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Nachricht vom 04.05.2011    

Neufundländer trainieren am Wiesensee

Seit einigen Jahren üben die zwei- und vierbeinigen Mitglieder der „Wasserarbeitsgruppe Westerwald“ am und im Wiesensee die Rettung von verletzten Personen. In Kürze bekommt der Verein, neben vielen Wasserarbeitsfreunden aus dem Inland, auch Besuch aus Norwegen. Nach einer gemeinsamen Trainingswoche geht’s weiter nach Straßburg, wo die Teams an einer internationalen Prüfung teilnehmen.

Seit einigen Jahren üben die zwei- und vierbeinigen Mitglieder der „Wasserarbeitsgruppe Westerwald“ am und im Wiesensee die Rettung von verletzten Personen.

Stahlhofen a. W. In der Zeit vom 7. bis 14. Mai findet am Wiesensee zum wiederholten Male eine Trainingswoche der Wasserarbeitsgruppe Westerwald statt. Zu Gast sind in diesem Jahr unter anderem Freunde vom Norwegischen Neufundländer Klub. Sie haben eine Einladung der Westerwälder angenommen und treten dieser Tage den langen Weg Richtung Süden an. „Die Freundschaft zu den Nordlichtern besteht nun schon seit fast fünf Jahren“, erzählt Walter Wehler, Vereinsvorsitzender des gastgebenden Vereins. Am Wiesensee werden sich Hunde und Trainer gemeinsam für anstehende Prüfungen in Europa vorbereiten. Von dem mehrtägigen Treffen profitieren alle – schließlich werden Trainingsinhalte ausgetauscht und optimiert. Gut vorbereitet geht es dann in den Morgenstunden des darauf folgenden Sonntags, 15. Mai, weiter nach Straßburg, wo die Teams an einer Prüfung bei französischen Freunden teilnehmen.

„Unser erstes Trainingscamp über Ostern ist sehr harmonisch verlaufen“, hält Walter Wehler Rückblick. „Am Ostersonntag hatten wir netten Besuch aus Nordrhein-Westfalen. Die beiden Damen hatten die Gelegenheit, mit ihren Neufundländern ein kleines Schnuppertraining zu absolvieren und haben sich später noch einmal telefonisch gemeldet, um sich bei uns für den interessanten Tag zu bedanken“, freut sich Wehler über das positive Feedback. Im Gespräch sei mehr als deutlich herübergekommen, dass sich die meist zufällig vorbeikommenden Zuschauer - Spaziergänger und Gäste vom Hotel Linder am Wiesensee - außerordentlich freundlich und interessiert gegenüber den großen nassen Hunden und ihren Besitzern gezeigt hätten. So etwas würde es in ihrer Heimat nicht geben, äußerten sich die beiden Damen. „Das kann ich nur bestätigen, so viel Interesse gab es die letzten Jahre nicht“, so der Vereinsvorsitzende.

Vereinsgeschichte
Im Jahr 2003 gründeten einige Hundebesitzer, darunter auch Kerstin und Walter Wehler aus Westernohe, den Verein "Neufundländer Wasserarbeitsgruppe Westerwald e.V." (NWAG-WW) mit Sitz in Westerburg. Vor drei Jahren übernahm Walter Wehler das Amt des Vorsitzenden, überdies ist der 50-Jährige stellvertretender Übungsleiter und angehender Prüfungsrichter für die Wasserarbeit.
Am vergangenen Wochenende trafen sich die Mitglieder des Vereins erneut am Wiesensee, um sich auf die kommenden Prüfungen vorzubereiten.



Zur Sicherheit tragen die Hunde beim Training ein Rettungsgeschirr. Ihre Trainer schlüpfen in Neoprenanzüge, schließlich begleiten sie die einzelnen Übungen aktiv im Wasser. Dabei sei das Ziel, den Instinkt der Hunde zu fördern. Und damit wird bereits im Welpenalter begonnen. Hund und Mensch bilden ein Team und arbeiteten immer zusammen. Intensive Bindungsarbeit ist dafür enorm wichtig. Mit Dummy und Puppen werden die Hunde langsam an ihre Aufgaben herangeführt und an lebende Personen gewöhnt. Ob vom Ufer oder vom Boot aus, den Rettungshunden gehen die Abläufe mit der Zeit in Fleisch und Blut über. „Vom Welpen bis zum fertig ausgebildeten Hund ist jedoch sehr viel Arbeit erforderlich“, geben die Vereinsmitglieder zu bedenken. Bewusstlose Personen werden mit dem sanften Apportiergriff am Arm oder Handgelenk in Sicherheit gebracht. Eine Verletzung würde der Hund dem Mensch nicht zufügen. Lediglich ein kleiner Druckpunkt zeigt eine Spur des dennoch intensiven Kontaktes.

Das Westerburger Team besteht aus 19 aktiven Mitgliedern sowie 18 Rettungshunden. Neben dreizehn Neufundländern gehören auch zwei Leonberger und drei Landseer dazu. „In ganz Deutschland gibt es nur sieben Arbeitsgruppen“, erzählt Wehler. Als aktives Mitglied in einem belgischen und einem italienischen Neufundländer-Club ist er Ansprechpartner und Koordinator für die Ausrichtung von internationalen Trainingscamps, Wettbewerben und Prüfungen. „Wir haben europaweit viele Freunde gefunden“, erzählt er von den interessanten Reisen, die er mit Ehefrau Kerstin und den beiden „Jungs“ unternahm. Um die Hunde an unterschiedliche Situationen und Gegebenheiten heranzuführen, sei der Verein ständig auf der Suche nach geeigneten Trainingsgewässern.

Info: www.wasserarbeitsgruppe-westerwald.de (Ulrike Preis)


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