"Androiden" - eine etwas andere Kunstausstellung im Stöffel-Park in Enspel
Junge aufstrebende Künstler haben es oft schwer, am Anfang eine Plattform für ihre Kunst zu erhalten. So aber nicht im Stöffel-Park in Enspel. Dieser ist dafür bekannt, junge Künstler in allen Bereichen zu fördern und ihnen die Möglichkeit zu geben, ihre Werke einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren. So auch bei der Ausstellung "Androiden".
Enspel. Bei Martin Rudolph, dem Geschäftsführer des Stöffel-Parks und seinem Team, findet man immer ein offenes Ohr, wenn es darum geht, neue Wege zu beschreiten. Zugegeben, die am Sonntag (3. Juli) stattgefundene Vernissage findet nicht bei jedem sofort großen Anklang. Wenn man sich beim Betrachten der Bilder jedoch vertieft, ergeben diese durchaus einen Sinn, der trotzdem Freiraum für Interpretationen lässt. So etwas nennt man wohl künstlerische Freiheit.
"Androiden – Welche Werte vertritt eine Schöpfung?"
Mit dem Begriff "Androiden" können möglicherweise nicht alle Menschen etwas anfangen, darum an dieser Stelle eine verständliche Erklärung. "Android" ist die Bezeichnung für ein Maschinenwesen oder einen Roboter, der einem Menschen täuschend ähnlichsieht und sich menschenähnlich verhält. Ein Androide ist sozusagen ein humanoider Roboter.
Diesem Kunststil hat sich der 1986 in Dortmund geborene Daniel Greiner mit Haut und Haaren verschrieben. Nach seiner Ausbildung im Bereich Medientechnik und Druck am Fritz-Henssler-Berufskolleg in Dortmund, arbeitet er als freischaffender Künstler. Nach der Begrüßung durch Martin Rudolph erläuterte Daniel Greiner, wie er seine Arbeit sieht, was ihn antreibt, und was er mit seinen Bildern ausdrücken will.
Thema: Technologie ist große Unterstützung
"Meine Bilder werden in ihren Motiven immer an eine Thematik angedacht, die sich dann einer gewissen kritischen Note bedienen. Quasi nach dem Motto: Was für das Eine gut ist, ist für das Andere schlecht. Technologie kann eine sehr große Hilfe sein, insbesondere wenn es darum geht, schwere körperliche Arbeiten zu reduzieren. Der Stöffel-Park ist gerade dafür das beste Beispiel, denn als früher große Mengen Gestein verarbeitet worden, war man auf große Maschinen angewiesen. Durch den Einsatz der Maschinen wurde natürlich die Arbeit der Menschen erleichtert. Vor diesem Hintergrund sollen meine Bilder sich mit der Problematik auseinandersetzen, und den Betrachter zum Nachdenken anregen", argumentierte der Künstler.
Nach der Eröffnung der Vernissage begleitete der Künstler die interessierten Besucher und erläuterte, wie diese zustande kam. Die Arbeit beginnt mit dem Anfertigen von mehreren Handskizzen, wobei er auch digital mit seinem Laptop arbeitet, um ein maßstabberechnendes Übertragen auf die eigens dafür angefertigten Rahmen zu ermöglichen.
Anschließend wird das Motiv in Acryl aufgetragen, Abdunkelungen, Aufhellungen sowie Details, Schattierungen oder anderes, werden zusätzlich eingefügt. Fertig ist das Meisterwerk. Daniel Greiner ist ein absoluter Fan und Liebhaber der japanischen Manga- Figuren, die ihn bei seiner künstlerischen Entwicklung begleitet und motiviert haben, insbesondere Yoji Shinkawa (Concept Artist) und Hideo Kojima (Game Developer).
Greiner zeichnet auch für die Illustration auf der Flasche des inzwischen berühmten Kräuterlikörs "Jack Wäller" verantwortlich, dessen markante, herb- männliche Gesichtszüge den Prototypen eines Westerwälder darstellen sollen. "Jacky", die typische Westerwälderin, befindet sich zurzeit in Arbeit und wird demnächst Wäller Liköre mit Pfirsich- oder Erdbeergeschmack zieren.
Die interessante Ausstellung ist während der regulären Öffnungszeiten im "Kohleschuppen" im Stöffel-Park in Enspel geöffnet, aber auch nach vorhergehender Anmeldung (Tel. 02661 /980980-0) sind Besuche möglich.
(PM)
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