Dornröschen 2.0 oder die Rettung des "Smombienchen"
„Hallo liebes Publikum! Schön, dass ihr heute zur Märchenstunde gekommen seid“. So eröffnete Mia-Sophie die Bühne zur Premiere des Theaterstücks „Dornröschen 2.0“ am Sonntag, den 17. Juli in der Tenne des Jugend- und Kulturzentrum „Zweite Heimat“.
Höhr-Grenzhausen. Das Theaterprojekt, das im Rahmen des Bundesprogramms „Aufholen nach Corona“ Anfang Mai gestartet war, hatte die jungen SchauspielerInnen vor ganz besondere Herausforderungen gestellt. Hier galt es nicht nur an der eigenen Bühnenpräsenz zu arbeiten, sondern auch ein eigenes Theaterstück zu schreiben und umzusetzen.
All das meisterten die Mädchen und Jungen im Alter zwischen acht und elf Jahren locker und mit Bravour, wie die begeisterten ZuschauerInnen live erleben konnten. Zunächst gab es eine Kostprobe der Schauspielkünste im Rahmen des Märchens Dornröschen, dann erwartete das Publikum eine neue und aufgepeppte Variante des Märchens. Da trat eine Prinzessin in Baggy-Jeans und Statement-T-Shirt auf die Bühne, die sich bei Fridays for (Märchen-) Future engagiert und Hip Hop tanzt, sowie ein Prinz, der mit Mutig-Sein nichts anfangen kann und will, lieber online mit seinen Freunden zockt und Schneewittchen auf Instagram folgt. Die gute Fee war mit allem Freundlich-Sein völlig überfordert und verzauberte sich manchmal selbst und der böse Zauberer war gar nicht so böse, glänzte mit Zaubertricks und Witzen und hielt rein gar nichts von der Digitalisierung des Märchenlands.
Deshalb verfluchte er die Königstochter dann auch dazu an ihrem 15. Geburtstag offline zu sein und wie ein Smombie – also ein Smartphone-Zombie – ziellos auf der Suche nach einer stabilen Internetverbindung herumzuirren. Mit Hilfe der guten Fee und des hier und da tapferen Prinzen, fand die Geschichte dennoch ein gutes Ende, denn letzterer gab dem „Smombienchen“ einen Hotspot und erlöste das Königreich. Es wurde eine rundum gelungene Aufführung mit tollen und kreativen, jungen Schauspielern.
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