart sich immer eine interessierte Gruppe. Eine Wildkräuterwanderung mit ihm - und man sieht die Welt mit anderen Augen.

Kräuterexperte Klaus-Dieter Stahl. (Foto: Tatjana Steindorf)

Westerburg. Einmal bücken und einige Löwenzahnblätter werden von Klaus Stahl in den Fokus gerückt. Den Löwenzahn erkennen viele, aber kennen tut man ihn nicht wirklich. Nach einigen Sätzen ist es so weit: Das "Unkraut" wird zum Powerfood und erhält einen ganz anderen Stellenwert.

Es ist zu erfahren: Nicht nur als Bienenweide ist sie wertvoll, auch ihr Einsatz in der Küche ist vielfältig. Wurzel, Blatt, Blüte: alles verwertbar. Und man fragt sich, wie man bislang auf ihr missbilligend rumtrampeln konnte. “Ei, das hab ich doch im Garten gerade erst ausgerissen!“ Das hört Stahl dann des Öfteren.

So ergeht es den Teilnehmenden der Wildkräuterwanderungen auch bei der Brennnessel, dem Gundermann, Giersch und so weiter. Ganz klar, dass bei dieser Exkursion die Zeit verfliegt. Zum guten Schluss des heiteren Ausflugs werden die gesammelten Kräuter noch verarbeitet und gemeinsam verkostet, in Form eines Fitnessdrinks oder eines Kräuterquarks.
Damit kein Missverständnis aufkommt: Klaus Stahl ist kein Kräuter-Guru, sondern er hat eine fundierte Ausbildung vorzuweisen, äußert sich sachlich und erfreut mit seiner unaufgeregten, freundlichen Art.

Von Weilburg zum Wiesensee

Ein Zugezogener ist er, aber mit hiesigen Wurzeln. "Ich bin 1947 auf der Westerwälder Seite Weilburgs geboren", erzählt Klaus Stahl. Er wurde im Taunus groß, wo seine Mutter als Lehrerin arbeitete. In Usingen legte er sein Abitur ab und war zwei Jahre bei der Bundeswehr. Anschließend studierte er Geografie und Biologie in Mainz, wo er zwei Jahre als Lehrer tätig war.
1977 kam er nach Westerburg und unterrichtete bis 2007 am Konrad-Adenauer-Gymnasium.

Seine Ausbildung als Kräuterexperte legte er bei der Gundermannschule in Bad Münstereifel ab. Gabriele Fischer regte ihn dazu an. Sie absolvierte gemeinsam mit ihm die Ausbildung, die elf Wochenenden in Anspruch nahm.

Partner von Kräuterwind und der Natur

Von Anfang an war er mit Kräuterwind verbunden. "Kräuterwind Genussreich Westerwald" wurde 2009 als Regionalprojekt der Gemeinschaftsinitiative "Wir Westerwälder" durch die Landkreise Altenkirchen, Neuwied und Westerwald gestartet. Gewürze, Lebensmittel und Getränke gehören zum Angebot der Hersteller, darüber hinaus gibt es eine Gartenroute und auch Kräuterspezialisten.



Teilweise war Klaus Stahl für Kräuterwind bei Gartenmärkten und Messen vertreten, doch ist er auch für andere Interessenten tätig, wie beispielsweise für eine Gesundheitskasse.

Ihn freut auch die Initiative "WällerLandGärten" der VG Westerburg, die vielerorts Blühflächen anlegt und so ein Netz ökologisch wertvoller und attraktiver Flächen aufbaut.

Denn es fehlt immer mehr an Insekten. Auch mindern überdüngte und zu häufig gemähte Wiesen die Artenvielfalt der Flora und damit auch die Lebenswelt der Tiere. Wichtig ist, auch im Privatgarten, der Verzicht von Insektiziden und Herbiziden. "Mehr Magerwiesen wären eine große Bereicherung", so der Kräuterexperte.

Der Kräutermann und die TiWi

Gute Bedingungen und ein gutes Miteinander findet Klaus Stahl für seine Wildkräuter-Exkursionen bei der Tourist-Information WällerLand am Wiesensee (TiWi). Seit 2009 führt er sie hier regelmäßig durch. Und seitdem sind sie sehr beliebt. Für das TiWi-Team, das sich um die Organisation kümmert, findet Stahl viele lobende Worte. Bei der TiWi gibt es Parkplätze, ausreichend Sitzplätze sowie WCs. Und die schöne Umgebung gibts obendrein. “Wenn ich hier am See sitze, brauche ich nichts anderes, das ist wie Urlaub “, sagt der Westerburger.

Viele Teilnehmer kommen gerne öfter zu ihm. Vertreten sind zumeist Frauen und Familien, doch in letzter Zeit kämen auch mehr Männer und jüngere Teilnehmer, so Stahl. Eine etwa Neunjährige habe er noch in Erinnerung, die sehr versiert war. Mittlerweile begleitet Gabriele Seelbach (Pottum) oftmals die Exkursion, gemeinsam können sie besser auf die Fragen der Teilnehmer eingehen.

Klaus Stahl hofft, dass seine Exkursionen den Teilnehmern einen anderen Blick für ihren Garten vermitteln und dass sie nun ihre "Unkräuter" mit anderen Augen betrachten. Er verspricht: "Solange ich gesundheitlich kann, mache ich das weiter."

Die Wildkräuterführungen finden ab Mai bis September immer am ersten Samstag im Monat statt. Sie dauern drei Stunden. Bitte anmelden bei der Tourist-Information am Wiesensee (TiWi), post@waellerland.com. Mehr Infos: www.waellerland.com. (PM)


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