Pressemitteilung vom 08.06.2022
Nach Corona und Klassenaufstieg: Frauenfußballverein Montabaur sucht Sponsoren und Spender
Der 1. FFC Montabaur ist in einer finanziell dramatischen Lage und das, obwohl er sportlich sehr erfolgreich ist. Genaugenommen ist der sportliche Erfolg sogar ein Grund für die leeren Kassen.
Montabaur. Denn die 2. Mannschaft des Frauenfußballvereins ist in der Saison 2021/ 2022 in die Rheinlandliga der Frauen aufgestiegen und die erste Mannschaft spielt seit Jahren in der Frauen-Regionalliga Südwest, also der dritthöchsten Spielklasse in Deutschland und belegt aktuell den 5. Platz. Dadurch ergeben sich weite Fahrten und höhere Kosten für den Spiel- und Trainingsbetrieb. Außerdem gab es in der Coronazeit weniger Spenden, und einige Sponsoren sind abgesprungen. Dem Verein sind hohe Einnahmen weggefallen. Nun ruft der erste reine Frauen- und Mädchenfußballverein im Fußballverband Rheinland zu Spenden auf und sucht neue Sponsoren. „Die Existenz des bisher sehr erfolgreichen Vereins ist gefährdet“, sagt Hanno Steindorf, ein externer Berater, „die Reserven sind aufgebraucht.“
Die erste Mannschaft trainiert dreimal in der Woche und spielt am Wochenende. Meist gehen die Fahrten in die Pfalz. Die Spielerinnen bekommen dafür nichts. „Weil ich sehe, wie viel Herzblut die Spielerinnen in den Sport legen, würden wir ihnen gerne etwas mehr gönnen, aber das ist leider nicht möglich“, sagt Katharina Jung, die im Verein für die erste und zweite Mannschaft zuständig ist. Sie redet dabei von neuen Bällen, Ersatz für alte Trainingsanzüge, kaputte Sporttaschen und Winter-Stadionjacken. Davon gibt es nicht genug und die Spielerinnen auf der Bank müssen die Jacken der Mannschaftskolleginnen anziehen, die gerade auf dem Feld sind. „Das ist frustrierend, zumal es solche Freude macht, zu sehen mit welcher Begeisterung die Frauen Fußball spielen, und wie erfolgreich sie dabei sind“, sagt Jung.
Weniger Engagement wegen leerer Kassen?
Neben dem leistungsbezogenen Frauen- und Mädchenfußball betreut der Verein Schul-AGs, integriert geflüchtete Mädchen ins sportliche Vereinsleben und trägt mit seinem internationalen Austausch mit befreundeten Vereinen zu Völkerverständigung bei. „All das wollen wir nicht wegen des Geldes aufgeben müssen“, sagt der langjährige Vorsitzende Alfred Müllers, der für sein unermüdliches Engagement das Bundesverdienstkreuz verliehen bekommen hat. Inzwischen ist er 91 Jahre alt und wird den Verein wohl bald in jüngere Hände geben.
Um die Fahrtkosten zu senken, nutzt der Verein einen Kleinbus, dessen Anschaffung und Betrieb komplett über Sponsoring finanziert wird. „Hierfür sind wir sehr dankbar“, sagt Steindorf. Nun wird aber ein zweiter Bus nötig sein. Der Verein ist mit einer Anzeigenaktion auf der Suche nach dauerhaften Sponsoren und Spendern, die kurzfristig helfen wollen. „Wir freuen uns über die Unterstützung vieler Menschen und Firmen“, sagt Steindorf. Zudem sucht der Verein ehrenamtlich tätige Menschen, die bei der Vereinsarbeit anpacken wollen. (PM)
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