120 Traktoren beim 20. Treffen der Traktorfreunde in Rückeroth
Von Wolfgang Rabsch
In Rückeroth steppte der Bär: das kleine Dorf befand sich praktisch im Ausnahmezustand. Die Traktorfreunde hatten zu ihrem 20. Treffen eingeladen, um endlich mal wieder maskenfrei feiern zu können.
Region. Alle kamen nach Rückeroth, um sich unter Gleichgesinnten aufzuhalten, zu klönen, und zu fachsimpeln. Schließlich musste das traditionelle Traktortreffen aus verschiedenen Gründen dreimal abgesagt werden. Zwei Wochen vor der Veranstaltung 2019 verstarb plötzlich und vollkommen unerwartet der Mitbegründer der Traktorenfreunde Rückeroth und Organisator der Treffen, Klaus Müller. Das war ein herber Schlag für alle im Dorf, nicht nur für die Traktorfreunde und die Familie. In den beiden darauffolgenden Jahren 2020 und 2021 konnten die Traktortreffen wegen der Pandemie nicht durchgeführt werden.
Tradition wird fortgeführt
Nach dem Tod von Klaus Müller stand natürlich die Frage im Raum, wie es weitergehen solle. Die Traktorfreunde Rückeroth beschlossen, die Veranstaltung als Vermächtnis, und im Angedenken an Klaus Müller, fortzuführen. Ein neuer Vorstand wurde gewählt, mit Lukas Thiel als Vorsitzenden, als zweiter Vorsitzender stellte sich Maik Müller zur Verfügung, der damit in die Fußstapfen seines Vaters trat.
Nun war es endlich so weit, nach drei Jahren Pause hatten viele auch das Gefühl, die Traktorfreunde zu unterstützen, und so kamen an diesem Wochenende sage und schreibe etwa 120 Traktoren nach Rückeroth. Etliche kamen bereits freitags mit Wohn- oder Bauwagen, und nächtigten auf der Festwiese. Am Samstag reisten die übrigen Teilnehmer an, nachdem die Stellplätze vergeben waren, ließ man den Tag abends bei einer Traktorparty gemütlich ausklingen.
Sonntags wurden die Teilnehmer, die auf dem Festplatz übernachtet hatten, mit einem deftigen Fahrerfrühstück verwöhnt, so dass man gestärkt in das Programm einsteigen konnte. Fein ordentlich, in Reih und Glied aufgestellt, standen die Traktoren bereit, um von vielen Besuchern, die im Laufe des Tages zum Festplatz strömten, begutachtet zu werden. Mit einigen Traktorclubs verbinden die Rückerother seit langem beste Beziehungen. So sind bei fast jeder Veranstaltung die „Eicherfreunde“ aus Herpteroth, die Treckerfreunde aus Kruft, und die Traktorfreunde „Kannenbäckerland“ in Rückeroth anwesend. Selbstverständlich statten die Traktorfreunde aus Rückeroth bei entsprechenden Veranstaltungen in den anderen Orten, ihre Gegenbesuche ab.
Traktortreffen war gleichzeitig auch ein Dorffest
Am Sonntag tummelten sich sehr viele Menschen auf dem Festgelände. Überall wurde diskutiert, aber auch viel gelacht. Der Festplatz mache einen Eindruck wie ein Kirmesplatz, denn es waren verschiedene Stände aufgebaut, die zum Spielen animieren sollten. Für das leibliche Wohl war bestens gesorgt, vor der Imbissbude war immer eine große Warteschlange vorhanden, zudem gab es reichlich Kuchen und Kaffee. Im Getränkebrunnen mussten eifrig kühle Getränke gezapft werden, da die fast hochsommerlichen Temperaturen den meisten Besuchern den Schweiß von der Stirn tropfen ließen. Im Laufe des Tages stand ein Schaudreschen mit einer „Ködel & Böhm Dreschmaschine“ aus den 30-er Jahren an, das von Vielen interessiert angeschaut wurde. Für die Kleinen stand ein Traktorparcours zur Verfügung, auf dem die Kinder sich mit batteriebetriebenen Traktoren auf das Gelände wagen konnten. Großes Interesse erweckte ein Schmied, der wie in alten Zeiten, auf seinem Amboss mit dem Schmiedehammer verschiedene Gegenstände aus Eisen herstellte.
Der Höhepunkt des Tages war unbestritten die kleine Rundfahrt, an der etwa 90 Traktoren teilnahmen. Die Rundfahrt führte von Rückeroth nach Goddert, und von dort aus wieder zurück nach Rückeroth. Dankenswerterweise hatten die Feuerwehren in Goddert und Rückeroth die Straßen während der Rundfahrt gesichert und abgesperrt, so dass es zu keinerlei Problemen kam.
Maik Müller zeigte sich mit dem Verlauf des Traktortreffens mehr als zufrieden, zumal es auch wieder gelungen war, die Dorfbewohner mit einzubinden, und somit ein wichtiger Beitrag zur Förderung der Dorfgemeinschaft geleistet wurde.
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