Pressemitteilung vom 13.07.2022
Nauberg: Naturschutzinitiative begrüßt Ausweisung als Naturschutzgebiet, aber…
Die vielfältige Bedeutung des Waldgebiets Nauberg machte nun eine Exkursion der Naturschutzinitiative (NI) deutlich. In dem Zusammenhang unterstrich der Verein auch, dass er die Ausweisung als Naturschutzgebiet begrüßt. Kritik äußert die NI aber an anderer Stelle.
Region. Nachdem sich die Naturschutzinitiative vielen Jahren gemeinsam mit der Bürgerinitiative "Erhaltet den Nauberg" für den Erhalt des Naturwaldreservates eingesetzt hat, wurde das Gebiet durch die Obere Naturschutzbehörde bei der SGD Nord einstweilen als Naturschutzgebiet sichergestellt. Die endgültige förmliche Ausweisung als Naturschutzgebiet soll sich laut Umweltministerium zeitnah anschließen.
Aufgrund der Empfindlichkeit des Gebietes konnten von den zahlreichen Anmeldungen nur 15 Teilnehmer für die erstmalige Exkursion in das neue Naturschutzgebiet zugelassen werden, unter ihnen auch der stellvertretende BI-Vorsitzende Dieter Grahn. Bei dieser Exkursion wurde durch Wildkatzenexpertin Gabriele Neumann, Diplom-Biologe Immo Vollmer, Naturschutzreferenz der NI, und dem NI-Landesvorsitzenden Harry Neumann die ökologische Bedeutung des Waldes für Menschen und Wildtiere, die Bedeutung des Naubergs für den Biotopverbund, für die Wildtierkorridore und für die Europäische Wildkatze, die Bedeutung alter Buchenwälder für die Biologische Vielfalt sowie den Quellen- und Wasserschutz ausführlich erklärt.
Die Unterschutzstellung wurde begrüßt, Kritik äußerte die NI jedoch an der von der SGD Nord festgelegten Flächenkulisse: "Die vorgestellte Flächenkulisse für das NSG ist deutlich zu klein geraten. Wenn die SGD in ihrem Begleitschreiben an die Träger öffentlicher Belange ausführt, dass eine besondere Schutzwürdigkeit des Naubergs in einer ganzheitlichen Betrachtung ‚als voneinander abhängige und aufeinander angewiesene Lebensgemeinschaften besteht‘, dann muss man auch angrenzende hochwertige Bereiche mit ergänzenden Lebensraumkomplexen einbeziehen", erklärten Harry und Gabriele Neumann sowie Immo Vollmer.
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So sei es notwendig, die Abgrenzung des "NSG Nauberg" um die ehemaligen Abbaubereiche der "Weißen Lay" um einen größeren Talbereich der Kleinen Nister im Norden und um das besonders schutzwürdige FFH-Grünland um Norken zu erweitern, so die Naturschützer. Die Waldbereiche am ehemaligen Abbaubereich "Weiße Ley" zeigten einen naturnahen Wald mit einer sehr artenreichen Krautschicht basenreicher Buchenwälder. Außerdem weise der ehemalige Abbaubereich eine völlig andere naturschutzfachliche Bedeutung für Amphibien und Eulen auf als der Rest, so der Umweltverband. "Wir werden diese Argumente daher im weiteren Ausweisungsverfahren nochmals einbringen", so der Naturschutzverband.
Die nächste Nauberg-Exkursion findet am Sonntag, dem 30. Oktober, ab 11 Uhr statt. Anmeldungen sind bereits möglich unter anmeldung@naturschutz-initiative.de. (PM)
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