CDU-Impulse informieren über künftige Heizsysteme im Westerwald
Das viele Westerwälder bewegende Thema „In Zukunft ohne Gas und Öl – wie heizen wir dann im Westerwald?“ hat die CDU-Kreistagsfraktion in ihrer Reihe „Impulse Digital“ aufgegriffen. CDU-Fraktionsvorsitzender Dr. Stephan Krempel konnte hierzu den Landesinnungsmeister der Schornsteinfeger, Marco Villmann aus Kaden, begrüßen. Villmann, der auch als Energieberater tätig ist, rät zu einem individuellen Sanierungsfahrplan für Wohngebäude.
Montabaur. CDU-Fraktionsvorsitzender Dr. Stephan Krempel machte zu Beginn die Aktualität des Themas angesichts des Ukrainekrieges und der damit verbundenen Knappheit sowie des hohen Preises von Gas und Öl deutlich. Auch die mit dem Klimawandel verbundenen politischen Zielsetzungen erforderten ein deutliches Umsteuern bei der Energieversorgung. Allerdings erkenne die Bevölkerung zurzeit keinen klaren Fahrplan, auf welches Heizsystem zukünftig zu setzen sei.
Landesinnungsmeister Marco Villmann gab zunächst eine Gesamtübersicht über die verschiedenen Heizsysteme und zu erwartende gesetzliche Einschränkungen bei der Nutzung von Öl- und Gasheizungen sowie mit Holz und Briketts geheizten Öfen. „Heizungssystem und vorhandenes Gebäude müssen gemeinsam betrachtet werden, nur so kann eine optimale Lösung gefunden werden. Neben dem stimmigen Heizsystem ist eine optimierte Wärmebilanz für das Gebäude wichtig.“ Öl- und Gasheizungen seien eher ein Auslaufmodell, die sich allenfalls als ergänzende Wärmequellen in der Hybridnutzung eignen. Hybridgeräte greifen möglichst flexibel auf verschiedene Energieträger zu und sorgen automatisch für die günstigste und effizienteste Betriebsweise - ganz egal wie sich die Rahmenbedingungen in Zukunft ändern. Größeren Nachholbedarf sieht Marco Villmann bei der Wärmeisolierung der Bestandsgebäude. In Neubaugebieten sollte eine Nahwärmeversorgung angestrebt werden, dies sei bereits in der Bauleitplanung zu berücksichtigen.
In seinen Ausführungen machte der Landesinnungsmeister der Schornsteinfeger allerdings deutlich, dass es keine Patentlösung gibt. Erforderliche Investitionen müssten tragbar und in einem überschaubaren Zeitrahmen finanzierbar sein. Hier beraten insbesondere die Verbraucherzentralen auch im Zusammenwirken mit den fachlich ausgebildeten Schornsteinfegern. „Mit einem individuellen Sanierungsfahrplan kann im Rahmen einer speziellen Energieberatung die Sanierung Ihres Hauses passend für Ihre Bedürfnisse betrachtet werden. Der Sanierungsfahrplan zeigt anschaulich, wo Sie mit Ihrer Modernisierung stehen: zeitlich, finanziell und energetisch. Der Sanierungsfahrplan wird finanziell durch den Staat bezuschusst. Details seien unter www.bafa.de/DE/Energie/Energieberatung/ einsehbar.“
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Als Modell der Zukunft benennt Marco Villmann die Wärmepumpen. Wärmepumpen nutzen Energie aus der Umwelt (Luft, Wasser oder Erde). Sie ermöglichen effizientes Heizen und Kühlen der Räume. Auch der Stromverbrauch kann deutlich gesenkt werden. Nach einer größeren Anfangsinvestition sind die jährlichen Folgekosten bei optimaler Einstellung der Heizsysteme im Vergleich gering.
CDU-Fraktionsvorsitzender Dr. Stephan Krempel dankte dem Experten für den „kompakten Überblick“ und den Ratschlag, differenziert weitere eigene Schritte für das zukünftige Heizsystem zu überlegen und anzugehen. Statt der Übernahme von pauschalen Lösungen seien hier offenbar nach fachlicher Beratung individuelle Entscheidungen mit der Zielsetzung Klimaschutz und Kostenreduzierung erforderlich.
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