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Nachricht vom 05.05.2011    

Die Schönheit unberührter Natur akribisch dokumentiert

Das neue Buch "Wo die Natur am schönsten ist – Schutzgebiete im Kreis Altenkirchen" gibt einen Überblick über die 20 Naturschutzgebiete im Landkreis Altenkirchen. Das vierköpfige Autorenteam, das die Natur in unserer Region in Wort und Bild akribisch dokumentiert hat, stellte das Werk nun in der Kreisverwaltung vor. Dabei machten die Autoren deutlich, warum sie gerade junge Menschen mit diesem Buch erreichen wollen.

Gemeinsam mit den 4 Autoren Andreas Goebel, Wolfgang Stock, Bernd G. Uptmoor und Peter Weisenfeld stöbern SGD-Vizepräsidentin Monika Becker, Landrat Michael Lieber und Sparkassen-Vorstand Dr. Andreas Reingen im neuen Buch "Wo die Natur am schönsten ist - Schutzgebiete im Kreis Altenkirchen". Fotos: Thorben Burbach

Altenkirchen. Wer gerne auf den unzähligen Wanderwegen im Landkreis unterwegs ist und ausgiebig die Natur erkundet, der ist ab sofort um eine sachkundige Orientierung reicher. In der Kreisverwaltung stellten die vier Autoren Andreas Goebel, Wolfgang Stock, Bernd G. Uptmoor und Peter Weisenfeld ihr Buch "Wo die Natur am schönsten ist – Schutzgebiete im Kreis Altenkirchen" der Öffentlichkeit vor, das vom Landkreis Altenkirchen herausgegeben wird. Auf 138 Seiten werden die 20 Naturschutzgebiete im Kreis Altenkirchen in Wort und Bild anschaulich dokumentiert. Unterteilt in die vier Bereiche Flussauen, Wald, ehemalige Abbaugebiete und Offenlandbereiche, widmen sich die Autoren in Form von Essays, die im Stile einer Reportage geschrieben sind, den einzelnen Schutzgebieten.

Das Buch sei das Ergebnis einer über Jahre andauernden Reihe von Exkursionen, bei denen Informationstafeln in den einzelnen Schutzgebieten angebracht wurden, würdigte Landrat Michael Lieber die Arbeit der Autoren und der Naturschutzbehörde. Entstanden sei ein Buch für Naturfreunde und Wanderer, die man für den Kreis Altenkirchen als "schönes Wanderland" begeistern wolle, sagte Landrat Lieber, der die im Naturschutz engagierte Vizepräsidentin der SGD, Monika Becker, zur Buchpräsentation begrüßen durfte. Vor vier Jahren sei man auf die Idee gekommen, bislang kaum beachtete Naturlandschaften im Kreis zu erkunden und zu dokumentieren, verriet Andreas Goebel, Autor und Redaktionsleiter der Siegener Zeitung in Betzdorf. So sei das Vorhaben anfangs nur für die Zeitung geplant gewesen, dann habe sich jedoch schnell herausgestellt, dass man die Schutzgebiete in einem Buch veröffentlichen wolle. Dazu wurden zum einen Aktenstudien betrieben, deren Ergebnisse in die einzelnen Essays eingeflossen sind. Auf den vielen Exkursionen wurde das Autorenteam zudem stets von Fachleuten begleitet, mit denen die unter Naturschutz stehenden Gebiete erkundet wurden.

In den 1970er Jahren seien die ersten Naturschutzgebiete ausgewiesen worden, erzählte Goebel, bevor in der "Pionierphase" in den 1980er Jahren eine Menge in Sachen Naturschutz auf den Weg gebracht worden sei. Der Kreis Altenkirchen hat mittlerweile 20 Naturschutzgebiete unterschiedlichster Art ausgewiesen, sei es das Vogelschutzgebiet im Nistertal, die nur 5 Hektar große Moorwiese bei Voßwinkel oder das Vogelschutzgebiet auf dem Lager Stegskopf, wo auf einer Fläche von 2000 Hektar viele Höhlenbrüter ihr zu Hause haben. Im Buch ist zu jedem Gebiet eine Lageskizze abgebildet, die Informationen zum Lebensraum oder der historischen Nutzung ergänzt. Ebenso wird empfohlen, zu welcher Jahreszeit eine Wanderung besonders lohnenswert ist. So sollte man die Klebsandgrube nördlich des Elkenrother Weihers in den Sommermonaten Juni und Juli erkunden. Dann blühen dort Wollgras und Orchideen.



Naturschutzbemühungen im Kreis zeigen Wirkung

Im Kreis Altenkirchen setzen sich neben den zuständigen Behörden BUND und NABU für den Naturschutz ein. "Wir haben es nicht leicht gehabt als Naturschützer", blickte Mitautor Wolfgang Stock, aktiv im BUND auf Kreis- und Landesebene und Mitbegründer der Waldschule in Elkhausen, auf die langjährigen Naturschutzbemühungen zurück, "es waren viele Kraftakte, viel Kampf." In den nächsten Jahren müsse man die Ökologie als eine der wichtigsten Aufgaben erkennen, um die Natur zu erhalten, forderte er. Ein Dialog zwischen den einzelnen Verbänden und Akteuren sei daher im Kreis dringend notwendig. "Die Naturschutzbemühungen der Behörden fruchten bereits", betonte Goebel indes. Gebiete, die seit 20, 30 Jahren unter Schutz stehen, erholten sich sichtbar. Käferarten wie der Hirschkäfer, der Schwarzstorch, der Uhu oder der wieder erfreulich hohe Bestand der gelb blühenden Trollblume seien Beispiele für einen gelungenen Naturschutz. Trotz der Erfolge des behördlichen und ehrenamtlichen Naturschutzes hoffe er jedoch, dass noch mehr Gebiete unter Schutz gestellt werden.

Klassensätze als Anregung für Schüler und Lehrer

Hinsichtlich des Naturschutzes sehen die Verantwortlichen ein besonderes Anliegen des Buches vor allem in der pädagogischen Arbeit. "Man kann nur das schützen, was man auch kennt", merkte Goebel an, was liege da näher, als sich mit diesem Buch an die Schulen im Kreis zu wenden. Kinder müssten die Natur selbst erkunden, um zu verstehen, was Natur sei, sagte Stock. Dies sei heute nicht mehr selbstverständlich. So könnten Kinder im Rahmen des Schulunterrichtes in die Natur geführt werden. Umweltschutz sei schließlich immer auch Menschenschutz, gab Stock abschließend zu bedenken.

Für den Einsatz im Unterricht wurde jeweils ein Klassensatz mit 30 Büchern an die anwesenden Fachlehrer der einzelnen Schulen übergeben. Diese Investition wurde durch die finanzielle Unterstützung der Kreissparkasse Altenkirchen möglich, die durch Sparkassen-Vorstand Dr. Andreas Reingen bei der Buchvorstellung vertreten wurde.

Buchverkauf beginnt auf dem Kreisheimattag

Auf dem Kreisheimattag am 8. Mai wird das Buch mit dem Titel "Wo die Natur am schönsten ist – Schutzgebiete im Kreis Altenkirchen" erstmals verkauft. Danach kann das Buch am Infopunkt in der Kreisverwaltung zum Preis von 9,90 Euro käuflich erworben werden. (Thorben Burbach)



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