4. Metall-Erlebnistag mit 200 Schülern im Landkreis
Über 200 Schülerinnen und Schüler werden am Dienstag, 24. Mai, von 9 Uhr bis 14 Uhr Metall- und Elektroberufe live in 21 Betrieben im gesamten Kreis Altenkirchen beim 4. Metall-Erlebnistag erleben können. Das Projekt zur Gewinnung von Fachkräften stösst überregional auf Interesse, so die Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG) des Kreises.
Kreis Altenkirchen. Der 4. Metall-Erlebnistag findet am Dienstag, 24. Mai, von 9 bis 14 Uhr in 21 Betrieben des Kreises statt. Über 200 Schülerinnen und Schüler haben sich angemeldet und alle Schulen mit Sekundarstufe 1 im Kreis machen mit.
Einen Würfel am Rechner konstruieren und im zweiten Schritt ausfräsen, ein Windrad entwerfen und bauen, die Wicklung eines Elektromotors drehen oder einen Stiftehalter aus Metall mit eigenem Namen kanten und bohren: Das alles und noch viel mehr können die Schüler von 14 Schulen aus dem gesamten Kreisgebiet beim Metall-Erlebnistag der Brancheninitiative Metall vor Ort erproben und ihre Neigungen feststellen. Für die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Kreis Altenkirchen als Organisator ein zentraler Baustein zur Gewinnung qualifizierter Fachkräfte von der Schulbank aus für die Metallregion Kreis Altenkirchen.
Das Konzept des 4. Metall-Erlebnistags wird wieder dezentral und praxisnah in den Betrieben durchgeführt. Auch überregional lässt das Projekt der Altenkirchener WFG mittlerweile Betriebe und Schulen aufhorchen. In einer Fachzeitung zum Fachkräftemangel bzw. von Lehrerverbänden sind bzw. werden Artikel zum Metall-Erlebnistag erschienen. Es geht darum, die Stärken der mittelständischen Wirtschaft im Kreis Altenkirchen zu stärken und künftige Fachkräfte zu halten.
"Manche Schüler haben im letzten Jahr nach diesem Tag ein längeres Praktikum gemacht, einige schickten ihre Bewerbung gleich in den Betrieb und mancher Firmenchef hatte Interesse an konkreten Interessenten gefunden", so Geschäftsführer Berno Neuhoff und Projektleiter Tim Kraft (beide WFG Altenkirchen). Unterstützt wird die Brancheninitiative Metall und die WFG von der Westerwaldbank und der Kreissparkasse Altenkirchen.
Die Schüler können nicht nur in die betriebliche Praxis schauen und spannende Berufe hautnah erleben, sondern auch die Betriebe der Region, ihre spezifischen Produkte und deren weltweite Vernetzung kennen lernen.
In diesem Jahr findet auf gemeinsamen Wunsch der Betriebe und Schulen der Metall-Erlebnistag erstmals im Mai statt (bisher Herbst), damit im Sommer noch genügend Zeit für ein Praktika oder die Bewerbung bleibt. Auch für das nächste Jahr steht das Datum, wiederum der 24. Mai, schon fest. Neu ist, dass es nur noch eine Lerngruppe pro Betrieb gibt und dafür der Tag intensiver wird, so die WFG Altenkirchen in einer Pressemeldung. Neu ist auch, dass sich erstmals Betriebe im Vorfeld bereit erklärt haben, die Schüler in den Schulen auf diesen Tag vorzubereiten. Einige Schulen haben davon auch Gebrauch gemacht. Auch das Technologie-Institut für Metall und Engineering TIME in Wissen ist erstmals mit von der Partie. Dort werden die Schüler neben einem Grundkurs in Metall auch die Möglichkeit haben, an einem Schweißsimulator unter fachkundiger Anleitung einer Firma aus dem benachbarten Westerwaldkreis praktisch schweißen zu können.
