Ausflugsziel zum Baden und Staunen: Klosterruine Seligenstatt und Secker Weiher
Von Katharina Kugelmeier
Etwas außerhalb der Ortschaft zwischen Seck und Hellenhahn findet man in der Nähe des Secker Weihers die Überreste eines früheren Benediktinerklosters. Während der Secker Weiher ein Naherholungs- und Badesee ist, kann man in der Nähe die noch sichtbaren Mauern des Klosters Seligenstatt finden.
Seck. Wer im Sommer einen Ausflug mit Abwechslung plant, der sollte sich die Klosterruine Seligenstatt vornehmen und im Anschluss eine Runde am Secker Weiher spazieren. Bei schönem Wetter kann man im Secker Weiher auch Baden und ein wenig in der Sonne die Seele baumeln lassen. In der Nähe des Secker Weihers ist auch ein Campingplatz für alle, die noch länger bleiben wollen.
Der Secker Weiher – oder besser die Secker Weiher – sind ein großer und ein kleiner Weiher, die von einem Damm getrennt werden. Das künstlich angelegte Gewässer wurde nach einem Auftrag von Fürst Moritz Heinrich von Nassau Hadamar als Fischteich angelegt, um die Fischversorgung während der Fastenzeit zu sichern. Gleichzeitig wurde in unmittelbarer Nähe auch ein kleines Jagdschloss errichtet, welches 1824 von der Gemeinde Seck gekauft und in den Ort versetzt wurde. Nachdem es viele Jahre als Schule gedient hatte, beheimatet es heute das Rathaus der Gemeinde.
Heute ist aus dem ehemaligen Fischteich ein beliebtes Naherholungsgebiet mit Badeteich geworden, nachdem der Fischteich nach Aufgabe der Selbstnutzung durch die Hände vieler Pächter gegangen war. Da die Nutzung des Weihers durch Badegäste immer wieder zu Konflikten und Unmut der Pächter führte, wurden die Weiher 1961 von der Gemeinde Seck gekauft. Bereits 1959 waren Toiletten am Weiher aufgestellt worden, was nach Verkauf an die Gemeinde der Startschuss zum Ausbau eines Campingplatzes wurde. In den Sommermonaten beherbergt der Campingplatz heute bis zu 1.500 Gäste und ist mit fünf Sternen ausgezeichnet.
Etwa 200 Meter außerhalb von Seck und etwas vorm Secker Weiher liegt sie teils im Wald versteckt – die Klosterruine Seligenstatt. Dank des Fördervereins Klosterruine Seligenstatt werden die noch sichtbaren Außenmauern nun weiter erhalten. Diese Außenmauern umfassen ein Gebiet von 36 mal 72 Metern und sind an den höchsten Stellen im Westteil bis zu sechs Meter hoch. Die Gründung und der Bau des Klosters gehen vermutlich auf eine Zeit um 1181 zurück, als das Benediktinerinnenkloster erstmals urkundlich dem Erzbistum unterstellt erwähnt wurde. Ab 1215 war Kloster Seligenstatt dann ein Tochterkloster der Abtei Maria Laach, als welches es bis 1423 im Nonnenkonvent erwähnt wurde.
Bis zum Jahr 1440 wurde das Kloster schließlich gänzlich aufgelöst und dem Verfall überlassen. Die Ausstattung wurde jedoch zum großen Teil gerettet und findet sich teilweise bis heute in umliegenden Kirchen. Das Gnadenbild der Muttergottes mit dem Kinde und Zepter ist beispielsweise in Wirzenborn zu finden. Der Taufstein des Klosters wurde viele Jahre beim Gemeindebrunnen in Seck genutzt, verschwand jedoch eines Tages. Seit 1990 kümmert sich der Förderverein Klosterruine Seligenstatt um die Überreste, welche nach umfangreichen Sicherungsmaßnahmen jederzeit zu besichtigen ist. Eine frei zugängliche Infohütte bei der Ruine erzählt ausführlich die Geschichte des Klosters.
Ein Ausflug zur Klosterruine mit anschließendem Besuch der Secker Weiher ist ein lohnenswertes Ziel für die ganze Familie. Während man häufiger Ruinen von Burgen findet, ist vor allem eine Klosterruine eher eine Seltenheit. Wenn man das gesamte Gebiet der Ruine erkunden möchte, sollte man unbedingt festes Schuhwerk tragen.
Informationen:
Anschrift: Hellenhahner Straße, 56479 Seck
Öffnungszeiten: jederzeit zugänglich
Familiengeeignet: Ja
Weitere Infos
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