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Pressemitteilung vom 05.05.2022    

Teilhabe am Arbeitsleben: Viweca schafft Perspektiven auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt

Am 5. Mai ist der Europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen. Vor allem eine Teilhabe am Arbeitsleben auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt ist für viele ein wichtiger Schritt. Menschen mit Handicap finden mit Unterstützung der Caritas passgenaue Arbeitsangebote.

Denis Schmidt (rechts) am Arbeitsplatz der Ebener GmbH in Eichenstruth mit Ralf Rixen (links), seinem betrieblichen Anleiter. (Foto: Caritas)

Westerwaldkreis. Denis Schmidt montiert geschickt und routiniert Profile auf Aluminiumbleche. Jeder Handgriff sitzt. Er weiß, dass Qualität über allem steht und kennt inzwischen seine vielseitigen und anspruchsvollen Aufgaben ganz genau. Bei der Herstellung von hochwertigen Fassadenelementen ist er von der Vorbereitung der Bleche über den Zusammenbau bis zur Verpackung im Produktionsprozess mit eingebunden. Er bestückt gemeinsam mit Kollegen die Maschinen mit den bis zu 20 Kilogramm schweren Blechen. Dann entgratet er aufgeschweißte Gewindebolzen, reinigt und entgratet die Aluminiumbleche, kontrolliert die Qualität und verpackt die Bleche stoß- und kratzfest, damit sie im einwandfreien Zustand im Beschichtungsbetrieb ankommen. Seit vielen Jahrzehnten ist die Ebener GmbH Innovative Fassaden in Bad Marienberg Hersteller hochwertiger und innovativer Fassaden. Denis Schmidt ist stolz darauf, seit fast drei Jahren Teil des Unternehmens zu sein und vor allem sein eigenes Geld zu verdienen. Dies alles wurde beim Übergang ins Budget für Arbeit möglich, bei dem das Team der Viweca, der Integrationsabteilung der Caritas-Werkstätten Westerwald-Rhein-Lahn, ihn unterstützte.

Der berufliche Weg von Denis Schmidt war nach Beendigung seiner Schulzeit nicht einfach. Er durchlief berufsvorbereitende Maßnahmen, eine Ausbildung kam wegen der hohen Anforderungen nicht infrage. Es gab immer wieder Hindernisse und auch Enttäuschungen. “Ich möchte auf eigenen Füßen stehen und meinen Lebensunterhalt mit meiner Arbeit selbst verdienen“, beschreibt er sein Ziel, als er 2017 zu den Caritas-Werkstätten Westerwald-Rhein-Lahn kam. Zuvor war er bereits Teilnehmer der unterstützten Beschäftigung über die Caritas, daher kannten sich alle Beteiligten bereits gut. Johannes Dose, Jobcoach der Viweca, baute auf den Fähigkeiten des jungen Mannes auf, der sich zunächst im Werkstattbetrieb in Rotenhain qualifizierte. Denis Schmidt stellte dort sein handwerkliches Geschick und vor allem seinen sorgfältigen und qualitätsbewussten Arbeitsstil unter Beweis. Der wohnortnahe Praktikumsplatz bei Ebener, der von der Viweca akquiriert und begleitet wurde, passte sofort. “Den Weg, den Denis Schmidt dann nahm, wurde bereits von 40 ehemaligen Werkstattbeschäftigten mit Unterstützung der Jobcoaches beschritten“, erklärt Dagmar Theis, Leiterin der Viweca. Auf das Praktikum folgten ein Außenarbeitsplatz und schließlich der Übergang in ein sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis im Rahmen des Budgets für Arbeit.



Im Gesetz zur Teilhabe von Menschen mit Behinderungen sind hierfür die Bedingungen beschrieben. Das Budget für Arbeit bietet Menschen mit Behinderung eine Alternative zur Werkstatt. Voraussetzungen sind der Rechtsanspruch auf einen Werkstatt-Arbeitsplatz und ein Arbeitsvertrag mit einem Unternehmen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt. “Viweca unterstützt die Antragstellung und begleitet die Beschäftigten und Arbeitgeber noch einige Monate weiter am Arbeitsplatz“, erläutert Theis. Im Falle einer Bewilligung durch die Kreisverwaltung erhält der Arbeitgeber einen dauerhaften Lohnkostenzuschuss.

Inzwischen ist der 28-jährige Denis Schmidt aus Höhn in einem unbefristeten Arbeitsverhältnis bei Ebener tätig. Seinen Arbeitsplatz kann er selbstständig mit dem E-Bike erreichen. In der Frühschicht beginnt sein Arbeitstag um 6 Uhr: „Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit zeichnen ihn aus“, beschreibt Anleiter Ralf Rixen den jungen Mann. Er sei keiner, der auf die Uhr schaut, wenn es mal länger wird. Außerdem sei er immer motiviert, ein einwandfreies Arbeitsergebnis zu erreichen, das den hohen Qualitätsansprüchen genügt.

Dieses Beispiel zeigt, wie flexibel und durchlässig die Angebote zur Teilhabe am Arbeitsleben der Caritas-Werkstätten Westerwald-Rhein-Lahn sind. “Wenn so wie bei Denis Schmidt alle Akteure an einem Strang ziehen, wird das Ziel der Inklusion immer häufiger gelingen“, blickt Theis optimistisch in die Zukunft. Erfolgsfaktoren für gleichberechtigte Teilhabe am Arbeitsleben seien darüber hinaus dauerhafte Kooperationen mit Betrieben des allgemeinen Arbeitsmarktes, die offen sind für Menschen mit Handicap.

Bei Fragen zur beruflichen Eingliederung von Menschen mit Behinderungen: Caritas-Werkstätten Westerwald-Rhein-Lahn, Arbeitsmarktintegration Viweca, Dagmar Theis, Telefon 02602/1342570 oder 0151/15142195, E-Mail: dagmar.theis@cw-wwrl.de. Weitere Infos gibt es auch im Internet unter www.cw-wwrl.de. (PM)


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