In diesem Jahr nehmen aufgrund des Wechsels von Herbst auf Mai vielfach schon Schüler ab der Klassenstufe 8 teil. Die größte Herausforderung besteht für die WFG Altenkirchen nach wie vor in der komplizierten Logistik. Ein Puzzle mit vielen Teilen. Viele Busse und Taxen werden für den Transport von den Schulen zu den Unternehmen gechartert, damit in Kleingruppen bis 15 Personen möglichst viele ihren möglichen Wunschberuf kennen lernen können. Nicht allen individuellen Wünschen können die Organisatoren der WFG jedoch entsprechen. Die Schüler wurden zum großen Teil nach den Berufswünschen auf die Unternehmen aufgeteilt. Der Tag im Betrieb läuft von 9 bis 14 Uhr. Die WFG hat auf Wohnortnähe geachtet. Nicht immer war das möglich und teilweise müssen Schüler auch in andere Verbandsgemeinden transportiert werden. Die Schüler lernen die Betriebspraxis im Metallbereich kennen und können auch Azubis, sozusagen auf Augenhöhe, befragen.
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Die WFG Altenkirchen begreift sich als „Scharnier“ zwischen Betrieben und Schulen. Sie organisiert zusätzlich Vortreffen und „Nachlese“ mit Betrieben und Schulen, um das gemeinsame Lernprojekt kontinuierlich zu verbessern.
21 Betriebe machen mit
VG Altenkirchen: Eichelhardter Werkzeug- und Maschinen (EWM in Eichelhardt), Georg Maschinentechnik (Neitersen)
VG Betzdorf: ELCO Europe (Betzdorf) ctg-Printtec und AKL-tec, (beide Alsdorf)
VG Daaden: Muhr& Bender (Daaden), Bartolosch (Friedewald)
VG Flammersfeld: Weberit Werke Dräbing (Oberlahr), Hyfra Industriekühlanlagen (Krunkel)
VG Gebhardshain: Böhmer Maschinenbau, NobleTek, Wezek (alle Steinebach),
VG Hamm; R. Birkenbeul (Elektromaschinenbau), STA Schalltechnische Anlagen, TMD Friction (alle Hamm)
VG Kirchen: Pintsch-Bubenzer (Kirchen-Wehbach)
VG Wissen: NIMAK Schweißmaschinentechnik, DALEX Schweißmaschinen,
Technologieinstitut für Metall und Engineering (alle Wissen) zusammen mit Firma WeldPlus, Hachenburg Stadt Herdorf: Federal Mogul, Schmidt-Zerspannungstechnik
Fuhrländer, Liebenscheid (Westerwaldkreis)
14 Schulen in neuer Form mit dabei
Hauptschule Altenkirchen, Realschule Altenkirchen, Realschule plus Betzdorf, IGS Betzdorf-Kirchen,
Hermann-Gmeiner-Schule (Realschule plus) Daaden
IGS Horhausen, Westerwaldschule (Realschule plus) Gebhardhain, IGS Hamm, IGS Betzdorf-Kirchen, Realschule plus Betzdorf, Marion-Dönhoff Realschule plus Wissen, Don-Bosco-Realschule plus Herdorf
Berufsbildende Schule Wissen, Berufsbildende Schule Betzdorf-Kirchen
Saubere High-Tech Berufe vor Ort
Viele stellen sich unter Metallberufen immer noch ein "ölverschmiertes Image" vor. Ein Schüler nach dem Praxistag 2010: "Ich hätte nie gedacht, dass im Metallbereich vieles am Rechner programmiert und getestet wird und komplizierte Metallteile dann von einer CNC-Fräsmaschine automatisch sauber gefertigt werden, ohne dass man sich schmutzig macht". Diesen Weg will man in AK weiter gehen, denn Fachkräfte fallen bei rückläufigen Schülerzahlen im Kreis nicht vom Himmel, sondern müssen überzeugt werden, so die WFG Altenkirchen abschließend.