Wenn die "@coustics" den Stöffel-Park zur Konzert-Arena machen
Von Wolfgang Rabsch
Was war denn da im Stöffel-Park los? Alle Parkplätze restlos belegt, Menschentrauben, die sich auf das obere Plateau begaben, fröhlich-aufgeregte Stimmung? Wenn man den Menschen folgte, wurde das Rätsel schnell gelöst: Alle begaben sich zur Basalt-Bühne, um dem Open-Air-Konzert der "@coustics" zu lauschen.
Die „@coustics“ setzten den Stöffel-Park on fire, geniales Konzert begeisterte
Enspel. Die Tribüne vor der Bühne war bis auf den letzten Platz besetzt, in weiser Voraussicht hatte der Stöffel-Park über der Tribüne mehrere Partyzelte aufgebaut, die mit Kirmeszelt-Garnituren bestückt waren. Auch diese begehrten Plätze waren restlos besetzt, so dass noch weitere Bänke herbeigeschafft werden mussten, um allen Besuchern Platz zu bieten.
Martin Rudolph, der Geschäftsführer des Stöffel-Parks, rang bei seiner Begrüßung regelrecht nach Worten, als er tief beeindruckt in die Runde sah: „Ich habe ja schon viele Veranstaltungen hier im Stöffel-Park mitgemacht und mitorganisiert, aber was ich heute hier erlebe, das ist die absolute Spitze." Die Basaltbühne war noch nie mit so vielen Menschen gefüllt. Das hatte aber auch einen Grund: Die Weihnachtskonzerte der „@coustics“ waren restlos ausverkauft, mussten dann aber wegen der Pandemie leider alle abgesagt werden. Da die Karten ihre Gültigkeit behielten, nutzen viele Besucher die Gelegenheit, das sommerliche Konzert zu genießen.
Als die Band die Bühne betrat, brandete großer Jubel auf, die Vorfreude war riesig, die „@coustics“ hatten ein Heimspiel. Das Konzert stand unter der Überschrift „Neue Deutsche Welle“ (NDW), ein Synonym für die Musikrichtung aus den 80er- und 90er Jahren, die in Deutschland geprägt wurde. Texte und Musik sollten einzig und alleine den Zweck erfüllen, den Menschen Spaß zu bereiten, um mit Lebenslust und Lebensfreude die Sorgen des Alltags zu verdrängen. Vom ersten Song an entstand ein unsichtbares Band zwischen den „@coustics“ und dem Publikum, jedes Lied wurde mitgesungen, beklatscht und mit lautem Jubel honoriert. Bei „Major Tom“ von Tom Schilling zum Beispiel konnte die Band ihre Stimmen schonen, denn abwechselnd sangen sie, oder das Publikum den Text. Ähnlich lief es bei „Codo“ (Ich düse, düse im Sauseschritt) von DÖF (Deutsch-Österreichisches Feingefühl). „Codo“ wurde jedoch kräftig verballhornt, denn Eddie Stinner, ein echter Junge aus Herdorf, hatte das Lied in tiefstes Herdorfer Platt umgedichtet, und damit beim Publikum einen Volltreffer gelandet.
Weitere Titel der NDW: „Goldener Reiter“ von Joachim Witt, „Carbonara“ (Spliff), „Banküberfall“ (Erste Allgemeine Verunsicherung), „Keine Sterne in Athen“ (Stefan Remmler), „Der Kommissar“ (Falco), „Sternenhimmel“ (Hubert Kah), „Skandal im Sperrbezirk“ (Spider Murphy Gang), „Bruttosozialprodukt“ (Geier Sturzflug) und „99 Luftballons“ (Nena).
Im Publikum befanden sich wahrscheinlich viele Menschen, die sich an ihre wilde Discozeit zurückerinnerten und regelrecht ausflippten. Über der Basalt-Bühne lag ein Hauch von Nostalgie, aber auch von ungezügelter Freude und Energie. Entgegen allen Prognosen verzogen sich sogar die Regenwolken und die Sonne wagte sich vorsichtig hervor, bis sie in einem rotglühenden Feuerball am Horizont verschwand. In der Pause konnten sich die Besucher beim Party- und Catering Service „DD - Die Idee“ versorgen, um über genügend Energie für den zweiten Teil des Konzerts“ zu verfügen.
„@coustics“ boten ein abwechslungsreiches Programm, bei dem zwar die NDW-Musik im Vordergrund stand, jedoch wurden viele Titel aus den internationalen Charts der 80er- und 90er Jahre untergemischt. So zum Beispiel „Rebel Yell“ von Billy Idol, Billi Jean (Michael Jackson), „Little respect“ (Erasure), „Maid of Orleans (Orchestral manoeuvres in the dark - OMD). Als wahres Highlight des Konzerts entpuppte sich der Supersong „Vienna“ von Ultravox, den die Band regelrecht zelebrierte, getragen von der unglaublichen Stimme von Bernd Gaudernatsch. „Vienna“ erzeugte wahre Jubelstürme, kein Wunder, da diese Interpretation perfekt inszeniert war und die Besucher atemlos zuhören ließ. Die Konzentration löste sich erst am Ende des Songs in grenzenlosem Jubel auf.
Die Band musizierte nicht nur, sie unterhielt die Besucher durch viele Anekdoten und Gags, wobei sie sich gegenseitig kräftig auf die Schippe nahmen.
Klar, dass die „@coustics“ erst nach einigen Zugaben und mit Standing Ovation verabschiedet wurden und die Bühne nach zweieinhalb Stunden Konzert sicherlich glücklich verlassen durften. (Wolfgang Rabsch)
Die “@coustics“ traten in folgender Besetzung auf:
Timo Jaschewski: Bass, Tuba, Akkordeon, Gesang
Bruno Kötting: Akkordeon, Gitarre, Tenorhorn, Gesang
Eddie Stinner: Gitarre, Trompete, Gesang
Bernd Gudernatsch: Cajon, Melodica, Gesang
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