Gigantisches Sommerfest am Tierheim in Ransbach-Baumbach
Am Tierheim in Ransbach-Baumbach war beim großen Sommerfest der "Teufel" los. Wo kamen die ganzen Menschenmassen her? Von der endlosen Karawane der Autos in den Straßen rund um das Tierheim, bis ins Wohngebiet, war alles vollgestopft.
Region. Es gab praktisch kein Durchkommen mehr am Tierheim in Ransbach-Baumbach. Trotzdem waren alle Besucher "gaud druff", wie man im Westerwald zu sagen pflegt. Obwohl speziell vor dem Tierheim dichtes Gedränge zwischen den Verkaufsständen herrschte, gingen alle friedlich und rücksichtsvoll miteinander um. Viele Besucher hatten ihre vierbeinigen Lieblinge mitgebracht, die sich allesamt der guten Stimmung anpassten. Es gab höchstens mal ein bisschen Palaver durch Bellen, das ist ja bei Hunden eine Art Begrüßung. Ansonsten ging man total respektvoll miteinander um, beschnupperte sich, und ging seines Weges.
Friedliche Hunde kamen mit Herrchen und Frauchen
Nachdem das traditionelle Sommerfest wegen der Pandemie mehrmals abgesagt werden musste, bestand anscheinend ein großer solidarischer Nachholbedarf, dem Tierheim mitsamt seinen vielen Ehrenamtlichen Helfern zur Seite zu stehen, und natürlich auch finanziell zu unterstützen. Die Besucher brauchten ihr Kommen auf keinen Fall bereuen, denn es wurde für alle Altersklassen jede Menge Unterhaltung geboten. Für die Kleinsten wartete eine sensationelle Hüpfburg und der Basti-Bus, in dem die Kinder Holzarbeiten durchführen und sich auch schminken lassen können. Auch führte ein Zauberer seine Tricks auf und rief damit großes Staunen hervor.
Für das leibliche Wohl war bestens gesorgt, denn außer der obligatorischen Bratwurst, konnten die Besucher sich auch mit mexikanischen Spezialitäten und exotischen Cocktails verwöhnen lassen. Eis ging bei sommerlichen Temperaturen weg wie warme Semmeln, das riesige Kuchenbuffet, von vielen emsigen Helfern zusammengestellt, wurde regelrecht belagert. Der Clou beim Kuchenbuffet war die Tatsache, dass man inklusive eines Kaffees kein Geld verlangte, aber um eine freiwillige Spende bat. Die Rechnung ging wohl auf, denn es wagte anscheinend niemand, für "lau" sich mit Kaffee und Kuchen verwöhnen zu lassen, um dann mit vollem Bauch das Weite zu suchen.
Viele Flohmarktstände boten Nützliches an, überwiegend Artikel, die mit der Tierhaltung zu tun hatten, wie Tierfutter, Leinen und Geschirre, und Wettermäntel für kalte Jahreszeiten, auch eine Hundeschule bot seine Dienste an. Der Tierschutzverein "DsN" (Deutschland sagt Nein zu Tiermorden) war mit einem Infostand, und durch mehrere Mitglieder vertreten. "DsN" pflegt eine Kooperation mit dem Tierheim in Ransbach-Baumbach. Dort werden Hunde aus einem rumänischen Tierheim vorübergehend aufgenommen, um sie dann an deutsche Familien zu übergeben.
Selbstverständlich durften die Besucher das Innere des Tierheims besichtigen, um sich persönlich von dem desolaten Zustand zu überzeugen. Seit Jahren kämpft das Tierheim in Ransbach-Baumbach darum, endlich diesen Notbehelf verlassen zu können, und in einen Neubau umziehen zu können. Dieser Traum steht möglicherweise kurz vor der Verwirklichung, das endgültige "Daumen hoch" kann noch nicht offiziell vermeldet werden, da, wie könnte es in Deutschland anders sein, noch etliche bürokratische Hindernisse zu beseitigen sind. Nun gilt es, Nerven zu behalten, Daumen und Pfoten zu drücken, und das hohe Ziel nicht aus den Augen zu verlieren.
Ach ja, auch die Kommunalpolitik zeigte sich vor Ort, durch den Besuch von Berthold Steudter, dem Ersten Beigeordneten der Stadt Ransbach-Baumbach, der in Vertretung des sich in Urlaub befindlichen Stadtbürgermeisters Michael Merz, die neusten Informationen bezüglich des Neubaus des Tierheims aus erster Hand erhielt. Petra Richter, die Vorsitzende des Tierheims, Glückshunde e.V., und die Tierheimleiterin Anna Burgmann versorgten Berthold Steudter mit den neusten Infos. Es wäre sehr motivierend, wenn die Stadt Ransbach-Baumbach den Verein unterstützen würde, die Bürokratie zufriedenzustellen. Dabei sollte die Kommunalpolitik auch nicht aus den Augen verlieren, dass Tierfreunde auch Wähler sind. (W. Rabsch)
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