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Nachricht vom 11.06.2022    

Stars, Stangen, und tolle Stücke: Rommersdorfer Festspiele stehen in den Startlöchern

Von Helmi Tischler-Venter

Zurzeit sieht es im Englischen Garten der Abtei Rommersdorf keineswegs so aus, als könne nächste Woche eine Aufführung stattfinden. 40 Tonnen Metallstangen liegen im Matsch und warten darauf, zu Licht- und Tontürmen verbaut zu werden. Die große Bühne steht, aber es fehlen noch Seitenverkleidungen und Unterteilungen. Der Blick hinter die Kulissen ließ am Freitag (10. Juni) noch viel Arbeit erahnen.

Von links: Jörg Landstorfer, Klaus Kurz, Beate Weiß und Jan Einig. Fotos: Helmi Tischler-Venter

Rommersdorf. Doch mit Sicherheit wird zum Start am 17. Juni alles aufs Beste fertiggestellt sein, denn es sind Profis am Werk: Für die technische Infrastruktur ist Jörg Landstorfer mit seinem Helena-Music-Team verantwortlich. Das schließt den Aufbau von Tribüne, Bühne, Tontechnik und Licht-Türmen ein. Für die Beleuchtung selbst ist Mario Bachmeier zuständig.

Landstorfer, dessen Firma in Breitscheid sitzt, betreut auch Künstler auf Tournee und arbeitet schon seit einigen Jahren in Rommersdorf und freut sich jedes Jahr wieder auf die Festspiele. Er hat wie die gesamte Eventbranche zwei harte Jahre hinter sich und ist froh, dass seine Techniker nicht abgewandert sind. Seit Montag ist er mit sieben Leuten vor Ort, während den Veranstaltungen werden zwei bis drei Leute die Bühnen- und Tontechnik betreuen.

Lange bevor die Techniker in der Abtei aufbauen, hat das Neuwieder Amt für Stadtmarketing seine Arbeit geleistet und ein vielfältiges Programm aus Theater, Lesung, Konzerte und Kabarett zusammengestellt. Klaus Kurz ist mit Recht stolz auf die 15 Veranstaltungen, zwei davon doppelt, im diesjährigen Programm. Er gesteht, dass der große Aufwand nur mit sehr engagierten Mitarbeitern zu stemmen ist. Bürgermeister Jan Einig betonte, dass der öffentliche Dienst sich in den letzten Jahren zu einer effektiven Verwaltung mit sehr arbeitswilligen Mitarbeitern gewandelt habe. Kurz sei für Rommersdorf zuständig und die Festspiele sein Baby. Da er nicht weit entfernt wohnt, kann es vorkommen, dass er bis zwei Uhr nachts noch in der Abtei arbeitet und am nächsten Morgen um sechs wieder bereitsteht.

Die gute Seele der Veranstaltungen ist Beate Weiß. Sie ist für die Kasse und den Kartenverkauf am Abend zuständig und kümmert sich in mütterlicher Fürsorge um die Künstler. Sie sorgt auch bei skurrilen Wünschen dafür, dass sich alle Künstler wohlfühlen in Heimbach-Weis.

Es ist dem Kulturamt gelungen, einige zugkräftige Stars nach Neuwied zu verpflichten: Jan Josef Liefers spielt am 24. Juni mit Radio Doria ein Konzert, für das der Vorverkauf bereits gut läuft. Fast ausverkauft ist das Best off-Konzert von Maybebop Das A-capella-Quartett war 2008 zum ersten Mal in Rommersdorf und kommt seither regelmäßig wegen der schönen Atmosphäre. Die Gäste kommen ihretwegen aus einem Umkreis von 150 Kilometern. Das Traumpaar Walter Sittler & Mariele Millowitsch wird eine Lesung zum Thema „Alte Liebe“ gestalten. Der Mainzer Tobias Mann bringt sein siebtes Solo-Programm „Mann gegen Mann“ auf die Bühne und Jürgen Becker analysiert im schönsten Kölschen Dialekt, dass die Ursache in der Zukunft liegt.



Den Anfang macht die Freie Bühne Neuwied mit der Musicalkomödie „Mordsgeschichten“ am 12. Juni im Englischen Garten. Dort treten Tammy Sperlich und Boris Weber noch mit je zwei Aufführungen von „Der Regenbogenfisch“ und „Die Erbsenprinzessin auf.

Corona hat den Kulturschaffenden gezeigt, dass es auch andere Aufführungsmöglichkeiten gibt: Man verzichtet im Englischen Garten auf eine Tribüne, die Besucher sitzen versetzt unter den Bäumen. Dieses schöne Garten-Ambiente vom letzten Jahr wird man beibehalten. Der zurzeit noch matschige Untergrund wird mit Holzhackschnitzeln abgedeckt werden.

Bei Regenwetter kann flexibel in die Abteikirche ausgewichen werden. Dort dominieren wieder eine große Tribüne und eine Bühne das Kirchenschiff. Derzeit hängen schwere Ketten von der Decke, die als Lastenaufzug für die Licht- und Tontechnik dienen. Da die Kirche sehr hallig ist, wird an die Tontechnik besondere Anforderungen gestellt. Aber die Techniker sind sehr überzeugt, dass sie das gut bewältigen werden.

Das Kulturamt hofft auf einen guten Kartenverkauf an der Abendkasse, denn der Vorverkauf läuft noch etwas zäh, weil die Besucher sich nicht früh festlegen wollen. Das vielfältige Festspielprogramm hat regen Zuspruch verdient. Hier geht es zum Festspielprogramm. (htv)



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