"Der gescheiterte Friede": Wanderausstellung beleuchtet die Besatzungszeit
Besiegt und besetzt: Auf den furchtbaren Ersten Weltkrieg folgte für Deutschland eine Zeit, die von Not, Härte, Vorurteilen und wachsendem Nationalismus geprägt war. Darum geht es in einer Wanderausstellung unter der Schirmherrschaft von Ministerpräsidentin Malu Dreyer, die den Titel „Der gescheiterte Friede - Die Besatzungszeit 1918 - 1930 im heutigen Rheinland-Pfalz" trägt.
Montabaur. Die Ausstellung ist bis zum 19. Mai in der Sparkasse Westerwald-Sieg in Montabaur zu sehen und wurde nun von Vertretern der Sparkasse und Stadtbürgermeisterin Gabi Wieland eröffnet, begleitet durch sachkundige Erläuterungen des Stadtarchivars Dennis Röhrig. Er erschließt derzeit lokalgeschichtliche Quellen (Akten, Zeitungsartikel, alte Fotos, Plakate und Gedichte) aus dieser Zeit.
Die Ausstellung der Landesarchivverwaltung ist im Zusammenspiel des Instituts für Geschichtliche Landeskunde an der Universität Mainz und vieler lokalen Archive, Museen und Geschichtsvereine entstanden, darunter das Stadtarchiv Montabaur. Gefördert wird sie von der Stiftung Rheinland-Pfalz Kultur. Auf 20 Roll-Ups werden Themen und Probleme gezeigt, die diese Epoche vor dem nächsten Weltkrieg bis in den Alltag hinein prägten - der Separatismus, die Ruhrkrise, die Inflation und ihre (sozialen) Folgen, die Regeln der Besatzung, Konflikte mit den Siegermächten und die kulturelle Beeinflussung. Bei aller Feindschaft und politischer Agitation gab es auch erste Ansätze zu einer deutsch-französischen Aussöhnung. Eine gute Gliederung, verständliche Texte und historische Fotos machen die Ausstellung zu einer interessanten Geschichtsstunde.
Wer diese Eindrücke vertiefen und mehr über das Montabaurer Leben in dieser Zeit erfahren möchte, sollte sich den nächsten Vortrag des Stadtarchivars anhören. Am Montag, 16. Mai, beleuchtet Dennis Röhrig um 18 Uhr im Historischen Rathaus der Stadt Montabaur (Bürgerhalle) die Lokalgeschichte der zunächst amerikanischen, dann französischen Besatzung nach dem Ersten Weltkrieg anhand der Quellen aus dem Stadtarchiv. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung nicht erforderlich. (PM)
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